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Mythor - 049 - Der Drachensee

Mythor - 049 - Der Drachensee

Titel: Mythor - 049 - Der Drachensee
Autoren: Peter Terrid
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die Körper der Erschlagenen trieben. Ab und zu erschienen Statuen im Bild, grässliche Dämonenfratzen – und über den Köpfen der drei zogen die Drachen ihre bedrohlichen Kreise.
    Einer der Drachen kam dem Boot näher, als es den dreien lieb sein konnte. Die Drachenschwirre ließ ihren misstönenden Gesang erschallen – aber der Drache reagierte nicht darauf. Er zog einen engen Kreis um das Boot, dann schraubte er sich wieder in die Höhe.
    Die drei Männer sahen sich an.
    »Wir machen weiter.«
    Ein Körper tauchte in Fahrtrichtung auf. Die Männer bewegten das Boot sacht zu dem Toten hinüber.
    »Hilf, fass mit an!« Sie packten den schmalen Körper und zogen ihn an Bord.
    »Es ist der Junge mit dem gespaltenen Gesicht«, sagte der Drachentöter leise.
    Die drei sahen hinab auf das Gesicht des Toten. Es war jugendlich, und das Wasser hatte die Bemalung noch nicht aufgelöst. Das Gesicht zeigte einen Ausdruck tiefen Friedens und innerer Ruhe.
    »Wir werden ihn bestatten, feierlich, wie es ihm zukommt. Er ist für uns gestorben.«
    »Wo sind seine Freunde?«
    »Man sagt«, murmelte der Drachenbändiger, »sie seien abberufen nach Logghard.«
    »Wissen sie, dass sie einen ihrer Freunde verloren haben?«
    »Sie wissen es«, sagte der alte Drachenbändiger. Er sah wieder hinauf zum Himmel.
    Das schwärzliche Gewimmel war noch stärker geworden. Was hatten die Tiere vor? Zu welchem Tun scharten sie sich zusammen? War dies das Ende für Erham und seine Bewohner?
    Die drei setzten ihr Werk fort. Ihr Boot trieb sacht weiter und verschwand im Nebel.
    Über ihren Köpfen zogen die Drachen von Erham ihre Bahn. Eine furchtbare Drohung ging von diesem düsteren Schwarm aus. Weithin hörbar war das Krächzen, das trockene Flügelschlagen. Es war ein Geräusch, das die Nerven selbst harter Männer zermahlen konnte.
    Eine tödliche Spirale beschrieben die Drachen über den Ruinen von Erham, bis… Die Drachenmenschen, die Überlebenden der großen Schlacht um die Ruinen der versunkenen Stadt, sahen es mit Verwunderung…
    Der Schwarm zog davon. Die Richtung war eindeutig -es ging nach Südwesten. Logghard war das Ziel der Drachen.
    Die Menschen in den Ruinen von Erham sahen sich an. Sie waren noch einmal davongekommen.
    Nun war Logghard an der Reihe – die Ewige Stadt.
    In vielen Herzen zitterte die bange Ahnung, dass dieser Zug der Drachen das Ende dieser Ewigkeit sein würde.







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