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Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Titel: Mythor - 088 - Kampf um die Burg
Autoren: Terrid Peter
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eingeschläferten Riesinnen zu erwecken. Sobald du sie in diesem Graben dort verschwinden siehst, nimmst du mit der größten Balliste, die wir haben, den Eingang unter Beschuß. Mach nötigenfalls einen Ausfall, um den Graben zuzuschütten - die beiden dürfen nicht zurückkehren.«
    »Sie werden nicht zurückkehren«, sagte Skasy mit jenem Unterton, der ihre Gefolgsleute nicht selten erschauern ließ.
    »Mach deine Sache gut«, sagte Swige. »Ich werde mich um die Schlacht kümmern - jetzt, wo die Angelegenheit auf des Schwertes Spitze tanzt, wird es Zeit, daß die Frauen ihre Herrin im Kampf sehen.«
    Skasy blieb zurück, während Swige behende die Stufen hinabschritt. Vor den Mauern klang Kampfeslärm auf.
    Der Tag der Entscheidungsschlacht war gekommen.
    Für eine der beiden Parteien mußte er die Entscheidung bringen - Sieg oder Untergang.
    Und es war nicht einmal sicher auszuschließen, daß dieser Tag nicht beiden Geschlechtern den Untergang bescheren würde.
*
    »Gib Meldung an Swige, wir haben noch nichts gefunden«, sagte Mythor. Die Kriegsmagd sah Tertish an, dann befolgte sie die Anordnung des Mannes. Mythor strich sich den Schweiß von der Stirn. Er war entsetzlich müde, aber er konnte jetzt nicht aufgeben.
    Er mußte die Halle der schlafenden Riesinnen finden, sonst war Burg Narein verloren - dieser Streitmacht konnte sich niemand mit Erfolg widersetzen.
    »Welche Zeit des Tages haben wir?« fragte Mythor. Er lehnte gegen eine Wand und nahm einen Schluck aus der Flasche. Das Wasser war warm.
    »Mittag«, schätzte Tertish. »Draußen wird furchtbar gekämpft, man kann es hören.«
    Immer wieder wurde der Boden leicht erschüttert, immer wieder geschah es, daß handtellergroße Placken des Mörtels herunterkamen - irgendwo hatte das Geschoß einer Balliste eingeschlagen und die Burg erschüttert. Die Katapultfrauen der Horsiks verstanden ihr Handwerk gut.
    »Ich möchte wissen, warum mir so warm ist«, murmelte Mythor. »Oder brennt Narein bereits?«
    »Möglich«, sagte Tertish schwer atmend. »Es kann uns gleichgültig sein - wenn wir diesen Kampf verlieren, werden Nakido und ihre nicht minder blutgierigen Schwestern… ah.«
    Tertish zuckte kurz zusammen. Mythor wußte, was geschehen war. Die Wunde, die sie als Todgeweihte auswies, hatte kurz geschmerzt, ein wenig geblutet. Eine stete Mahnung an Tertish, ihren Zustand niemals zu vergessen. Kila Halbherz fiel Mythor ein.
    »Weiter«, sagte er. »Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    Mit jeder Stunde wuchs die Gefahr für Burg Narein. War der Mond erst aufgegangen, würden die Riesinnen erwachen; stand er in voller Größe am Himmel, würde er herabscheinen auf ein Schlachtfeld des Grauens - auf eine brennende Burg Narein und die Scheiterhaufen ihrer früheren Bewohnerinnen.
    Mythor trug den DRAGOMAE-Kristall, der ihm bei der Suche nach dem Zugang helfen sollte. Er trug auch Vinas Ring.
    Mythor konnte nur hoffen, daß der magische Kristall die bewährte Kraft auch in diesem Fall erweisen würde, daß er enthüllte, was verborgen war, den Weg öffnete für die Suchenden, bevor es zu spät war.
    Die beiden bewegten sich, begleitet von einem Dutzend Kriegsmägden, in den Gewölben von Burg Narein. Irgendwo mußte es hier eine Möglichkeit geben, an die schlafenden Riesinnen heranzukommen.
    Die beiden hatten gar nicht erst versucht, im Labyrinth diesen Zugang zu finden - es war zu offenkundig, daß er magisch beeinflußt war.
    Während Mythor und Tertish nach der Halle suchten, tobte über ihren Köpfen die Schlacht, flogen die Speere und Katapultgeschosse. Und zur gleichen Zeit versuchte Colbeque, die Haushexe der Burg Narein, einen Zauber zu entwickeln, der die Riesinnen zu bezwingen half - ein abenteuerliches Unterfangen, denn bei der Suche konnte allerlei bewirkt werden, was Colbeque vielleicht gar nicht beabsichtigt hatte.
    Stunde um Stunde verging. Die Zeit zerkrümelte gleichsam unter den Fingern, verstrich schneller und schneller.
    Es dämmerte, als Mythor eine Pause einlegte. Ein großer Teil der Gewölbe war durchkämmt, ohne Erfolg.
    »Wie sieht es aus?«
    Eine der Mägde kehrte zurück. Die Frauen besorgten den Botendienst zwischen der Oberwelt und dem Suchtrupp.
    »Schlecht und gut, wie man es nimmt«, sagte die Frau. Sie blutete aus einer leichten Wunde. Mythor deutete darauf. Sie lächelte nur.
    »Der Splitter einer zerplatzten Steinkugel«, sagte sie und wischte das Blut weg. »Nicht von Bedeutung. Swige läßt euch ausrichten, daß beide
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