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Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer

Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer

Titel: Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer
Autoren: Peter Terrid
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Grafen von Anbur aus.
    Mythor blieb nichts anderes übrig, auch er musste den Pokal auf das Wohl des Brautpaares heben und leeren.
    »Wir haben bei Vassander unter anderem eine Abschrift des EMPIR NILLUMEN gefunden«, murmelte Mythor.
    »Sie sollen leben!« rief Thonensen den beiden Grafen zu. Zu Mythor gewandt fuhr er fort: »Ich habe mit solchen Entdeckungen gerechnet. Vassander steht mit dem Bösen im Bunde.« »Wir wissen sogar, mit wem«, murmelte Mythor. Gapolo ze Chianez suchte ihn mit den Augen und grüßte ihn über die Tafel hinweg. Mythor erwiderte den Gruß.
    »Was hast du da gesagt?«
    Mythor reagierte auf das scheinheilige Lächeln eines der Codgin-Söhne. »Wir wissen, mit wem sich Vassander verbunden hat«, sagte er zur Seite hin. »Sadagar hat in den Unterlagen gefunden, dass Vassander mit einem Dämon verbunden ist, und er kennt den Namen dieses Dämons!«
    »Bist du sicher?«
    »Ich glaube Sadagar - in solchen Dingen ist auf ihn Verlass.«
    Thonensens Gesicht glättete sich. Er atmete hörbar auf. »Dann ist noch nicht alles verloren«, sagte er. »In der Magie sind es nicht zuletzt geheime Namen und Formeln, auf die es ankommt. Wenn ich den Namen von Vassanders Dämon erfahren habe, kann ich ihm widerstehen, ihn vielleicht sogar bezwingen.«
    »Langes und gesundes Leben!« rief die Versammlung. Der Ruf galt Graf Codgin, der selbstgefällig die Beifallsrufe hinnahm.
    Ein frecher Gaukler hinter ihm deutete mit einer blitzschnellen Geste an, dass Codgin sehr bald ein Hahnrei sein werde. Die Versammlung klatschte laut Beifall, und nicht einmal die sauberen Söhne machten Anstalten, den alten Grafen über die Beleidigung aufzuklären.
    Mythor und Thonensen sahen sich an.
    »In den Abgrund der Finsternis mit ihm«, murmelte Mythor.
    Auf der anderen Seiten des Saales, neben den beiden Grafen, stand Vassander. Seine Augen glommen in düsterem Feuer.
    »Erbarmen«, winselte der junge Mann. »Gnade!«
    »Aber, aber«, bekam er zu hören. »Du wirst doch nicht.«
    Lamir von der Lerchenkehle röchelte nur noch. Vor seinen Augen schien die Luft zu flimmern, seine Glieder schmerzten, der Atem ging schwer und rasselnd. Der Barde war am Ende.
    Doch Verschonung gab es nicht für ihn. Lamir war einem Gegner ins Netz gegangen, dem Begriffe wie Gnade und Erbarmen unbekannt waren.
    »Geliebter«, gurrte Valida zärtlich.
    Lamir schloss die Augen.
    Niemals in seiner keineswegs kurzen Karriere als Minnesänger war er einer Frau in die Finger gefallen, die von einer derartigen Unersättlichkeit besessen gewesen war wie die jugendliche Tochter des Grafen Corian.
    Schon beim allerersten Blick hatte Lamir in den Augen des Mädchens gelesen, was ihm bevorstand, und der gellende Entsetzensschrei, den Graf Codgin hämisch gefeiert hatte, war keineswegs aus der Angst entstanden, im Burggraben zerschmettert zu werden. er war der Furcht vor diesem Frauenzimmer entsprungen, die ihn mit schnellem Griff in ihre Kammer gezerrt und seither nicht wieder losgelassen hatte.
    »Goldjunge«, flüsterte Valida. Lamir spürte ihren lockenden Atem im Ohr, ihre Finger wühlten in seinem Haar.
    Er wusste längst nicht mehr, wie es draußen aussah. War der Feldzug gegen die Caer beschlossen? Standen sie vielleicht vor den Mauern von Burg Anbur? Lamir von der Lerchenkehle hatte andere Sorgen.
    »Wie geht es dem Grafen Codgin?« fragte Lamir hastig. Das war der einzige Gesprächsgegenstand, der ihm wenigstens für kurze Zeit Luft verschaffte.
    »Ach der«, sagte Valida. »Den mag ich nicht. Du bist mir viel lieber.«
    »Ich weiß«, seufzte Lamir wehleidig. »Wenn der Graf mich hier jemals finden sollte.«
    Valida sah ihn verliebt an. »Niemand wird jemals etwas von dir hier finden«, prophezeite sie und sprach damit genau das aus, was Lamir fürchtete. Sein Versuch, durch den Schneefalken Kontakt zu Mythor aufzunehmen, war kläglich gescheitert. Auf Gedeih und Verderb war Lamir der Grafentochter ausgeliefert.
    Lamir sah aus dem Fenster. Es war Abend, jene Tageszeit, zu der er Validas Gemächer betreten hatte. Das kluge Mädchen hatte dafür gesorgt, dass es für Lamir kein Entkommen mehr gab. Sie hatte die Fenster mit Gittern versehen lassen, angeblich, um sich vor zudringlichen Trunkenbolden zu schützen, in Wahrheit, um Lamir festhalten zu können, der in einem muffigen Kleiderkasten hatte mit anhören müssen, wie ihm der Fluchtweg abgeschnitten worden war.
    »Irgendwann muss das Fest doch ein Ende haben«, murmelte Lamir.
    »Irgendwann«,
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