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Nacht ohne Schatten

Nacht ohne Schatten

Titel: Nacht ohne Schatten
Autoren: Gisa Klönne
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oft unter schwierigsten finanziellen Bedingungen.
    Seit dem 1 . Januar 2002 gilt in Deutschland das Gewaltschutzgesetz (GewSchG), das zivilrechtlichen Schutz vor Gewalttaten und Nachstellungen im privaten Bereich bieten soll. In Nordrhein-Westfalen gilt zusätzlich das Polizeigesetz (PolG NRW, § 34 a), das der Polizei im akuten Fall erlaubt, dem gewalttätigen Partner auch ohne Gerichtsentscheid ein vorläufiges Rückkehrverbot in die gemeinsame Wohnung zu erteilen.Zudem ist jeder Polizeibeamte verpflichtet, bei häuslicher Gewalt ein Strafverfahren einzuleiten.
    Doch auch wenn sich das politische Bewusstsein seit Beginn der Frauenbewegung verändert hat, suchen in Deutschland jährlich rund 45 000 Frauen in einem der 400 Frauenhäuser Zuflucht. Die Dunkelziffer häuslicher Gewalt ist höher. Jede vierte Frau wird im Laufe ihres Lebens Opfer häuslicher Gewalt, konstatiert das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.
    Noch ein weiteres real existierendes Gesetz spielt eine Rolle in diesem Roman: Ebenfalls am 1 . Januar 2002 trat in Deutschland das reformierte Prostitutionsgesetz (ProstG) in Kraft. Ziel der damaligen rot-grünen Bundesregierung war es, die soziale und rechtliche Situation von Prostituierten zu verbessern. Prostitution gilt mit dem ProstG nun nicht mehr als »sittenwidrig«. Dadurch erhielten Prostituierte erstmals eine rechtliche Grundlage, für ihre Arbeit ein Entgelt einzufordern. Zudem gelten »sexuelle Dienstleistungen« unter bestimmten Bedingungen nun als Beschäftigung im Sinne des Sozialversicherungsrechts. Prostituierte als Angestellte eines Bordells können sich nun theoretisch kranken- und sozialversichern und ihre Einkommen versteuern.
    Tatsächlich jedoch geschieht dies kaum. Zuhälter und Bordellbetreiber profitieren hingegen von der neuen Legalität. Die boomende Sexindustrie – virtuell wie real – zeugt davon. Es war deshalb nicht schwer, im Internet für Mannis Recherchen in Freierforen Vorbilder zu finden. Die Zitate, die ich wählte, sind verfremdet. Sie spiegeln jedoch eine real existierende Frauenverachtung wider, von der sich mit wenigen Mausklicks jeder überzeugen kann.

Danke
    Der Anfang dieses Romans ist auf der Insel Juist entstanden, wo ich dank des Krimi-Stipendiums
Tatort Töwerland
im Februar 2007 zwei herrliche Wochen verbringen durfte. Thomas Koch, Buchhändler und Schirmherr dieses Stipendiums, Hilkea und Rainer Hilmar Jacobs vom
Hotel Haus Worch
sowie Petra und Thomas Breeden vom
Haus Atlantis
sorgten dafür, dass es mir an nichts fehlte. Da Thomas Breeden der Juister Feuerwehr vorsteht, beantwortete er auch gleich noch meine Fragen über Brände und Löscharbeiten.
    Bereits zum dritten Mal gebührt mein Dank Dr. Frank Glenewinkel vom Rechtsmedizinischen Institut der Universität zu Köln, der mir erneut geduldig über Sektionen und Tatortarbeit Auskunft gab. Durch ihn wurde ich zudem auf das Kölner Modellprojekt »Häusliche Gewalt« aufmerksam. Die Rechtsmedizinerin Dr. Sibylle Banaschak betreut es und gab mir einen Einblick in die Untersuchung misshandelter Frauen.
    Die Diplom-Sozialarbeiterin Margret Schnetgöke von FrauenLeben e.V. nahm sich die Zeit für ein langes Gespräch über ihre Arbeit mit Opfern häuslicher Gewalt und die Veränderungen, die es seit den siebziger Jahren dabei gab. Ute Schäfer, Kriminalhauptkommissarin in Ludwigshafen, erzählte mir von ihren Erfahrungen mit geschlagenen Frauen und schlagenden Männern. Der Chirurg und Notfallmediziner Guido Sadlo half mir, den Krankheitsverlauf Swetlanas sowie die Knieverletzung Thea Markus’ zu beschreiben.
    Die Künstlerin und Bildhauerin Henrike Schwarz führte mich in ihrer Werkstatt in die Grundlagen künstlerischen Denkens und die Arbeit mit Stein und Holz ein. Die Künstlerin UteBartel ließ mich die Luft in ihrer Ateliergemeinschaft in den Kölner Clouthwerken schnuppern und sprach mit mir über Inspirationsquellen und Überlebensstrategien im Künstleralltag. Auch einer Kölner Streetworkerin, die mit Prostituierten arbeitet und hier nicht namentlich genannt werden will, gebührt Dank für ihre Offenheit und für das Vertrauen, das sie mir entgegenbrachte.
    Musik war auch diesmal wichtig für mich, insbesondere jene vier Alben, von denen die im Buch zitierten Songs stammen: Patti Smith Group:
Easter,
My Brightest
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