Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mythor - 112 - Der magische Bann

Mythor - 112 - Der magische Bann

Titel: Mythor - 112 - Der magische Bann
Autoren: Walker Hugh Wolf Paul
Vom Netzwerk:
sollte Mythor ihn kennen. Er erinnerte sich jedoch nicht daran, je die Bekanntschaft eines Nykeriers gemacht zu haben…
    Und dann war es soweit. Mokkuf stieß die letzte Tür auf und ließ Mythor den Vortritt. Kaum hatte der Sohn des Kometen einen Schritt in den dahinterliegenden Raum getan, prallte er überrascht vor dem sich ihm bietenden Anblick zurück.
    »Steinmann Sadagar!« entfuhr es ihm. »Bist du es wirklich und wahrhaftig?«
    Aber die in schwarzes Samt gekleidete Gestalt mit dem Messergürtel gab keine Antwort. Sie stand, die Hände in die Hüften gestemmt, unbeweglich da, war wie versteinert…
    »Ist das die wahre Bedeutung, ein Steinmann zu sein?« fragte Mythor.
    Aber der Mann, der als Nykerier die Verteidigung Carlumens gegen die Dunkelmächte geleitet hatte, gab noch immer keine Antwort. Er rührte sich nicht. Das Gesicht mit dem leicht erbosten Ausdruck war wie aus Stein gemeißelt.
    »Wir werden dir bestimmt wieder Leben einhauchen, Sadagar«, sagte Mythor zuversichtlich, ohne jedoch eine. Ahnung davon zu haben, wie das zu bewerkstelligen sei.
    Aber schließlich hatte er einige magisch geschulte Freunde – und, nicht zu vergessen, den Kleinen Nadomir.

10.
    stong-nil-lumen
    Es war ein alptraumhafter Abstieg durch Gewölbe ohne Licht, doch Duzella fand den Weg mit schlafwandlerischer Sicherheit, wußte jede Stufe, jede Windung.
    Eine Weile blieb das fahle Leuchten hinter ihnen, aber nach und nach verlor es sich. Keiner dieser Priester war je in diesen Gewölben gewesen. Vielleicht rief auch Donahin sie zurück, denn es galt, die Scherben des zerschlagenen Planes aufzuräumen.
    Es war ein Sieg trotz allem gewesen.
    Die Mutlosigkeit und Müdigkeit, die sie in der Dunkelheit der Korridore befiel, schwand schlagartig, als sie den Titanenpfad erreichten.
    Die breite Straße aus mächtigen Quadern führte durch gewaltige Höhlen. Nicht alle mochten natürlichen Ursprungs sein. Überall schimmerten die Wände in zartem Licht, das durch ein System von Schächten von der Erdoberfläche kommen mußte.
    Schätze waren zu beiden Seiten des Pfades – da schimmerten Erze und kostbare Steine und verstärkten das Licht. Da gab es Wasser aus klaren Quellen, an dem die erschöpften Wanderer sich erfrischen konnten.
    Vor ihnen erstreckte sich der gewaltige Pfad scheinbar in die Unendlichkeit.
    »Wohin führt er?« fragte Burra.
    »Nach Gianton«, erklärte das Taurenmädchen.
    »Was ist das? Eine Stadt?«
    »Eine Stadt, die mein Volk einst gebaut hat… wie diesen Pfad.«
    »Es ist wohl ein großes Volk.«
    »Das war es. Wenn ich erwachsen bin, werde ich zehnmal so groß sein wie du.«
    Burra pfiff anerkennend durch ihre gefeilten Zähne. Körpergröße und Stärke beeindruckten sie allemal.
    »Ist das Risiko nicht verdammt groß, nach Gianton zurückzugehen?« bemerkte Nottr. Auf Burras fragenden Blick erklärte Nottr, was Gianton in diesen Tagen war – Parthans Schmiede für Gianten. Und er erklärte ihr, was Gianten waren. Es blieb nicht ohne Wirkung auf sie.
    Sie hatte geduldet, daß Duzella die Führung der Gruppe übernahm. Aber es gab keinen Zweifel, daß Nottr der eigentliche Führer war, und es gefiel ihr nicht. Aber je mehr sie über diese Welt vernahm, in die sie verschlagen worden war, desto verlorener fühlte sie sich, und desto mehr akzeptierte sie die vorläufige Überlegenheit des Barbaren – wobei auch mitwirkte, daß er Mythors Gefährte war.
    Thonensen deutete auf die Straße. »Es liegt eine feine Schicht von Staub. Sie wäre nicht hier, wenn jemand den Pfad benutzen würde. Zumindest müßten wir Spuren sehen. Ich glaube nicht, daß die Priester vor unserem Eindringen Kenntnis davon hatten. Wenn die Götter mit uns sind, haben wir Gianton passiert, bevor sie eine Schar Gianten herunterschicken können. Danach…?« Er zuckte die Schultern.
    »Ihr habt nicht vor, nach stong-nil-lumen zurückzukehren?« fragte Burra.
    »Doch«, sagte Nottr. »Wir haben Gefährten und Verbündete in Caer. Wir werden zurückkommen, wenn wir stark genug sind. Jetzt schlage ich vor, daß wir uns Pferde beschaffen und dem Titanenpfad bis Elvening folgen. Dort könnte es sein, daß wir Maer O’Braenn treffen, oder Urgat. Danach werden wir weitersehen. Oder hat einer einen besseren Vorschlag?«
    Burra hätte gern einen gehabt. Aber sie sagte nur mit einem Grinsen:
    »Wir werden eine Weile mit euch ziehen und uns diese Männchenwelt ansehen.«
    Damit war es beschlossen. Elvening war das Ziel.
    Lella sagte: »Werden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher