Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt

Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt

Titel: Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt
Autoren: Ernst Vlcek
Vom Netzwerk:
rechtzeitig zu erreichen.
    Die Sonne versank hinter den aufsteigenden Nebeln, der Himmel war klar. Keine Wolke trübte ihn, aber die sich zusammenballenden Nebel begannen ihn allmählich zu verhüllen. Unter Mythors Schritten knirschte das Eis. Bald würde der Boden hart gefroren sein, die Wasserstellen würden zu blankem Eis werden.
    Mythor zog sein Wams fester um den Körper, aber das half kaum gegen die Kälte. Sein Körper war fast schon ohne Gefühl. Gelegentlich wärmte er sich die Hände an seinem Gläsernen Schwert. Den Helm der Gerechten hatte er aufgesetzt, denn auch er bot ihm einen guten Schutz gegen die Kälte.
    Gerade als er Pandor erreichte und sich auf seinen Rücken schwang, klang ein langgezogenes Wolfsgeheul durch die Moorlandschaft, das vom trockenen Rascheln kahler Sträucher begleitet wurde. Das konnte nur Hark sein! Aber der Bitterwolf gab auf diese Weise nur Laut, wenn Gefahr im Anzug war.
    Caer! dachte Mythor und zückte das Gläserne Schwert, das sich angenehm warm in seiner Hand anfühlte. Er hatte beim Vordringen ins Moor einige Krieger des Feindes gesehen, doch war er einem Kampf mit ihnen ausgewichen.
    Hark heulte wieder, und gleich darauf brach er aus den Büschen. Hinter ihm folgten einige Gestalten. Sie waren in Lumpen gekleidet und schwangen Knüppel.
    »Pandor!« befahl Mythor und verlagerte sein Gewicht auf dem Rücken des Einhorns. Pandor bäumte sich wiehernd auf und reckte den Verfolgern des Bitterwolfes sein weißes Horn entgegen.
    Die zerlumpten Gestalten blieben überrascht stehen, die Knüppel wie zur Abwehr erhoben. Es handelte sich um fünf Männer, und einer war noch ein halbes Kind. Auf ihren Gesichtern zeichnete sich grenzenloses Staunen, gepaart mit Furcht, ab. Nur der Junge blieb beim Anblick des Einhornreiters fast unbeeindruckt.
    »Das ist der Fremde, der die Tote im Moor versenkt hat«, sagte er und wies auf Mythor.
    »Warum hast du uns nichts von diesem verhexten Pferd erzählt?« fuhr ihn der bärtige Mann an seiner Seite an, der der Anführer der kleinen Gruppe zu sein schien. »Sicher ist er auch mit dieser zottigen Bestie im Bunde.«
    »Es stimmt, dass der Bitterwolf mein Gefährte ist«, sagte Mythor, der etwas Mühe hatte, Pandor zu bändigen. »Warum macht ihr Jagd auf ihn?«
    Die Männer funkelten ihn aus ihren Augen feindselig an, sagten jedoch nichts. Der Junge gab ihm die Antwort: »Was für eine Frage! Der Wolf hat ein prächtiges Fell. Es würde meinem Vater oder einem meiner Brüder gut stehen.«
    »Das schlagt euch nur aus dem Kopf«, sagte Mythor warnend und stieg vom Einhorn. Er fuhr, an den Bärtigen gewandt, fort: »Ich will die Angelegenheit vergessen, wenn ihr meinen Tieren nicht mehr nachstellt. Ich heiße Mythor und bin ein Kundschafter in Graf Corians Diensten, der das Heer der Verbündeten der Lichtwelt anführt. Und wer seid ihr?«
    »Verflucht sollt ihr sein, die ihr im Namen des Lichtes Unheil über friedfertige Menschen bringt!« rief der Bärtige und spuckte aus.
    »Vater!« ermahnte ihn der Junge und musste dafür von einem seiner Brüder einen Stoß in den Rücken einstecken. Doch er fuhr respektlos fort: »Ich heiße Bendik und bin Vater Rebels jüngster Sohn. Wir sind Torfstecher, das Moor ist unsere Heimat. Vaters Zorn ist berechtigt, aber ich finde, er entlädt ihn gegen den falschen Mann.«
    Bendik bekam diesmal einen Schlag von einem seiner Brüder.
    »Vorlauter Bengel, lass Vater reden!« sagte ein anderer. Er war größer und kräftiger als die anderen und hatte ein verwegenes Gesicht. Er reckte Mythor das kantige Kinn entgegen, als er anklagend zu ihm sagte: »Ihr hättet euch einen anderen Platz aussuchen sollen, um euch gegenseitig die Schädel einzuschlagen. Warum tragen die Edelleute ihre Händel immer auf dem Rücken der Ärmsten aus?«
    »Du scheinst nicht zu wissen, worum es bei dieser Schlacht geht«, antwortete Mythor. »Ich kann euch nur den Rat geben, das Hochmoor vorübergehend zu räumen. Wenn ihr hierbleibt, bringt ihr euch alle in große Gefahr.«
    »Ach wirklich?« rief Rebel abfällig und spuckte wieder aus. »Glauben der kluge Herr, wir würden freiwillig hierbleiben?«
    »Wie soll ich das verstehen?« fragte Mythor.
    Rebels verkniffener Mund blieb stumm, und als Bendik an seiner Statt antwortete, musste er diesmal keinen Knuff einstecken. Er sagte: »Die Caer haben entlang dem Moor Posten bezogen und wachen darüber, dass es niemand verlässt. Einige von uns haben es versucht und wurden niedergemacht.
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher