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Mythor - 075 - Der Tod der Lumenia

Mythor - 075 - Der Tod der Lumenia

Titel: Mythor - 075 - Der Tod der Lumenia
Autoren: Giesa Werner K.
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wehren, ohne dabei den kürzeren zu ziehen.«
    Scida ballte die Fäuste.
    »Schade, daß das Mistweib nicht zurückgekehrt ist«, sagte sie grimmig. »Für den Schlag auf meinen Kopf hätte ich ihr zu gern den ihren von den Schultern entfernt.«
    »Denk an das Gesetz«, murmelte Mythor. »Keinen Kampf auf der Lumenia!«
    »Die Dämonen sollen das Gesetz fressen«, zischte Scida wütend.
    Sie erhoben sich und verließen Mythors Unterkunft, um die anderen zu suchen.
*
    »Sie sind gewarnt«, sagte Noraele, die Hexe. Die alte und hagere Frau, die sich während des Tages als Kometenfee maskierte, sah in die Runde. Sie hatten sich zu Gerreks Leidwesen in dessen Unterkunft versammelt, und nach mehrfachen Anspielungen hatte er sich dann mißmutig und unter Protest dazu herabgelassen, seinen Pflichten als Gastgeber nachzukommen und seine Wein Vorräte herauszurücken.
    Wohl gab es mehrere Schänken innerhalb der Lichtblume, aber es gab auch die Möglichkeit, sich ein Fäßchen in die eigene Hütte rollen zu lassen, wobei man den Kaufpreis ein wenig herunterhandeln konnte die Weinhändlerinnen Hanquons verdienten dennoch hervorragend daran.
    Gerrek, der Beuteldrache, hatte es sich nun zur Gewohnheit gemacht, bei den fast allabendlich stattfindenden Lagebesprechungen stets recht ausgiebig dem Trunk zuzusprechen, den die- oder derjenige zur Verfügung stellen mußte, in dessen Räumlichkeiten die Unterhaltungen stattfanden. Bislang hatte Gerrek sich andererseits immer erfolgreich davor gedrückt, so eine Versammlung bei sich stattfinden zu lassen, aber Kalisse hatte diesmal nicht lockergelassen. »Der Kerl säuft unseren Wein und denkt gar nicht daran, auch mal ein Faß aufzumachen… na, zwingen wir ihn einfach dazu!« hatte sie gefordert.
    Sein Meutern hatte Gerrek nicht geholfen.
    Kalisse, tagsüber als Alptraumritter Coerl O’Marn maskiert, verzog das Gesicht. »Gewarnt? Von wem?« fragte sie.
    »Von ihrem eigenen Verstand«, behauptete die Hexe. »Es ist doch ganz einfach. Die als Scida oder Fronja maskierte Amazone setzt mit Honga und Lankohr nach Ascilaia über, aber nur Honga kehrt zurück! Also müssen sie doch annehmen, daß er sie erschlagen und demaskiert hat. Der Trick mit dem Maskentausch ist somit durchschaut, und sie wären dumm, würden sie ihn so bald noch einmal anwenden – höchstens in einem Augenblick, in dem wir längst nicht mehr damit rechnen.«
    »Oder um eine letzte Entscheidung herbeizuführen«, ergänzte Scida. »Gerrek, dein Wein schmeckt vorzüglich. Hast du noch mehr davon?«
    Knurrend füllte der Beuteldrache nach und war nahe daran, vor Mißmut Feuer zu speien.
    »Für alle Fälle sollten wir uns absichern«, verlangte Kalisse. »Ich traue diesen Weibern einfach nicht über den Weg. Vielleicht rechnen sie auch damit, daß wir glauben, daß sie den Maskentausch nicht wiederholen…«
    »Mach’s noch umständlicher«, spottete Scida. »Wenn wir glauben, daß sie damit rechnen, daß wir annehmen…«
    »Alte Närrin«, grunzte Kalisse. »Dein Alter und die Jugend deines Beutesohns vertragen sich nicht und schlagen dir aufs Hirn. Du solltest ihn mir überlassen.«
    »Eher hacke ich dir das linke Bein bis zum Hals ab«, fauchte Scida. »Hast du sonst noch etwas zu vermelden? Wenn nicht, sauf Gerreks Wein und halte dein Schandmaul!«
    »Sie sollte vielleicht nicht so viel von meinen Wein zu sich nehmen«, gab Gerrek düster zu bedenken. »Viel Wein macht trunken.«
    »Und lustig! Füll nach, Beuteldrache!« Die Amazone von Gavanque hielt ihren leeren Glasbecher hin.
    »Aber viel Wein ist wirklich ungesund«, murmelte Gerrek. »Du mußt auch an deine schlanke Linie denken, Kalisse. Wein schwemmt auf und macht dick!«
    Kalisse grinste. »Es gibt außer Wein auch noch andere Annehmlichkeiten, die dick machen… manchmal. Nicht wahr, Honga?« Sie klimperte mit den Wimpern.
    »Halte dich zurück!« fauchte Scida. »Laß Honga in Ruhe!«
    Mythor grinste nur noch. Er genoß Gerreks Wein. »Ka, deine ursprüngliche Idee – nicht die mit dem Dickmachen – ist nicht schlecht. Alldieweil wir nicht mehr wissen können, wer nun wirklich hinter unseren Masken steckt, sollten wir Losungsworte vereinbaren. Und zwar solche, die niemand in Vanga kennt – außer uns.«
    Er sprach leise. Kalisses Amazonen ahnten nicht direkt, was das für Worte sein sollten; sie wußten immerhin nicht, daß er von jenseits der Schattenzone kam. Aber Scida, Gerrek und Kalisse selbst begriffen sofort.
    »Was für Worte?«
    »Tür
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