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Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Titel: Mythor - 088 - Kampf um die Burg
Autoren: Terrid Peter
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verschließen.«
    Ploder schauderte.
    »Das ist der Tod für die Riesinnen«, sagte er entsetzt.
    »Das weiß ich«, sagte Garbica. »Es wird den Schild unserer Sippe mit Schande bedecken, aber jede andere Lösung hieße ehrenvoll untergehen - ich habe mich entschieden.«
    »Ich hoffe, daß du weißt, was du tust«, sagte Jayda. Ploder konnte sehen, daß auch sie erschüttert war.
    Garbica von Narein nickte zögernd. Sie machte es sich nicht leicht, das war zu sehen. Welcher Beweggrund letztlich den Ausschlag gab für ihre Entscheidung, konnte nur sie allein ermessen.
    »Ihr könnt gehen«, sagte Garbica.
    »Sollte sich etwas ändern, werde ich euch sofort rufen.«
    Jayda und Ploder verließen Garbicas Zelt. Ein kühler Wind strich durch das Lager.
    »Mir gefällt das alles nicht«, sagte Ploder. Jayda legte ihm eine Hand auf die Schulter.
    »Schreib alles auf«, sagte sie. »Ich werde eine unserer Hexen bitten, eine Zaubertinte zu verfertigen, die man so ohne weiteres nicht wird lesen können.«
    »Warum soll ich aufzeichnen, was niemand wissen soll?«
    »Eines Tages wird es nötig sein, das Geheimnis zu lüften«, sagte Jayda. »Vergiß nicht - die Horsiks wissen, wo die Riesinnen stecken. Niemals dürfen die Amazonen von Horsik unsere neue Burg erobern - es wäre das Ende.«
*
    »Das also ist das Geheimnis«, stieß Mythor hervor. »Kein Wunder, daß Nakido von Horsik so unerschütterlich an ihren Erfolg glaubt. Sie will die Riesinnen aus ihrem Zauberschlaf erwecken.«
    »Es scheint ihr schon gelungen zu sein«, sagte Tertish. »Erinnere dich der Morde in den Gewölben der Burg.«
    Es war Morgen geworden. Mythor strich sich über die Augen.
    »Wir müssen die Halle finden und die Riesinnen töten«, sagte er müde. »Und zwar bevor der Mond sich zu voller Größe rundet - dann dürfte der Horsik-Zauber seinen Höhepunkt erreicht haben.«
    Tertish nickte.
    »Ich werde Colbeque bitten, einen Gegenzauber zu bewirken«, sagte sie. »Ich hoffe, er wird helfen.«
    »Und wenn nicht?« fragte Phyter.
    Mythor lächelte müde.
    »Dann werden wir die Gespenster aus der Vergangenheit mit den Schwertern von heute bekämpfen müssen.«

9.
    »Dies ist der Tag«, sagte Swige. »Er bringt die Entscheidung.«
    Über Narein zog eine klare Sonne auf. Nebel kroch aus den Ritzen und verwehte langsam. Es war kalt und still in der Natur, der rechte Tag zum Kämpfen und Sterben.
    Skasy stand neben Swige auf den Zinnen der Burg und sah hinab auf die Angriffsvorbereitungen der Horsikerinnen. Die Belagerer ließen sich Zeit, sie wußten, welche Waffen ihnen zu Gebote standen.
    Swige blickte Skasy an.
    »Glaubst du an unseren Erfolg?«
    »Unbedingt«, sagte Skasy und zeigte ihren Wurfhammer. »Wir werden sie so furchtbar zurückwerfen, daß ihnen das Belagern von Burgen für lange Zeit verleidet sein wird - vorausgesetzt, diese Geschichte, die Mythor da erzählt hat, erweist sich nicht als Männergeschwafel.«
    »Er sieht nicht aus, als würde er schwafeln«, sagte Swige bitter. »Das Geheimnis scheint zu Recht zu bestehen, fürchte ich. Unsere Sippe hat sich damals nicht nur mit Ruhm bedeckt - Garbicas Verhalten war schändlich.«
    »Sie hatte wenig andere Aussichten - ein offener Bruderkrieg zwischen den Amazonen… aber was sage ich. Sie hat die Verantwortung für diese Schreckenstat auf sich genommen, trotz der bekannten Lauterkeit ihres Charakters. Das besagt genug.«
    »Wie hättest du gehandelt?« Skasy preßte die Lippen aufeinander. »Ich weiß es nicht«, sagte sie. »Ich fälle meine Entscheidungen gern im Augenblick - und eine solche Lage kenne ich noch nicht.«
    »Wir können ohnehin am Geschehenen nichts ändern«, sagte Swige von Narein bitter. »Sehen wir zu, was die Zukunft bringt.«
    Von der Spitze des Wehrturms aus war das Gelände gut einzusehen, und Swige erkannte auch jenen Graben, in dem Tertish und dieser Mann Mythor verschwunden und erst im Innern der Burg wieder aufgetaucht waren. Man konnte ausrechnen, wo…
    »Skasy!«
    Die Strategin war sofort zur Stelle. Ihr Blick folgte Swiges ausgestrecktem Arm.
    »Siehst du den Graben dort? Nach rechts verläuft eine ganz normale Mine, die eine unserer Mauern untergraben soll. Nach links geht, so hat Tertish berichtet, der Stollen ab, der in den Berg hineinführt. Kannst du sehen, was ich meine?«
    »Ganz genau«, beteuerte Skasy.
    »Dann bleib hier. Deine Augen sind die schärfsten auf Burg Narein. Warte, bis sich Nakidos abscheuliche Hexen Rohcara und Nunsic aufmachen, die
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