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Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer

Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer

Titel: Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer
Autoren: Peter Terrid
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grinste breit. »Schau nicht so betrübt drein«, sagte er. »Ich habe hier in den Texten etwas gefunden, was für uns von größter Wichtigkeit sein kann!«
    »Und das wäre?« fragte Mythor zweifelnd.
    Sadagar sah sich scheu um. »Unser Freund Vassander hat es mit einem Dämon zu tun«, sagte er leise. »Dieser Dämon treibt ihn an, aber er hat ihn noch nicht zur Gänze in den Krallen.«
    »Was nützt es uns, dass wir das wissen?«
    Sadagar grinste boshaft. Er deutete auf die Handschrift. »Der Name steht hier drin«, sagte er beschwörend. »Und damit haben wir beide, Vassander und den Dämon.«
    »Hahahaha!« machte die Schreckensstimme. Sadagar schluckte und wurde bleich.
    »Bist du sicher?« fragte Mythor misstrauisch .
    »Warte es ab«, stieß Sadagar hervor. »Soll ich die Papiere mitnehmen?«
    Mythor überlegte kurz. Vassander war kein Dummkopf. Er würde das Fehlen einiger Papiere sicherlich bemerken, ganz besonders dann, wenn es sich um etwas so Kostbares handelte wie eine Abschrift oder Übersetzung des EMPIR NILLUMEN.
    »Lass die Handschrift liegen«, bestimmte Mythor. »Leg alles genau an den Platz zurück, an dem du es gefunden hast. Wir wollen Vassander nicht zu früh verraten, dass wir hinter sein Geheimnis gekommen sind.«
    Sadagar führte Mythors Anordnung schnell und zuverlässig aus. »Fertig«, sagte er dann.
    Es war höchste Zeit, sich aus Vassanders Turmgemach zu entfernen. Nicht nur, dass die beiden jederzeit erwarten mussten, von Vassander überrascht zu werden. Mit jedem Augenblick, den sie in Vassanders magischer Kammer verweilten, wuchs die Gefahr, irgendeiner der zahlreichen Fallen oder Hinterhalte zum Opfer zu fallen.
    Die beiden Männer verließen die Turmstube. Mythor sah sich noch einmal kurz um. Alles sah unberührt aus. Vassander würde nichts merken. vorausgesetzt, er stieg nicht in diesem Augenblick den Turm herauf.
    Der Abstieg ließ sich weit einfacher an als der Aufstieg. Vielleicht war Vassander seiner Fallen und Tricks zu gewiss gewesen, jedenfalls hatten die beiden Männer wenig Mühe, den Weg hinab zu finden.
    Sie hatten auch Glück, als sie den Fuß des Turmes erreichten. Der taubstumme Kutscher kehrte ihnen den Rücken zu. Lautlos schlüpften die beiden Männer aus dem Turm ins Freie, dann verschwanden sie hastig im Dunkel des nächstbesten Winkels.
    »Geschafft!« stieß Sadagar zufrieden hervor. »Mit dem, was wir nun wissen, können wir dem Erzmagier auf den Leib rücken. Er wird sich wundern.«
    Mythor legte dem Gefährten die Hand auf den Mund. »Leise«, mahnte er. »Hier haben die Wände Ohren!«
    Er sah sich um. Niemand war zu sehen. »Ich kehre in den Versammlungssaal zurück. Wir treffen uns später in meiner Kammer.« »Ich werde kommen«, versprach Sadagar. »Wenn du Thonensen triffst, dann sage ihm vor allem eines: Wir kennen den Namen des Dämons, mit dem Vassander paktiert.«
    Mythor nickte. Sadagar entfernte sich hastig. Nach wenigen Schritten hatte das Dunkel ihn verschluckt.
    Über Burg Anbur hing der Mond bleich am düsteren Himmel. Ein kalter Windstoß fegte über das Gemäuer.
    Mythor fröstelte, und er ahnte, dass er sich in diesem Gemäuer in der nächsten Zeit nicht mehr behaglich würde fühlen können.
    Der Kampf um die Herrschaft auf Burg Anbur hatte begonnen, und Mythor konnte nur hoffen, dass es ihm gelang, in diesem Kampf auf der Seite des Siegers zu stehen.
    *
    »Ich bleibe bei dem, was ich gesagt habe«, zischte Vassander. »Ich bin der Erzmagier Ugaliens, und ich weiß, was ich sage.«
    Thonensen stand reglos. »Ich habe mich nicht geirrt«, sagte er ruhig. »Der erwählte Tag wird den Untergang unserer Kräfte besiegeln.«
    »Lüge!« schrie Vassander außer sich vor Zorn. »Niederträchtiger Verrat! Kannst du beweisen, was du sagst, Sterndeuter?«
    »Ist es dir möglich, Beweise zu erbringen?« fragte Thonensen zurück.
    Vassander lachte laut auf. »Brauche ich das?« fragte er höhnisch. »Spricht nicht alles, was ich getan habe für dieses Land, hinreichend für meine Fähigkeiten? Ich bin nicht erst seit gestern Ratgeber des L'umeyn.«
    »Ich rede nicht von früheren Dingen, Vassander«, sagte Thonensen. »Ich rede von Dingen, die kommen werden, vom Tag der Schlacht, und ich bleibe dabei: Der Tag ist schlecht gewählt. Jeder Laie, der sich ein wenig mit der Kunst der Sterndeutung beschäftigt hat, wird dir sagen können, dass dieser Tag übel ist für die Kräfte des Lichtes, dass an jenem Tag die Mächte der Finsternis vorherrschen
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