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Mythor - 129 - Fluch über Nykerien

Mythor - 129 - Fluch über Nykerien

Titel: Mythor - 129 - Fluch über Nykerien
Autoren: Terrid Peter
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Zugang zu einem magischen Gefilde, das normalen Menschen verborgen blieb.
    »Wir werden sehen«, sagte Gaphyr.
    Das Land, das er überblicken konnte, durchmaß etliche Wegstunden, und in Sichtweite kräuselte aus Kaminen Rauch in die Höhe. Gaphyr nahm sich vor, dorthin zu gehen.
    Er stieg von dem Hügel herab, augenscheinlich die höchste Erhebung dieses gefahrdräuend umfriedeten Landes. Nach ein paar Schritten nahm dichter Wald ihn auf.
    Es gab einen Fußpfad, den Gaphyr benutzte. Er schlängelte sich durch dichtes Gehölz, eine dunkle kompakte Masse von Bäumen und Geäst. So dicht und düster hatte Gaphyr noch keinen Forst erlebt. Schon nach wenigen Schritten wurde das Licht karg, Dämmerschein umfing den Wanderer.
    Gaphyr ließ sich dadurch den Mut nicht nehmen, pfeifend zog er seines Weges – wenn genügend andere hier entlanggeschritten waren, um die deutliche Fährte eines gestampften Weges zu legen, konnte der Wald so gefahrvoll nicht sein.
    Gaphyr erreichte bald eine Lichtung. Ein riesiger Meiler türmte sich in die Höhe. Offenbar gingen Köhler in diesem Wald ihrem mühseligen Handwerk nach – in jedem Fall ein Zeichen, daß jemand hier lebte. Gaphyr machte eine Probe – im Innern des Meilers sengte langsam glimmende Glut das sorgsam aufgeschichtete Holz behutsam zu jener Holzkohle, die von den Schmieden gebraucht wurde.
    »Hm«, machte Gaphyr.
    Er nahm den Pfad unter die Füße. Die Lichtverhältnisse blieben sich stets gleich, auch nach Stunden war keine Veränderung festzustellen. Möglich, daß es in diesem Landstrich weder Tag noch Nacht gab. Gern hätte Gaphyr gewußt, ob er sich überhaupt noch in der Schattenzone aufhielt oder einen anderen Lebensbereich gefunden hatte.
    Vielleicht bekam er in der Siedlung eine Antwort – eine Gruppe von fünf Häusern tauchte nach einer Biegung des Pfades vor Gaphyrs Augen auf.
    Langsam trat Gaphyr näher.
    Ein leiser Verdacht, den er früher schon gehegt hatte, bekam nun neue schreckvolle Nahrung.
    Der Schmied, der in seiner Werkstatt eifrig der Arbeit nachging, reichte Gaphyr nur bis an den Gürtel, auch die Einrichtungen der Schmiede waren genau der Größe des Arbeitenden angepaßt. Als der Schmied sich umdrehte, um sich vom Feuer abzuwenden und den Schweiß von der Stirn zu wischen, sah Gaphyr in ein grimmiges, stark behaartes Gesicht mit drohenden Augen. Der dunkle Bart des Zwerges reichte fast bis auf den Boden.
    »Was willst du hier? Wie kommst du hierher?«
    »Hm«, machte Gaphyr und sah sich um, ohne die Frage des düster blickenden Schmiedes zu beantworten. »Dies ist der Hain von Bulkher, nicht wahr?«
    »Und wenn er es wäre?«
    »Man heißt euch die kundigsten der Schmiede, fähig einer Kunst, die niemand sonst beherrscht.«
    »Das ist alles richtig, aber du hast meine Frage noch nicht beantwortet. Wer bist du? Was suchst du im Hain von Bulkher? «
    Gaphyr lächelte. Sein Schicksal erfüllte sich leichter, als er es gedacht hatte.
    »Ich möchte mir ein Schwert schmieden lassen«, sagte der Eherne. »Ein wahrhaft gutes Schwert – eines, das sogar mir den Leib zu ritzen vermag.«
    Der Zwerg stieß ein hohes Kichern aus.
    »Dazu bedarf es keiner Schmiedekunst«, stieß er hervor. »Das kann jeder Küchenjunge dir besorgen.«
    »Versuche es«, sagte Gaphyr. »Nimm deine beste Waffe und ritze mir die Hand.«
    »Den Kopf werde ich dir vor die Füße legen, Frechling«, giftete der Gnom. Er hatte ein Schwert gepackt.
    Gaphyr wandte für kurze Zeit seine Gabe an. Als er wieder klar sehen konnte, fiel ihm als erstes das gierige Funkeln in den Augen des Zwerges auf.
    Gaphyr betrachtete seine Hand. Sie war unverletzt. Das Schwert des Zwerges hingegen zeigte einige deutliche Scharten.
    »Du siehst, wie die Sache steht«, sagte Gaphyr. »Kannst du mir ein Schwert schmieden, das selbst meinen Leib zu versehren vermag?«
    »Wir Schmiede von Bulkher bringen alles fertig. Gerade erst haben wir… aber das ist eine andere Sache. Was zahlst du?«
    »Was verlangst du dafür?«
    Das Funkeln wurde deutlicher.
    »Ich werde mir nehmen, was ich brauche, und du wirst es nicht vermissen. Überlaß das uns. Wir verstehen unser Handwerk!«
    Gaphyr hatte den sicheren Eindruck, daß der Gnom Arges im Schilde führte, aber er vertraute seinem oft erprobten Glück und schlug ein. Über das Gesicht des Zwerges flog ein zufriedenes Grinsen.
    Er deutete auf eines der Häuser.
    »Dort magst du einkehren«, sagte er. »Speise und Trank wird man dir dort reichen, und in der
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