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Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer

Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer

Titel: Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer
Autoren: Peter Terrid
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Dazu kamen Sadagar und Lamir, des weiteren de Freyn und seine Spießgesellen. In Mythors Kammer achtete Buruna auf das Einhorn oder das Einhorn auf Buruna. Die Frau war seit geraumer Zeit wie benommen, als habe sich Vassanders Einfluss auf sie verstärkt.
    Es war nicht ungefährlich, sie in der Burg zu lassen, aber Mythor hatte es gewagt. Wurde Vassander vernichtet, schwand vielleicht auch der Einfluss der Magie.
    »Sehr wirkungsvoll«, spottete Sadagar. »Sieh nur!«
    Die schwarze Gewitterwolke kroch langsam an Vassanders Turm herab. Offenbar sollte sie Thonensen signalisieren, dass Vassander sich zum Kampf stellte.
    Mythor spähte zu Thonensens Behausung hinüber. Dort rührte sich nichts.
    Mythor blieb stehen. Oben auf dem Wehrgang hatte er einen guten Überblick über den großen Burghof. Die Eingänge zu beiden Türmen waren auf diesem Hof zu finden. Dort musste sich auch der Kampf abspielen.
    »Da ist er!« rief Sadagar. »Beim Kleinen Nadomir.«
    Vassander schien um zwei Ellen gewachsen, als er auf den Burghof trat. Ganz in dunkles Blau war er gewandet, seine Füße verschwanden im wetterleuchtenden Gewölk, als schwebe er auf der düsteren Wolke. Eingehüllt wurde sein Körper von einer schillernden Aureole.
    »Immer noch Kinderkram?« fragte Mythor besorgt. Sadagar murmelte ein Stoßgebet.
    »Da, sieh!«
    Aus Vassanders Körper schien sich ein Etwas lösen zu wollen, ein unförmiger Nebel, ein schwärzlicher Schemen, der an dem Zauberer zerrte und zog.
    »Derzinuum«, flüsterte Sadagar schaudernd. »Vassanders Dämon.«
    Mythor sah, wie Vassander sich krümmte. Offenbar versuchte der Dämon, vollends von Vassander Besitz zu ergreifen, wogegen sich Vassander naturgemäß zur Wehr setzte. Er wollte sich des Dämons bedienen, nicht umgekehrt.
    »Verschwinden wir von hier«, stieß Sadagar hervor. »Dort erscheint Thonensen, und es wird besser für uns sein, wenn wir von dem Kampf nicht viel mitbekommen. Komm, Mythor, das ist kein Anblick für Sterbliche.«
    Er zerrte Mythor vom Wehrgang ins Innere der Burg hinein. Mythor lächelte verhalten, aber er befolgte Sadagars Rat. In das magische Duell konnte er nicht eingreifen, wohl aber konnte er verhindern, dass ein heimtückisch geschleuderter Dolch Thonensens Aussichten verkürzte.
    Die beiden stiegen die verlassenen Stufen in die Höhe, die zu Corians Gemächern und denen seiner Familie führten. Laut hallten die Schritte der beiden Männer in den leeren Fluren.
    Plötzlich schrie Sadagar auf. Ein Blitz, dicker als ein Eichbaum, stand plötzlich mitten im Raum, durchwaberte mit grellem Schein den Gang und versickerte ebenso schnell wieder im Gemäuer.
    Mythor schluckte. Offenbar hatte das Duell der Magier begonnen, und beide Parteien sparten nicht mit ihren Kräften. Wenn dies das Vorspiel war, erschien es Mythor ratsam, das Ende nicht mitzuerleben.
    »Beeilen wir uns!« flüsterte Sadagar. »Hier werden sich gleich alle Geister des Bösen zum Tanz versammeln.«
    Ein heftiger Ruck durchfuhr die ganze Burg. Vor Mythors Augen wölbte sich eine Stufe, bildete der feste Stein eine Blase, die plötzlich aufplatzte und einen widerwärtigen Gestank freisetzte. Aus der Ferne war dumpfes Grollen zu hören, als stürze ein Teil der Burg ein. Mythor hastete die Treppen hinauf, hinter ihm jagte Sadagar her, unablässig den Kleinen Nadomir anrufend.
    Sie erreichten das nächsthöhere Stockwerk. Wieder zuckten grelle Blitze durch den Raum, knisternd tanzte Elmsfeuer auf den Rüstungen, und Mythor spürte, wie sein Körper von unsichtbaren Fäusten erbarmungslos verdroschen wurde. Sein Körper zuckte unkontrolliert.
    »Dort vorn ist er!« rief Sadagar. »Lamir!«
    Sie hatten ihn bereits entdeckt.
    Vor Mythors Augen hob sich der Boden, tanzte auf und ab. Die Luft flirrte, aus den wehenden Vorhängen stiegen farbige Nebel auf, die wunderliche Gestalten formten und wieder im Nichts zerflossen. Aus den Tiefen der Burg erklang unmenschliches Schreien.
    Mythor trat für einen Augenblick ans Fenster. Unten auf dem Hof war von den beiden Magiern kaum etwas zu sehen. Vor der Fallbrücke stand ein rotbemützter Gnom, der mit Flammenmessern um sich warf und hämisch kicherte. Über dem Burghof selbst lagerten zwei ineinander verflochtene Wolkenstrukturen, die bösartig brodelten und Blasen warfen. Ein Teil des Küchenhauses war zusammengestürzt. Aus den Trümmern kroch Rauch gespenstisch hervor und schlängelte sich über den Boden.
    »Entsetzlich!« flüsterte Sadagar, von Grauen
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