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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller
Autoren: Kelley Armstrong
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Hauptquartier der Cortez-Kabale standen und in die Morgensonne sahen.
    »Wieder ein sonniger Tag«, bemerkte Karl.
    »Ich hab die Sonne satt.«
    »Ich habe gehört, in Philly rechnen sie heute gegen Abend mit einem Schneesturm.«
    »Gut. Wir könnten gerade noch rechtzeitig ankommen.«
    Seine Hand schloss sich um meine. »Bist du dir sicher? Du hast noch ein paar Tage frei. Wir können wegfahren. Ich nehme dich mit, überallhin, wohin du willst.«
    »Ich will nach Hause.« Ich sah zu ihm auf. »Ich will meine Mutter besuchen und ihr erzählen, dass du nach Philadelphia ziehst. Ich will überteuerte Wohnungen besichtigen, für die verarmte Rentner ihre Bleibe verloren haben, und dich erbarmungslos deswegen aufziehen. Dann will ich dich mit zu mir nach Hause nehmen, mich verkriechen, bis das hier vorbei ist, und danach wieder meine Geschichten über Entführungen durch Außerirdische und Höllenbrutsichtungen recherchieren.«
    »Bist du dir sicher?«
    Ich streckte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn aufs Kinn. »Vollkommen.«

[home]
Lucas
    21
    I ch beobachtete Jasper durch das Einwegglas hindurch. Er lag auf einem breiten Bett, den Blick auf das Videospiel auf seinem Palmtop gerichtet. MTV flackerte und zuckte auf dem Plasmabildschirm an der Wand. Die Schachtel eines Pizzabringdienstes stand auf dem Bett.
    Dies war die Behandlung, die die Cortez-Kabale dem Mann angedeihen ließ, der zwei ihrer führenden Manager umgebracht und versucht hatte, auch ihren Hauptgeschäftsführer zu ermorden. Dies war somit die Behandlung, die mein Vater dem Mann angedeihen ließ, der zwei seiner Söhne ermordet und den Mord am Rest der Familie geplant hatte.
    Ich wusste, dass das Zimmer in Wirklichkeit eine Gefängniszelle war. Lebenslänglich ohne die geringste Aussicht auf Begnadigung; der Mann war nur deshalb noch am Leben, weil er sich vielleicht noch als nützlich erweisen konnte. Aber dies war nicht genug. Angesichts seiner Verbrechen und der Bedrohung, die er darstellte, hätte ich ihn lieber tot gesehen.
    Mein Vater hatte Gnade walten lassen. Ich hatte für die Todesstrafe plädiert. Hätte ich jemals geglaubt, dass dieser Tag kommen würde?
    Ich hatte alle Faktoren abgewogen und war zu dem Schluss gekommen, dass Jasper Haig nicht am Leben bleiben dürfe. Wie oft hatte mein Vater eben diese Entscheidung getroffen, und ich hatte sie verurteilt?
    Vor vierundzwanzig Stunden erst hatte ich ohne zu zögern eine weitere Verbrecherin zum Tode verurteilt. Als mein Vater vorgeschlagen hatte, eine überführte Mörderin an Paiges Stelle zu dem Treffen mit Hope zu schicken, hatte ich zugestimmt in dem Wissen, dass ich die Frau in den beinahe sicheren Tod schicken würde. Ich hatte die Tatsachen gegeneinander abgewogen, das Risiko analysiert und meine Entscheidung getroffen. Was ich im Hinblick auf den Ausgang auch empfinden mochte, ich war nach wie vor der Ansicht, dass es die richtige Entscheidung gewesen war.
    »Sir?«
    Griffin zeigte mit einer Handbewegung auf die Tür; ihm lag daran, dieses Treffen hinter sich zu bringen, damit er an die Seite meines Vaters zurückkehren konnte. Ich hob einen Finger, bedeutete ihm zu warten und überprüfte mein Handy. Drei Textnachrichten und zwei telefonische; keine davon stammte von Paige.
    Sie war wieder im Hotel und arbeitete. Arbeit, die sie auch von jedem Büro des Firmengebäudes aus hätte erledigen können. Aber seit gestern – seit dem Moment, als sie sich auf den Plan meines Vaters eingelassen hatte – war eine Distanz zwischen uns entstanden, von der ich wusste, dass ich sie mir nicht einbildete.
    Ich hatte ihr vor einer Stunde eine SMS geschickt, in der ich sie gefragt hatte, ob sie sich mir zum Mittagessen anschließen wolle. Bisher keine Antwort.
    Ich klappte das Gerät zu und signalisierte dem Wachmann mit einer Geste, er solle mir Jaspers Zellentür öffnen.
    Jasper setzte sich auf und schwang die Beine über die Bettkante. Zwei Wachmänner drängten an mir vorbei, flankierten ihn und gaben ihm zu verstehen, er solle sitzen bleiben. Als er sich wieder bequem aufs Bett setzte, fingerte der eine an seiner Waffe herum, und der andere aktivierte seine Kräfte.
    Jaz’ Lippen zuckten. Er amüsierte sich darüber, dass er eine solche Gefahr darstellte. Wenn er einen Schlag gegen mich plante, dann würde er kaum in Gegenwart von drei Kabalenwachleuten aktiv werden. Jaz war ein Planer, kein Kämpfer.
    Selbst jetzt, als er sich mit einem leichten Grienen ins Kissen zurücklehnte,
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