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Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Titel: Mythor - 088 - Kampf um die Burg
Autoren: Terrid Peter
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tauchte dort auf, war verschwunden. Das Pferd hatte über einen niedergestreckten Feind hinweggesetzt. Jemand stieß einen gellenden Schrei aus, und im Vorbeijagen sah Phyter eine Gestalt von einem Pferd stürzen.
    Und dann sah er, wie sich jemand auf ihn zubewegte - eine Horsikkämpferin, die Lanze gefällt, und die blitzende Spitze zuckte Phyters Gesicht entgegen, und dann wurde die Lanze wieder zurückgezogen, die Trägerin brach zusammen, von einer Narein-Amazone niedergeschlagen.
    So rasch wie das Getümmel losgegangen war, so rasch war es auch beendet. Der Pferdehuf schlug weithin hallend auf Holz, der Ritt wurde langsamer. Auf dem gepflasterten Boden der eigentlichen Burg kam das Pferd zum Stillstand.
    »So weit brauchtest du mir nicht entgegenzukommen, Phyter«, sagte eine heitere Stimme.
    Phyter richtete sich auf und rutschte prompt aus dem Sattel. Er plumpste auf den Boden, sah nach oben, Skasy grinste ihn mit leichtem Spott an.
    »Du kannst von Glück sagen, daß ich dich erkannt habe, Phyter«, sagte die Amazone. »Sonst wäre dies dein letzter Ausflug gewesen.«
    Sie stieg vom Pferd. Phyter stand hastig auf. Aus der Gruppe der Reiterinnen löste sich eine Gestalt und eilte zu Phyter. Auch Netsuke hatte es geschafft, Burg Narein zu erreichen.
    »Ausfälle?« fragte Skasy und sah auf ihre Schar. Sie sah nur grimmigfrohe Gesichter. Dieses Scharmützel hatte den Amazonen Laune gemacht - für Phyter war es das schrecklichste Erlebnis seines Lebens.
    Es sollte aber noch ärger kommen.

3.
    »Ernsthaft Mädchen - es sind wirklich noch Horsikerinnen im Anmarsch?«
    Swiges Stimme war zwingend, sie sah Netsuke in die Augen. Netsuke hielt dem Blick stand. Phyter, der noch immer arge Bauchschmerzen hatte von seinem Ritt, betrachtete die Versammlung. Es waren alle anwesend, die zur Verteidigung von Burg Narein dringend benötigt wurden. Da war Skasy, da waren Gudun und Gorma, Kalisse stand an einem Fenster, Swige und zwei ihrer jüngeren Schwestern waren da, man hatte sogar dem seltsamen Beuteldrachen den Zutritt gestattet.
    Im Hintergrund des Raumes saß Colbeque im gelben Mantel, die Haushexe der Narein-Sippe.
    »Ich hörte von einigen Tausendschaften reden«, sagte Netsuke. »Aber ich verstehe nicht genug vom Kriegshandwerk.«
    »Skasy, hältst du dergleichen für möglich?«
    Die Strategin zuckte mit den Schultern.
    »Im Süden sammelt sich der größte Heerbann, den Ganzak jemals auf die Beine gebracht hat«, erklärte Skasy mit rauher Stimme. »Es ist denkbar, daß Nakido von Horsik sich dort Gefolgschaft gekauft hat. Aber dann müßte logischerweise das Entsatzheer von Süden kommen, nicht aus Nordwesten, von Horsik her.«
    »Einige tausend Amazonen«, murmelte Swige. »Eine beachtliche Streitmacht. Können wir dem widerstehen?«
    Skasy stieß ein lautes Gelächter aus.
    »Mit Sicherheit«, sagte sie energisch. »Bedenke: wenn Nakido das Zusatzheer gekauft hat, dann werden ihr früher oder später die Goldfüchse ausgehen, die sie dringend braucht, um die Amazonen bezahlen zu können. Und bis zur völligen Erschöpfung aller Schatzkammern von Horsik halten wir uns allemal.«
    »Wenn das nur stimmt«, mischte sich der Beuteldrache ein. Gudun, die das befremdliche Wesen offenbar ein wenig kannte, winkte ihm, er solle schweigen.
    »In jedem Fall sollte man sich um die Sache kümmern«, versetzte Swige.
    »Wir sollten einen Ausfall unternehmen und den Trupp vernichten«, sagte Skasy.
    »Zuerst werden wir uns vergewissern, ob es das Heer gibt und wie es aussieht«, entschied Swige. »Ein Stoßtrupp soll das feststellen.«
    Phyter registrierte, daß Swige es offenbar für möglich hielt, daß ein paar Verwegene es schafften, Narein zu verlassen und wieder zurückzukehren. Er warf einen Blick aus dem Fenster. Draußen bereiteten sich die Horsikerinnen auf einen Angriff vor, zum Üben gleichsam, denn sie ließen es gemütlich angehen.
    »Heute nacht«, entschied Swige.
    »Ihr werdet mich brauchen«, sagte Gerrek. »Ich bin nachtsichtig, das ist ja wohl bekannt, und ohne mich seid ihr allesamt verloren.«
    Die Gesichter der Amazonen drückten aus, daß sie mit dieser sehr einseitigen Darstellung nicht ganz einverstanden waren.
    Kalisse nickte und zeigte damit, daß sie Gerrek begleiten würde. Gudun hob die Hand.
    »Ihr könnt euch noch ein paar meiner Frauen aussuchen«, sagte Swige. »Wann wollt ihr aufbrechen?«
    »Sobald es dämmert«, sagte Kalisse.
    »Warum nicht früher?« fragte Gerrek, der einmal mehr als
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