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Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt

Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt

Titel: Mythor - 027 - Kämpfer der Lichtwelt
Autoren: Ernst Vlcek
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in sich zusammen.
    Mythor wandte sich dem Jungen zu, der gerade torkelnd auf die Beine kam.
    »Alles in Ordnung?« fragte Mythor und stützte ihn.
    »Ja«, sagte Bendik und schüttelte heftig den Kopf. »Der Caer hat mich nur mit der Breitseite seiner Klinge auf den Hinterkopf getroffen. Aber was ist mit deinen Tieren?«
    »Es scheint, als würden sie sich sträuben, tiefer in den Einflussbereich der Schwarzen Magie vorzudringen«, sagte Mythor. »Wir müssen sehen, dass wir so rasch wie möglich das Moor verlassen.«
    Bendik nickte. »Früher oder später müssen wir es doch versuchen. Warum also nicht gleich?«
    »Aber Vorsicht«, ermahnte Mythor. »Wir haben es zumindest noch mit zwei Kriegern und dem Dämonenpriester zu tun.«
    Sie gingen den Weg zurück und stießen zu Pandor und Hark. Das weiße Horn Pandors hatte eine blutige Spitze. Auf dem Boden lag die gekrümmte, leblose Gestalt eines Caer-Kriegers.
    »Bleibt nur noch ein Gegner«, berichtigte Mythor.
    Bendik ging wieder voran. Gelegentlich hielt er an, um auf Geräusche zu lauern. Aber über das Moor hatte sich eine unheimliche Stille gesenkt. Längst war die Nacht hereingebrochen, doch schien der Nebel schwach von sich selbst aus zu leuchten. Allerdings trug dieses Leuchten nicht zu einer besseren Sicht bei. Es blendete höchstens.
    »Bist du sicher, dass du den Weg kennst, Bendik?« erkundigte sich Mythor. Er hielt das Gläserne Schwert gesenkt, damit sein schwacher Schein ihn nicht verriet. Doch im Augenblick war Alton erloschen. Es würde erst wieder glühen, wenn…
    Etwas fuhr mit schlagenden Schwingen über Mythor hinweg. Er hörte das Geräusch und spürte den Luftzug des Flügelschlags. Als er hochblickte, erkannte er seinen Schneefalken, der in einer weiten Schleife dem Geäst eines knorrigen Baumes auswich.
    Und da entdeckte Mythor den Krieger im Geäst. Er breitete die Arme aus, in jeder Hand hielt er ein Kurzschwert und zielte mit den Klingen auf Mythor. Er stieß sich mit den Beinen kraftvoll ab und sprang.
    Mythor wich zur Seite aus und streckte dem Angreifer sein Gläsernes Schwert entgegen. Die Wucht des aufprallenden Körpers schleuderte ihm den Arm zurück, und seine Schultern durchzuckte ein flammender Schmerz. Es riss ihn von den Beinen, und er fiel auf den Rücken. Wie aus weiter Ferne vernahm er den Todesschrei des Kriegers. Mythor musste beide Hände zu Hilfe nehmen, um Alton freizubekommen.
    »Da vorne war ein Schatten«, meldete Bendik. »Das wird der fliehende Dämonenpriester sein.«
    »Dann sind wir ihn wenigstens los«, meinte Mythor erleichtert. »Wie weit ist es noch bis zum Ende des Moores?«
    »Wir haben es gleich geschafft«, sagte Bendik.
    Irgendwo vor ihnen erklangen Schritte. Waffen klirrten, und dann geisterte eine zischende, unmenschlich klingende Stimme durch den Nebel: »Eindringlinge, ihr dürft sie nicht entkommen lassen. Durchsucht jeden Fußbreit im Moor. Bringt sie mir tot oder lebendig, aber lasst sie nicht entkommen!«
    Die Geräusche näherten sich von verschiedenen Seiten.
    Bald darauf tauchte im Nebel der blakende Schein von Fackeln auf.
    »Es gibt nur eine Möglichkeit, durch die Reihen der Caer zu brechen«, stellte Mythor leise fest. Er legte dem Jungen die Hand auf die Schulter und erläuterte ihm seinen Plan: »Ich werde Pandor und Hark vorausschicken, damit sie die Krieger ablenken. Auf mein Zeichen brechen wir dann durch die Lücke.«
    Bendik hob ein Kurzschwert, das er einem Caer abgenommen hatte, und meinte: »Wenn es sein muss, werde ich mir den Weg freikämpfen.«
    »Besser nicht!« riet Mythor. Er wandte sich dem Einhorn und dem Bitterwolf zu, tätschelte ersterem die Flanke und griff dem anderen in den Nackenpelz, und dann raunte er: »Pandor! Hark!« Er gab den Tieren einen Klaps.
    Das Einhorn und der Bitterwolf setzten sich gleichzeitig in Bewegung. Sie preschten Seite an Seite los und wurden gleich darauf vom Nebel verschluckt.
    »Was ist das?« hörte Mythor eine Stimme rufen. »Achtung! Die Eindringlinge versuchen einen Durchbruch!«
    »Und jetzt wir«, sagte Mythor zu Bendik und rannte los. »Bleib dicht bei mir, damit wir uns nicht aus den Augen verlieren!«
    Irgendwo vor ihnen erklang das wütende Knurren des Bitterwolfes. Jemand schrie vor Schmerz. Pandors Hufgetrappel hallte laut durch die Nacht. Wieder ein Schrei, ein Wiehern. Waffen klirrten.
    »Hierher!«
    Trampelnde Schritte durchdrangen die Nacht, ein schwerer Körper krachte auf Eis und ließ es bersten. Mythor bewegte sich
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