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Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Titel: Mythor - 088 - Kampf um die Burg
Autoren: Terrid Peter
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Mythor traf. In der Mitte durchschnitten polterte die Knochenhand der Riesin auf den Boden. Aber im nächsten Augenblick wurde Mythor von einem Fausthieb getroffen, der ihn wie eine Gliederpuppe durch die Luft fegte. Er landete auf dem Boden, überschlug sich mehrfach und blieb einen Augenblick lang reglos liegen. Als er sich aufrappelte, fand er gerade noch Zeit, sich zur Seite zu werfen. Der Schwerthieb von oben traf den Boden, die Klinge, altersmorsch, zersprang, und das wegfliegende Trümmerstück verletzte eine der Narein-Amazonen. Mythor wechselte schnell die Schwerthand, griff neben sich, wo ein Speerbündel an der Wand lehnte.
    Ein Schritt, eine Drehung, den Arm mit Kraft nach vorne geschnellt - der Speer durchschnitt die Luft. Er war hervorragend gezielt, mußte treffen - aber er glitt durch den Leib der Riesin hindurch. Ein häßliches Klappern war zu hören, als das Ende des Speeres die Knochen des Riesenweibs streifte.
    Phyter hielt sich mit Mühe an der Zinne fest. Es fehlte nicht viel, und er wäre vor Entsetzen hinabgesprungen.
    »Sie sind unverletzlich«, gellte eine Frauenstimme. »Niemand kann sie bezwingen!«
    Angstschreie waren zu hören.
    Phyter sah auf. Am Westtor hatte sich das Blatt gewendet. Laute Jubelrufe ausstoßend, drängten die Horsik-Frauen heran. Die Frauen von Narein wichen - der Anblick einer der Riesinnen, die plötzlich als grün schimmerndes Knochengerüst auf dem Wehrgang stand und mit bloßer Hand Ballistengeschosse herabschleuderte, hatte den Willen der meisten Kriegerinnen gebrochen.
    »Weh uns!«
    Skasys mächtiges Organ übertönte das Fluchtgeschrei.
    »Speert die Riesinnen, legt Feuer, beschießt sie mit Ballisten!«
    Ein halbes dutzend Speere flog der Riesin entgegen - gerade erschien die zweite Schreckensgestalt auf dem Wehrgang - und richtete nichts aus. Zorniges Summen verursachte der Pfeilhagel der den Riesinnen entgegenschlug - aber mehr bewirkte er nicht.
    Phyter sah hinauf zum Himmel.
    Die schwarze Wolke zog weiter - hinter ihr wurde der Mond sichtbar. Groß und rötlich gefärbt stand er am Himmel, er wirkte so riesig, als wolle er herabstürzen auf Narein…
    »Vollmond«, sagte Phyter. »Das Ende von Narein!«
    »Zur Seite!« sagte eine heftig atmende Frauenstimme. Phyter wandte den Blick und sah Colbeque die Stufen hinaufhasten. Die Hexe war außer sich vor Erregung, zitterte am ganzen Leib.
    Sie schleppte einen kupfernen Kessel, in dem ein dunkler Sud brodelte. Starker Geruch ging von dem Kessel aus.
    Colbeque stellte ihn auf den Boden, schöpfte von der Flüssigkeit und zerstäubt ein paar Tropfen in der Luft.
    Licht kam von irgendwoher und fiel auf sie. Ihr Mantel wehte im Wind, und plötzlich tanzten kleine blaue Flammen darauf. Phyters Haare stellten sich auf.
    Er wich zurück. Er wußte, daß er verloren war, wenn er ihrem Hexentun zu nahe kam, zu viel erfuhr vom magischen Geschehen. Es war besser, nur zuzuschauen, zu sehen, wie Colbeque in eine Aureole eingehüllt wurde, umtost von blauem Irrlicht.
    Der Zufall wollte es, daß Phyter hinuntersehen konnte auf den Burghof - und dort erkannte er zwei Gestalten, die er nur dem Namen nach kannte. Rohcara und Nunsic - die Horsik-Hexen auf dem Boden der Burg, mitten im Hof der Kernburg.
    Es gab für Phyter kein Zögern.
    Ringsum war alles erstarrt. Angreifer und Belagerer, Amazonen, Riesinnen, Knechte, Mägde, selbst die Pferde standen wie gebannt.
    Rohcara und Nunsic standen Schulter an Schulter. Sie hoben die Hände - ein Hexenduell sollte beginnen.
    Phyter legte alle Kraft in seinen Wurf, und er traf.
    Das Geschoß durchbohrte beide Hexen und streckte sie nieder. Es war ein meisterlicher Wurf, würdig einer erprobten Amazone.
    Und während Rohcara und Nunsic auf den Boden sanken, lösten sich jäh die Riesinnen auf.
    Gerade noch hatte man sie sehen können, schreckliche Schemen gegen das Schwarz des nächtlichen Himmels - einen Herzschlag später waren sie verschwunden, als hätte es sie nie gegeben.
    Was das bedeutete, war jedem Zuschauer klar - jetzt war der Kampf um Burg Narein unwiderruflich entschieden.
    »Tod den Horsiks!« gellte ein Ruf. »Schlagt sie!«
    Ein Schrei entfesselter Wut toste durch die Reihen von Narein. Die Kriegerinnen hoben die Schwerter und Speere, und schon wandten sich die Horsik-Amazonen zur Flucht ins Dunkle, in die vernichtende Niederlage.
    »Da - seht - neuer Zauber!«
    Strahlender Schein tauchte gleißend am Himmel auf, wurde größer und größer, erfüllte den Himmel mit
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