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Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer

Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer

Titel: Mythor - 024 - Zweikampf der Zauberer
Autoren: Peter Terrid
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Graf Codgin meckernd. »Ich habe da schon vorgesorgt.«
    Er klatschte in die Hände. Wenig später betraten zwei Wesen den Raum, deren Gang an das Aufstampfen eines gewaltigen Tieres denken ließ.
    »Wer sind diese beiden Weiber?« fragte Valida wütend.
    »Deine Zofen, Täubchen«, meckerte Graf Codgin. »Und sieh, was sie mitgebracht haben.«
    »Wagt es nicht, mich anzurühren!« kreischte Valida. »Nehmt die Finger weg, ihr Gesindel! Ich werde euch peitschen lassen, wenn ich euch zu fassen bekomme!«
    Validas Geschrei verklang im Nebenraum.
    »War das nötig, Graf?« fragte Corian.
    »Ich weiß, wie man Kätzchen kirre macht«, sagte Codgin hämisch. »Wenn man ihr alle anderen Vergnügungen sperrt, wird sie schon lernen, ihren Gatten zu lieben.«
    »Aber«, sagte Graf Corian zögernd, »ein Keuschheitsgürtel? Für meine sanfte Tochter?«
    »Wenn es nötig ist, warum nicht?« fragte Graf Codgin. »Du wirst sehen, Schwiegervater, ich werde aus der Katze noch ein Lamm machen. Hehehe!«
    Die beiden entfernten sich aus dem Raum. Lamir hätte Graf Codgin am liebsten umarmt.
    Endlich gerettet!
    *
    Mythor stützte sich auf den Griff des Schwertes und blickte hinab auf den Burghof. In langen Reihen verließen die Bewohner die Burg. Graf Corian hatte das angeordnet. Er, wie viele andere, fürchtete sich vor den Auswirkungen des Magier-Duells.
    In der Ferne waren die davonreitenden Gäste des Grafen zu sehen. Die Versammlung auf Burg Anbur war beendet; die Teilnehmer strebten ihrer jeweiligen Heimat zu, um ihre Truppenkontingente zusammenzustellen und möglichst bald am Ort der Schlacht einzutreffen.
    »Los, beeilt euch!« rief Graf Corian. »Erina, wo bleibst du? Und wo steckt Valida schon wieder?«
    Mythor grinste verhalten. Die Tochter des Grafen wollte sich nicht von ihrem Liebhaber trennen, den sie in ihren Gemächern versteckt hielt. Mythor war gespannt, wofür sich Lamir entscheiden würde. vermutlich dafür, das Leben zu behalten und die Liebe zu verlieren.
    »Sputet euch, faules Gesindel!«
    Die Knechte und Mägde taten, was in ihren Kräften stand. Das Duell der Magier stand bevor, und keiner lebte in der Burg, der diesen Kampf aus unmittelbarer Nähe verfolgen wollte. Zu leicht konnte der Neugierige zu Schaden kommen.
    »Bald geht es los«, sagte Sadagar neben Mythor. »Hoffen wir auf Thonensen.«
    Mythor sah zu den Türmen hinauf. Der kleinere Turm war unverändert, um die Spitze des höheren Turmes hatte sich eine dichte schwarze Wolke gelegt, aus der hervor es unablässig wetterleuchtete.
    »Kinderkram«, sagte Sadagar. »Furchtbar anzuschauen für empfindsame Gemüter, aber nur ein Taschenspielertrick. Wenn Vassander nicht mehr zu bieten hat.«
    Mythor blickte hinauf zum Himmel. Wachsam zog Horus seine Kreise über der Burg. Aus dieser Richtung durfte Vassander keine Hilfe erwarten.
    »Valida, so komm endlich!«
    Sadagar kicherte leise.
    Schritte näherten sich. Mythor sah auf und erkannte Jamis von Dhuannin. Der Gesandte des Herzogs von Nugamor sah ernst aus. Er reichte Mythor die Hand.
    »Viel Glück!« wünschte er. Seine Augen hefteten sich auf die Mythors. »Vielleicht sehen wir uns einmal wieder.«
    »Möglich«, sagte Mythor lächelnd. Er schüttelte die Hand des Gesandten.
    »Nehmt euch vor Ryson de Freyn in acht«, sagte Jamis zum Abschied. »Er und die Codgin-Söhne haben sich zurückgeschlichen, um Vassander mit einem schnellen Dolchstoß vielleicht helfen zu können.«
    Er schritt davon. Mythor sah ihm mit hochgezogener Braue nach. Diesen Mann zu begreifen fiel wirklich schwer.
    »Aha«, sagte Sadagar. »Da ist das holde Kind. Wo mag nun Lamir stecken?«
    »Er wird sich finden«, vermutete Mythor.
    Er sah zu, wie Graf Corian mit seiner Sippe die Burg verließ. Der freie Platz vor der Burg war schwarz von Menschen. Sie alle wollten den Kampf der Magier sehen, selbst auf die Gefahr hin, in Mitleidenschaft gezogen zu werden.
    Mythor band den Helm fester. »Es wird bald losgehen«, sagte er.
    Die letzten Knechte und Mägde verließen die Burg. Sadagar und Mythor stiegen hinab und ließen die Zugbrücke hinaufwinden.
    Der Kampfplatz war abgesteckt. Der Kampf konnte beginnen.
    »Was wollen wir machen. nur zusehen?« fragte Sadagar.
    »Wir werden Lamir suchen«, sagte Mythor. »Wenn de Freyn ihn zu fassen bekommt, ist er verloren.«
    Die Burg war jetzt verlassen. Sie wirkte gespenstisch, als Mythor durch die leeren Räume schritt.
    Er hielt sich in ihrem Inneren auf, desgleichen Thonensen und Vassander.
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