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Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Mythor - 088 - Kampf um die Burg

Titel: Mythor - 088 - Kampf um die Burg
Autoren: Terrid Peter
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gräßlichen Riesenweiber? Warum rührten sie sich nicht? Sie hatten doch zweifelsfrei keine Angst vor einem einsamen Mann.
    Ploder brauchte nicht weit zu schleichen, er fand sie rasch.
    Sie standen, lagen, saßen. Ihre Körper regten sich nicht mehr. Ihre Augen waren geöffnet, sahen in unendliche Weiten. Ploder wäre fast über ein ausgestrecktes Bein gefallen, aber niemand reagierte auf ihn.
    Furchtsam schlich er näher. Er berührte eine der Gestalten. Die Haut war warm, fühlte sich aber hart an wie Stein, glatt und unbeweglich. Ploder sah, daß sie auch die Brustkörbe nicht bewegten.
    »Sie sind gebannt«, murmelte Ploder.
    Er hielt es nicht länger aus. Mit zitternden Gliedern verließ er die Höhlung.
    Dann nahm er die Beine in die Hand.
*
    »Ich kann es kaum glauben«, sagte Garbica von Narein wütend. »Nicht daß ich Soja von Horsik nicht für übel halten würde - aber solche Schmachtat hätte ich ihr nie zugetraut.«
    »Sie hat sich jedenfalls in den Riesinnen furchtbare Vasallen geschaffen«, sagte Jayda trocken. »Wir müssen etwas dagegen unternehmen.«
    »Aber was?« fragte Ploder bange.
    »Wir melden die Geschichte der Hexe Raem«, schlug Jayda vor. Garbica winkte ab.
    »Das gibt Ärger, Zank und Verdruß«, sagte sie. »Ein offen ausgetragener Streit zwischen Horsik und Narein - das ist das letzte, was wir in dieser Lage brauchen können. Einigkeit ist oberstes Gebot.«
    »Was gibt es anders, was wir tun können?« fragte Jayda. »Ich kann die Hexen von Horsik jagen, stellen und töten, dann können sie nichts mehr ausrichten. Es sei denn, sie haben die Kunde von ihrem Tun an andere weitergegeben!«
    »Soja wird von der Hexerei nicht genug verstehen«, sagte Garbica nachdenklich. »Es sind die drei Hexen, die das eigentliche Geheimnis kennen - den Zauber nämlich, mit dem man die Schreckensweiber zu neuem Leben erweckt.«
    »Wir warten bis nach dem Hammerschlag«, schlug Ploder vor. »Danach…«
    »Was machen wir dann mit den Riesinnen?« fragte Jayda. »Sie sind entsetzliche Gegnerinnen - eigentlich müßten wir den Horsiks schon fast dankbar sein, daß sie uns diesen Gegner vom Hals geschafft haben.«
    »Nicht auf diese Weise«, sagte Garbica.
    Die beiden Frauen wanderten unruhig im Zelt auf und ab. Nur Ploder blieb sitzen. Er hatte einen langen Lauf hinter sich, und es hatte nicht viel gefehlt, und er wäre von einer Lanzenreiterin des Gegners aufgespießt worden wie ein Krammetsvogel.
    »Ich weiß, daß Raem den Auftrag bekommen wird, nach dem Ende des Kampfes das Land in neue Lehen zu vergeben«, sagte Garbica.
    »Nun, das wird bald sein«, sagte Jayda. »Der Hammerschlag wird das Ende des Gegners bedeuten.«
    Garbica sah sie an, schüttelte den Kopf.
    »Und wenn nicht? Dann geht der Kampf weiter, Monate, Jahre vielleicht werden vergehen - und soviel Zeit haben wir nicht.«
    »Bald soll der Hammerschlag stattfinden«, sagte Jayda. »Nimm an, er bedeutet das Ende des langen gräßlichen Krieges - was passiert dann?«
    »Ich werde mir das Land aussuchen dürfen, das ich zum Lehen haben will«, sagte Garbica. »Der Landstrich, von dem die Rede ist, würde mir passen - du weißt warum, Jayda.«
    Jaydas Gesicht glänzte vor Erinnerungsfreude.
    »Das war ein Streiten, herrlich«, schwärmte sie. »Du und ich, gegen Caeryll. Niemand ist geboren, der wäre wie er - aber wir haben ihn bezwungen, ihn in die Flucht getrieben, mitsamt seiner Stadt Carlumen.«
    »Das wäre ein guter Grund genug, sich für das Land an der Schattenbucht zu entscheiden«, sagte Garbica.
    »Von dem anderen braucht niemand etwas zu wissen.«
    »Gut, wir bekommen das Land, und dann?«
    »Daran überlege ich auch schon geraume Zeit«, sagte Garbica. »Ich weiß nur einen Weg - wir erbauen unsere Burg über den schlafenden Riesinnen. Nur so können wir sie, falls sie jemals wieder erwachen, sofort fassen oder sonstwie ausschalten.«
    »Und die Horsiks?«
    Garbica sah Ploder an.
    »Du weißt nun sehr viel«, sagte sie mit ruhiger Stimme. »Du weißt, was das bedeutet?«
    Jayda warf ein:
    »Ich bürge für ihn!«
    Ploder lief rot an, und der kurze Blickkontakt zwischen Jayda und Garbica, dieses verständnisvoll-anzügliche Frauengrinsen, erfüllte ihn mit noch größerem Schamgefühl.
    »Ich glaube dir«, sagte Garbica gelassen. »Ich habe mich noch nie in der Wahl meiner Kriegerinnen getäuscht. Ploder, du wirst Jayda die Frauen zeigen, die du an der Höhle gesehen hast. Sobald wir Zeit dafür haben, werden wir die Höhlung
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