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Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Nacht der Dämonin / Magischer Thriller

Titel: Nacht der Dämonin / Magischer Thriller
Autoren: Kelley Armstrong
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fünf Sekunden Zeit, um zurückzutreten!«, bellte einer.
    Blanke Panik erfüllte Jaz’ Augen, die mich anflehten abzudrücken. Einen Moment lang war das Chaos, das ringsum wirbelte, zu viel, und ich stand da wie benommen. Dann bewegte ich den Finger.
    »Eine Sekunde!«
    Eine dunkle Gestalt brach zwischen den beiden Männern zu meiner Linken hindurch und schleuderte sie zur Seite wie Kegel. Ich sah Karls Gesicht. Sah seine Angst, fühlte sie so schneidend scharf wie die von Jaz. Er warf sich auf mich. Ich stürzte unter ihm zu Boden. Hörte einen Schuss. Hörte Karl vor Schmerz grunzen.
    Das Einsatzteam stürmte über uns hinweg, um an Jaz heranzukommen. Als mein Kopf schließlich aufhörte, vom Chaos zu wirbeln, ging mir auf, dass ich nach wie vor auf dem Boden lag, Karl ausgestreckt über mir, ohne sich zu bewegen.
    Ich erinnerte mich an den Schuss. Fühlte das Gewicht, das mich auf den Boden drückte. Und dann hörte ich ein winziges Wimmern, das aus meiner Kehle drang.
    »Beweg dich nicht!«
    Seine Finger umschlossen meine Schulter, sein Mund näherte sich meinem Ohr.
    »Warte!«
    Ich stieß den Atemzug aus, den ich in der Kehle festgehalten hatte, und dann lag ich flach auf dem Beton, die Lunge von seinem Gewicht zusammengedrückt, und keuchte.
    »Sorry.«
    Er hob sich etwas von mir herunter, um mir Raum zum Atmen zu geben. Den Blick hielt er über meine Schulter hinweg auf das Einsatzteam gerichtet, als erwartete er, angesichts seiner Bewegung würde ein Pistolenlauf in unsere Richtung schwenken. Aber sie hatten Jaz inzwischen Handschellen angelegt. Handschellen und einen Knebel, obwohl er sich immer noch wehrte und wand; seine Augen blitzten. Dann sah er mich und wurde still.
    Unsere Blicke hielten einander fest.
    Er brachte den Knebel mit einer ruckartigen Kopfbewegung ins Rutschen. Sein Blick ging zu Karl, wollte dessen Aufmerksamkeit, stellte sicher, dass er sie hatte, bevor er wieder mich ansah.
    »Ich komme zurück und hole dich«, würgte er hervor.
    Karl war mit einem Fauchen auf den Knien. Zwei der Securityleute hoben die Waffen. Ich zerrte ihn wieder nach unten.
    »Genau das wollte er«, sagte ich. »Er wollte, dass du ihn umbringst.«
    Ich spürte das wirbelnde Chaos in Karl, als sie Jaz wegführten. Nicht Eifersucht, sondern Furcht.
    Sie können ihn nicht festhalten. Er wird entkommen. Er wird wirklich kommen und sie holen wollen. Sie wird niemals …
    Er brach den Gedanken ab. Sein Arm glitt in meinen Rücken, und er zog mich auf seinen Schoß; dann saßen wir da und sahen zu, wie sie Jaz wegbrachten.
    »Warum haben sie mich ihn nicht umbringen lassen?«, flüsterte ich. »Wollen sie ihm den Prozess machen? Eine Strafe verhängen?« Ich sah rasch zu Karl auf. »Sie verstehen einfach nicht. Er kann jeder Mensch werden.«
    »Das wissen sie.«
    »Und deswegen …« Ich schluckte. »Dann hatten sie also Anweisung, ihn lebend zurückzuholen.«
    Ich schauderte, und Karl rieb mir die Arme, zog mich an sich, während wir auf dem kalten Betonboden saßen, an das Auto eines Fremden gelehnt …
    »Paige.« Der Name quoll mir aus der Kehle, und ich rappelte mich von Karls Schoß auf. »O Gott. Das weißt du nicht. Sie wissen es auch nicht.« Ich sah ihm ins Gesicht. »Sie ist tot, Karl. Jaz hat mich gezwungen, sie in eine Falle zu locken, und ich habe gedacht, sie würde Verstärkung mitbringen, aber sie hat es nicht getan, und er …«
    »Hope?«
    Eine weiche Altstimme hallte durch das Parkhaus. Ich drehte mich um, und meine Knie gaben nach. Karl fing mich auf.
    »Es ist alles in Ordnung«, flüsterte er. »Mit
ihr
ist alles in Ordnung.«
    Ich sah, wie Paige in unsere Richtung kam, die Miene angespannt vor Besorgnis und Kummer, und in diesem Moment wusste ich, dass ich träumte. Dass ich immer noch betäubt auf dem Rücksitz lag und in meinen Gedanken und Träumen verloren war.
    »Es tut mir so leid, Hope«, sagte sie. »Es tut mir so entsetzlich leid.«
    »Es war nicht ihre Idee.«
    Eine zweite Stimme. Ich sah an Paige vorbei und entdeckte Lucas. »Es war Benicios Plan«, sagte Karl; ein Knurren begleitete die Worte. »Wenn ich gewusst hätte …«
    »Das hat
er
aber nicht. Ja, es war die Idee meines Vaters, aber ich habe zugestimmt und auch Paige dazu überredet.« Lucas stand jetzt neben mir. »Wir haben keine andere Möglichkeit gesehen, Hope. Es war eine grausame Täuschung, und ich möchte mich von ganzem Herzen entschuldigen.«
    »Wir mussten sie irgendwie aufhalten«, sagte Paige.
    Ich
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