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Nacht des Schicksals

Nacht des Schicksals

Titel: Nacht des Schicksals
Autoren: Grace Green
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Albträume unversehens in Wunschträume verwandelten? “Ich bin nie das Mädchen eines anderen gewesen.”
    Dann war Megan also Brodies Tochter! Selbst in ihren wirrsten Fantasien wäre sie nicht auf eine solch waghalsige Idee gekommen. Die Freude war kaum zu ertragen.
    “Oh mein Liebling”, flüsterte Brodie und zog sie noch enger an sich. Er küsste sie zärtlich auf die Stirn. “Endlich sind wir wieder zusammen.”
    “Brodie, es gibt noch etwas, das ich dir sagen muss. Wir müssen über … über Megans Vater sprechen.”
    “Später”, flüsterte er, den Mund an ihrem Haar. “Später, meine Geliebte. Wir haben schon viel zu lange warten müssen.”
    Trotz seiner leidenschaftlichen Küsse bewahrte sich Kendra einen Rest von Vernunft. Sie wusste, dass es Brodie noch glücklicher machen würde, wenn er die ganze Wahrheit erfuhr. Allerdings … Sollte sie es nicht zuerst Megan erzählen? Sie hatte ein Recht darauf, vor allen anderen zu erfahren, wer ihr Vater war. Sie hatte sich so sehr danach gesehnt, eine richtige Familie zu haben.
    Morgen würde sie es Megan erzählen und danach mit Brodie sprechen. Mit einem glücklichen Seufzen gab Kendra sich nun ganz seiner Liebkosung hin. Diese Nacht sollte ihnen ganz allein gehören.
    “Vielen Dank, Hayley!”, rief Megan durch das offene Fenster von Brodies Wagen, als sie am nächsten Morgen das Haus der Spencers verließ. Das war das schönste Geburtstagsfest, das ich je hatte!”
    “Bis bald, Megan!” Hayley und Jodi winkten dem davonfahrenden Wagen nach.
    Als sie das Ende der Straße erreichten, wandte sich Megan um und sagte: “Mr Spencer, warum holt mich eigentlich nicht meine Mom ab?”
    “Ich war gestern Abend noch eine ganze Weile mit ihr in Rosemount zusammen. Sie hat mich gebeten, dich abzuholen. Sie sagte, sie hätte eine große Überraschung für uns beide.”
    “Was kann das denn sein?”
    “Ich weiß so viel wie du, Kleines. Aber da es mich vor dem samstäglichen Hausputz bewahrt, will ich mich nicht beklagen.”
    Megan kicherte. “Und wir haben auch keines meiner Geschenke vergessen?”
    “Nein, sie liegen alle im Kofferraum.”
    “Hat Mom Ihnen auch gesagt, dass sie mir einen Computer zum Geburtstag geschenkt hat? Eigentlich ist er für die Schularbeiten gedacht, aber ich kann damit auch Spiele spielen. Er ist einfach toll, und sie hat ihn in meinem Zimmer …”
    Während Megan immer weiterplapperte, hing Brodie seinen Gedanken nach. Es war ein kühler, aber strahlend sonniger Tag, und die Welt war schön. Seine Welt! Mann, dachte er, das Leben könnte nicht besser sein! Er musste lächeln, als er daran dachte, wann er das zum letzten Mal gesagt hatte. Es war beim Konzert der Black Bats gewesen, nur Minuten, bevor er mit dem Mädchen seiner Träume zusammengestoßen war.
    Heute, neun Jahre später, konnte er sein Glück kaum fassen. Kendra liebte ihn. Sie hatte ihn immer geliebt. Das hatte sie ihm in der Nacht gesagt … und nicht nur mit Worten.
    Er warf einen raschen Seitenblick auf Megan. Das Kind hatte sich die Kopfhörer aufgesetzt und lauschte der Musik aus seinem neuen Radio. Sein Herz schmolz dahin, als er die Konzentration in dem schmalen Gesicht sah … und zugleich empfand er einen Anflug von Sorge. Über Nacht war ein weiteres Kind zu seiner Sippe gestoßen.
    Dann lachte er auf und trat das Gaspedal durch, als er die Straße erreichte, die nach Rosemount führte. Schließlich hatte er jahrelange Erfahrung mit drei Kindern. Ein viertes würde ihn auch nicht umwerfen.
    Megan hatte begonnen, die Melodie aus dem Radio mitzusingen, und wippte im Takt mit dem Fuß. Brodie blickte hinunter und runzelte die Stirn. Das war ihm noch nie aufgefallen, aber Megan Westmore hatte mächtig große Füße. Das arme Kind musste in dieser Beziehung nach seinem Vater geraten sein. Ach ja, ihr Vater!
    Der Gedanke trübte sein Glück. Kendra hatte ihm gestern Abend etwas über diesen Mann sagen wollen, doch er hatte sie davon abgehalten. Als er später noch einmal darauf zurückkommen wollte, war sie es gewesen, die das Thema auf heute vertagt hatte. Nun würde es bald so weit sein. Was würde er wohl zu hören bekommen? Er wusste nur, was sie ihm schon vor Wochen erzählt hatte. Der Mann hatte sie sitzen lassen, und deshalb hatte sie dafür gesorgt, dass Megan nie etwas mit ihm zu tun bekam.
    Aber was war, wenn der Kerl eines Tages auftauchte und das gemeinsame Sorgerecht beanspruchte? Der Gedanke ließ Brodie frösteln. Er kannte Megan erst seit ein
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