Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt

Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt

Titel: Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt
Autoren: Ernst Vlcek
Vom Netzwerk:
hast mir aber noch nicht verraten, welchem Umstand ich deine Unterstützung verdanke.«
    »Ich glaube dir und hoffe, dass du etwas tun kannst, um die Schlacht zu verhindern«, meinte Bendik leichthin und hob die Schultern. Aber er wollte über seine Beweggründe offenbar nicht sprechen und fügte schnell hinzu: »So still, dass die Lautlosigkeit einem förmlich in den Ohren weh tut, ist es sonst nie im Moor. Das Moor lebt, aber jetzt ist es wie tot. Diese Kälte mordet das Leben.«
    Mythor dachte, dass dafür eher die Schwarze Magie der Caer-Priester verantwortlich zu machen wäre. Aber er sprach seine Gedanken nicht aus, um den Jungen nicht noch mehr zu beunruhigen.
    »Hast du sie geliebt?« fragte Bendik unvermittelt. Als Mythor nicht sofort Antwort gab, fuhr er fort: »Ich meine das Mädchen, das du dem Moor übergeben hast. Wir begraben unsere Toten nur in fester Erde. Es sei denn, wir wollen, dass sie zu uns zurückkehren.«
    »Hat dieser Glaube eine tiefere Ursache?« fragte Mythor.
    »Wusstest du es nicht?« Bendik sah ihn überrascht an. »Das Moor hält die Körper der Verstorbenen frisch. Sie sehen nach vielen Menschenaltern noch so aus wie am Tage ihres Todes. Und wäre es da nicht möglich, dass sie zu uns zurückkehren? Stell dir vor.«
    Bendik verstummte, als Mythor ihm ein Zeichen gab.
    Er hatte unweit vor sich ein Geräusch gehört. Pandors Flanke begann zu beben, ein untrügliches Zeichen für die Annäherung einer Gefahr. Hark sträubte die Nackenhaare und huschte mit geducktem Kopf lautlos davon.
    Mythor merkte, wie Bendik ihn am Umhang zupfte, und folgte ihm mit dem Einhorn hinter einen von Buschwerk verwachsenen Baum. Sie waren kaum in dem Versteck, als aus dem Nebel eine vierköpfige Gruppe von Männern in Rüstungen auftauchte. Es waren Caer-Krieger.
    »Da war doch jemand, ich habe es ganz genau gesehen«, behauptete einer der Krieger. Der Nebel war so dicht geworden, dass Mythor sie nur gelegentlich als Schemen , erkennen konnte.
    »Du bist einer Täuschung erlegen, Kadron«, sagte ein anderer Krieger. »Die Nebelschwaden gaukeln einem manchmal etwas vor.«
    »Ich habe jemanden gesehen«, beharrte der erste.
    »Unsinn«, sagte ein dritter. »Unser Sperrgürtel ist so dicht, dass niemand durchkommt. Weder hinaus noch hinein. Wir sind zwanzig Hundertschaften.«
    Die Caer-Krieger beabsichtigten offenbar, hier ihr Lager aufzuschlagen, denn sie rührten sich nicht von der Stelle.
    »Wir sind stark genug, das Moor gegen kleinere Einheiten abzusichern«, meldete sich der vierte Krieger. »Aber wir sind von einem Heer umzingelt, das die fünfzigfache Stärke haben soll.«
    »Das sind Gerüchte, Marlor«, sagte der Krieger, der auch schon Kadron beschwichtigt hatte. »Außerdem kommt Verstärkung. Wir werden den Feinden überlegen sein, auch wenn auf jeden von uns vier Gegner kommen.«
    »Das reden uns die Priester ein«, sagte der Krieger, der Marlor hieß. »Aber warum sind unsere Streitkräfte noch nicht eingetroffen? Vor den Toren Darains steht ein riesiges Heer. Warum ist es nicht längst auf dem Schlachtfeld aufmarschiert? Akinlay ist angeblich genommen worden. Warum sind die Krieger, die die Hauptstadt dieses Herzogtums erobert haben, nicht zu uns gestoßen? Warum belagert man Aspira mit einem riesigen Heer, wenn hier die Entscheidungsschlacht stattfinden soll?«
    Niemand gab auf diese Fragen Antwort. Mythor vernahm das Geräusch von aufeinanderschlagenden Steinen. Er sah Funken sprühen und dann ein Feuer aufflammen.
    »Diese Kälte bringt uns noch um«, sagte einer der Caer-Krieger. »Meine Hände bleiben am Eisen meiner Waffen kleben.«
    »Den Verbündeten der Lichtwelt geht es schlimmer, Bonnan«, wurde ihm geantwortet. »Für sie kam der Kälteeinbruch völlig überraschend. Wir wurden wenigstens von unseren Priestern gewarnt.«
    »Du gibst zu viel auf die Priester, Calavan«, sagte Bonnan. »Ich traue ihnen nicht, und ich baue nicht auf ihre Magie. Sie verfolgen ihre eigenen Ziele, wir sind ihnen dabei egal. Du glaubst doch nicht, dass sie das tainnianische Festland für unser Volk erobern.«
    »Jetzt ist es genug!« rief Galavan zornig. »Wenn ein Priester deine frevlerischen Worte hört, dann wirst du bald so aussehen wie eine dieser Runengabel-Scheuchen.«
    Bendik stieß Mythor an, und der nickte wissend. Er erinnerte sich gut an das, was der Junge ihm über die Moorscheuchen erzählt hatte.
    »Diese Dinger sind mir selbst unheimlich«, sagte Marlor. »Was stellen sie eigentlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher