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Mythor - 112 - Der magische Bann

Mythor - 112 - Der magische Bann

Titel: Mythor - 112 - Der magische Bann
Autoren: Walker Hugh Wolf Paul
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die Geste.
    »Ist er tot?« fragte sie ruhig.
    »Yhr hat ihn mit sich genommen«, erklärte Nottr.
    »So ist er tot«, flüsterte sie.
    »Nein… vielleicht nicht…« Nottr deutete auf den fernen Kampftumult. »Vier gewaltige Kriegerinnen stehen uns nun zur Seite. Sie stammen aus einem fernen Land. Yhr hat sie gebracht.«
    Duzella senkte ihr kindliches Gesicht, Sie weinte.
    »Tau«, flüsterte sie, »wo bist du nur?«
    Merryone legte tröstend die Arme um sie, und das Mädchen ließ sie gewähren.
    »Wo ist Master Thonensen?« fragte Merryone.
    »Der Stein!« entfuhr es Nottr. »Er hat ihn nicht gefunden!«
    Er stürmte voran, daß die Gefährten Mühe hatten, ihm zu folgen, vor allem Duzella und Merryone. In der Dunkelheit stolperten sie über Körper.
    Es waren Priester, die tot oder ohne Besinnung waren. Dutzende. Aber nicht weit voraus war der Berserkerlauf von Burra und ihren Kriegerinnen ins Stocken gekommen.
    Noch immer fielen Priester unter ihren gewaltigen Schwertstreichen. Doch die Priester standen in dichten Scharen, und hinter den ersten Reihen stieg ein fahler Schimmer auf und begann sich auszubreiten.
    »Imrirr!« entfuhr es Nottr. »Es beginnt wieder!«
    Nun galt es, den Stier bei den Hörnern zu packen.
    »Burra!« rief er. »Rasch, oder wir sind verloren!« Er winkte heftig und deutete in die Richtung des Einstiegs.
    Burra und ihre Gefährtinnen hielten nicht viel von Ratschlägen, die von Männern kamen, aber dies war nicht ihre Welt. Er wußte mehr über sie. So drängten sie die Priester mit einem Hagel von Hieben zurück und machten kehrt. Das war auch etwas, das ihr mißfiel – kehrtzumachen und zu rennen. Aber sie sah auch das fahle Leuchten. Sie wußte nicht, was es war, aber sie fühlte instinktiv die Gefahr.
    Sie erreichten den Einstieg knapp hinter Nottrs Gruppe. Draußen begann die Schar der Priester nachzustürmen.
    Die Gefährten hasteten über die Stufen hinab. Rotmaskierte stellten sich ihnen entgegen, doch sie waren kein Hindernis.
    Unten in der Halle waren Stille und Dunkelheit eingekehrt, denn Yhrs Leib war verschwunden.
    Aber Donahin und die elf Priester des Rates hatten einen Gefangenen in ihrer Mitte – einen, der einen schwarzen Priestermantel wie sie trug: Aber sie hatten ihm Helm und Maske abgenommen und Thonensens bleiches Gesicht enthüllt.
    Parthan schwelgte in einer höhnischen Tirade, als Nottr und seine Schar die Stufen herabstürmten.
    Die Priester stoben auseinander. Yhr war verschwunden und hatte alle Magie mitgenommen. Solch eine Leere an Kraft war in stong-nil-lumen noch nie gewesen. Ohne Kraft aber waren sie nichts, und für eine Beschwörung blieb keine Zeit mehr.
    Es blieb nur die Flucht.
    Selbst Parthan brachte sich mit einem Fluch in Sicherheit. Es waren seine Gefangenen, die stong-nil-lumen ins Chaos gestürzt hatten. Er würde büßen müssen. Donahin würde sich diese Gelegenheit nicht entgehen lassen.
    Thonensen lief erleichtert Nottr entgegen.
    Nur Donahin stand furchtlos, Darkon war in ihm. Er konnte nicht sterben. Kein Priester starb, wenn sein Dämon in ihm war. So sah er Burras und Nottrs Klingen spöttisch entgegen. Beide Klingen fanden ihr Ziel und hätten einen gewöhnlichen Menschen getötet.
    Donahin starrte sie nur an. Seine Maske ließ keine Regung erkennen. Aber in seiner Stimme war verhaltene Wut.
    »Ihr Narren! Es bedarf anderer Waffen, um einen wie mich zu töten. Der Mächtigste der Mächtigen kennt eure Gesichter und weiß eure Namen. Ihr mögt nun fliehen. Aber wenn erst ALLUMEDDON da ist, wird keiner mehr entrinnen…!«
    »Ach«, sagte Burra angewidert. »Männergeschwätz! Nur die Schwachen brauchen Geister und Dämonen. Stirb, Hund!«
    Sie gebrauchte ihre beiden Klingen. Den Mantel vermochte sie nicht zu durchdringen, aber in den Hals bissen sie tief. Doch die Wunden heilten vor ihren Augen.
    Dennoch blieb der Angriff nicht ohne Wirkung. Den Schmerz wenigstens schien Donahin zu spüren, denn er wankte schließlich zurück und kreischte: »Darkon ist mein Zeuge, ihr werdet dies büßen! Warten wir auf ALLUMEDDON, da wird es sich entscheiden…!«
    Die Priester kamen die Stufen herab und mit ihnen ein fahler Schimmer von Magie.
    »O Imrirr! Wir müssen fort!« rief Lella.
    »Wo ist der Stein, Sterndeuter?« fragte Nottr hastig.
    Thonensen deutete in die Düsternis hoch über ihnen.
    »Du hast es versucht?« drang Nottr in ihn.
    »Ja. Es liegt ein Schwarzer Bann auf ihm, den ich nicht brechen kann…«
    Nottr ließ die Schultern
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