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Mythor - 112 - Der magische Bann

Mythor - 112 - Der magische Bann

Titel: Mythor - 112 - Der magische Bann
Autoren: Walker Hugh Wolf Paul
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Wahrheit sagst, Barbar. Wir sollten nicht gegeneinander kämpfen. Ich hasse es, benutzt zu werden, ob von Göttern oder Dämonen. Sag mir, wo wir hier sind.«
    »Die Priester nannten es Yhrs labyrinthischen Garten…«
    Sie senkte ihre Klingen. »Du magst Mythor deine Geschichte selbst erzählen, und ich glaube, sie wird ihn interessieren. Auf einen Mann mehr oder weniger soll es nicht ankommen auf Carlumen! «Sie grinste, und es machte ihr Gesicht nicht schöner. »Ist sie dein Weib?«
    Nottr wandte sich zu Lella um, die vor den angreifenden Kriegerinnen zurückgewichen war und wehrhafter zu erscheinen versuchte, als sie es mit ihrem Dolch war.
    »Sie ist meine Flankenschwester im Kampf«, sagte er und ließ es dabei bewenden.
    »Flankenschwester?« fragte sie interessiert.
    »Wir kämpfen in Viererschaften.«
    »Darüber will ich mehr wissen, wenn wir auf Carlumen sind, Barbar. Wir wollen zurück. Seit wir auf dieser verdammten Fahrt sind, ist alles in Bewegung, als ob die Welt aus den Fugen geraten ist. Kommt, noch ist das Tor offen für uns…«
    Die Kriegerinnen folgten ihrer Anführerin und stapften auf das steinerne Tor zu. Nottr folgte, und Lella schloß sich ihm ohne Zögern an.
    Sie kamen nur ein paar Schritte weiter, dann wand sich der Boden wie etwas Lebendiges. Die Menschen wurden niedergeschleudert, nur Burra stand wie ein Fels.
    Der Garten wurde schemenhaft. Das steinerne Tor verschwand. Feuer zuckte vom Himmel und fuhr in die sich aufbäumende Erde, gefolgt von dämonischem Donner, als ob die Luft bersten wollte.
    Es war kein Gewitter. Es war ein Aufruhr in den Eingeweiden Yhrs.
    »Yhr ist wütend!« schrie Burra. »Es gefällt ihr nicht, daß wir Frieden geschlossen haben!«
    Plötzlich wurde der Himmel über ihnen leuchtend von Sternen. Da war der kühle Nachtwind, der Duft von Ginster, die im Sternenlicht schimmernden Monolithen und Megalithen.
    Da war die Wirklichkeit.
    »Wir sind zurück!« rief Nottr. »Das ist stong-nil-lumen! «
    »Yhr hat den Mond verschlungen«, sagte Lella furchtsam.
    In der Tat war der Mond vom Himmel verschwunden. Nottr fröstelte. Zwischen den Steinsäulen liefen die Priester aufgeregt hin und her. Fern am Himmel flackerte Helligkeit, fahl und unwirklich, und ferner Donner klang wie das Echo eines Traumes.
    stong-nil-lumen lag in völliger Dunkelheit. Verschwunden war das fahle Leuchten der Finsternis, verschwunden der magische Bann, der den Geist lähmte.
    Die Kriegerinnen standen ratlos.
    »Wer sind diese Schwarzkittel hier?«
    »Die Dämonenpriester«, erklärte Nottr.
    »Es sieht so aus, als wären wir auf der falschen Seite des Tores gestrandet. Sei es«, sagte Burra grimmig. »Hier sitzen die Köpfe so locker wie anderswo. Wir werden uns ein paar mitnehmen als Andenken. Vorwärts, wir wollen eine so breite Spur hinterlassen, daß man noch in vielen Sommern davon reden wird, daß Burra hiergewesen ist.«
    »Ihre Mäntel!« schrie Nottr. »Kein Schwert kann sie durchschlagen…!«
    Aber Burra und ihre Gefährtinnen hörten nicht auf das, was ein Mann ihnen hinterherrief. Sie waren hier gestrandet, und jemand sollte dafür büßen.
    Offenbar war alle Magie erloschen, aber es konnte nicht lange dauern, bis die Priester erneut ihre Dämonen beschworen. Es galt, das Chaos zu nutzen.
    Wo waren die Gefährten?
    Er sah in die Runde. Schreie kamen aus nächster Nähe, wo die Kriegerinnen mit mächtigen Schwertstreichen auf die Priester einhieben, die wie junge Bäume niedersanken, allein von der Wucht der Hiebe gefällt. Ihre Mäntel mochten standhalten, aber sie minderten nicht die Wucht, die fast nicht mehr menschliche Urgewalt.
    »Baragg… Keir…!« rief Lella erleichtert, als die beiden Gefährten auf sie zukamen. Sie schüttelten verwirrt die Köpfe, aber sie grinsten erleichtert.
    »Wo sind die anderen?« fragte Lella.
    »Das weiß Imrirr«, erwiderte Keir.
    »Ihr seid die ersten, die wir finden.« Er fuhr mit der Hand über seine Stirn. »Was ist mit uns geschehen?«
    »Mehr als wir jetzt erzählen sollten«, sagte Nottr. »Wir bleiben zusammen.«
    Wenig später fanden sie Duzella und Merryone.
    Merryones Augen leuchteten vor Erleichterung. Das Taurenmädchen blickte schweigend um sich. In ihrem Gesicht war keine Regung. Erst nach einer Weile sagte sie: »Vater wollte, daß ich kämpfe. Ich… ich habe es versucht… aber es war stärker…« Und nach einem Augenblick fragte sie: »Wo ist Tau?«
    Lella wollte tröstend nach ihrem Arm greifen, und Duzella verstand
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