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Mythor - 129 - Fluch über Nykerien

Mythor - 129 - Fluch über Nykerien

Titel: Mythor - 129 - Fluch über Nykerien
Autoren: Terrid Peter
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Schattenzone auch tatsächlich erreichte. Mythor und Gerrek sahen sich an.
    »Jetzt müssen wir uns sputen«, sagte Mythor.
    Wenn das Wasser in die Zisternen sickerte, in denen noch Reste des vergifteten Wassers standen, war alle Hoffnung vergebens – auch dann würde das Wasser seine verderbliche Wirkung entfalten. Nur eine völlig geleerte und frisch wieder aufgefüllte Zisterne bot Gewähr, daß man das Wasser würde trinken können – und selbst da blieb ein Quentchen Unsicherheit zurück.
    Mit verbissenem Eifer arbeitete die Gruppe weiter. Ab und zu ließ Mythor einhalten, um nach den Geräuschen hören zu können – der Klang verstärkte sich. Carlumen kam der Rettung immer näher.
    Mythors Hoffnungen erhielten allerdings einen herben Dämpfer, als wenig später einige seltsame Schalenschiffe auftauchten und Kurs auf Carlumen nahmen.
    »Wir bekommen Besuch«, stellte Mythor fest. Mit ruhiger Bewegung band er den Waffengurt um. In der Schattenzone mußte man darauf gefaßt sein, von allem und jedem angegriffen zu werden.
    Robbin hätte möglicherweise etwas über die Besucher mitzuteilen gewußt, aber mit dem Pfader war jetzt nicht zu rechnen. Mythor war auf eigene Wahrnehmungen angewiesen.
    Eine der Gestalten war recht nahe gekommen. Aufrecht stand sie im Vorderteil eines kleinen muschelförmigen Schiffes.
    Beine und die untere Hälfte des Rumpfes entsprachen menschlichen Gliedmaßen, unterschiedlich war nur die Haut – bei den Fremden schimmerte sie den Schuppen großer Fische ähnlich. Hochgewölbt der Oberkörper, ohne erkennbaren Gesichtsschädel, aber mit einem klar zu erkennenden Auge, groß und rund. Ein Vogelschnabel, gelblich und stark gekrümmt, diente wohl zur Nahrungsaufnahme, und wie sich die Fremden Nahrung beschafften, war ebenfalls offensichtlich – lange Fangarme mit breiten Saugnäpfen auf den Innenseiten gemahnten an gewisse Meerestiere, deren Umarmung Mythor zu fürchten gelernt hatte.
    Die Ankömmlinge schienen aber ungeachtet ihres erschrecklichen Aussehens recht friedfertig zu sein – sie hielten ihre Muschelschiffe in höflichem Abstand. Nur der Anführer kam näher heran.
    Die Stimme klang ein wenig gequetscht, war aber gut verständlich.
    »Was führt euch her, Fremde?«
    Mythor machte eine Geste, die großzügige Erhabenheit über die Fährnisse des Schicksals ausdrücken sollte.
    »Der Zufall, launische Strömungen der Schattenzone.«
    »Wir haben von diesem Gebilde gehört«, sagte der Tentakelschultrige. »Es wird Carlumen genannt, nicht wahr?«
    Ob er damit eine Warnung aussprach oder eine wohlfeile Beute benannte, konnte Mythor nicht abschätzen. Er gab jedenfalls eine wahrheitsgemäße Antwort.
    »Dies ist Carlumen, das ist richtig.«
    »Wir gehören zum Volk der Plypen«, erklärte deren Anführer.
    »Können wir euch mit irgend etwas dienstbar oder behilflich sein?«
    Das klang freundlich, aber Mythor entsann sich einer alten Pfaderregel: Wenn dich in der Schattenzone einer von vorn angrinst, paß auf, womit er dich von hinten aufspießen will!
    »Ein wenig Wasser käme uns zupaß«, erklärte Mythor.
    »Das läßt sich machen«, gab der Plype zurück. »Zufällig leben wir in der Nähe eines großen Wasserfalls, der sich aus den Höhen der Schattenzone kaskadenreich hinabstürzt in die Tiefe. Wir könnten euch ein wenig Wasser verkaufen.«
    »Alles nur eine Frage des Preises, nicht wahr?« mischte sich Gerrek ein. Im Hintergrund hatte sich der Rest der Gruppe versammelt – abgesehen von dreien der Wälsenkrieger, die darauf achteten, daß sich niemand von einer anderen Seite an Carlumen heranschleichen konnte.
    »Wahrhaftig«, antwortete der Plype. »In der Tat nur eine Frage des Preises.«
    »Was verlangst du für das Füllen einer unserer Zisternen?« fragte Mythor.
    Ein langer Tentakelarm deutete auf einige der Todesstarren.
    »Wir können Frischfleisch brauchen«, sagte der Plype. »Diese drei und dann noch den Körper dort drüben.«
    »Sie sind uns nicht feil«, sagte Mythor sofort.
    »Was bietest du?«
    »Eine Handvoll Salz«, antwortete Mythor. Das augenfällige Mißverhältnis zwischen diesen beiden Preisen schien den Plypen nicht zu stören.
    »Das wird kaum ausreichen«, ließ er vernehmen.
    Das Palaver setzte sich fort, und langsam näherten sich die Standpunkte einander an. Die Plypen verzichteten auf Frischfleisch und Sklaven – Gerrek hatte es dem Anführer sehr angetan – und Mythor bot mehr als ein paar Hände voll Salz.
    Bei einem der in der
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