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Myron Bolitar 03 - Der Insider

Myron Bolitar 03 - Der Insider

Titel: Myron Bolitar 03 - Der Insider
Autoren: Harlan Coben
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Clip.) Vor drei Jahren war er Mehrheitseigner der New Jersey Dragons geworden, so dass das Stirnrunzeln jetzt in East Rutherford residierte, gleich an der Ausfahrt 16 der New Jersey Turnpike. Er fragte mürrisch: »Sollte das Brando sein?«
    »Gespenstisch, stimmt's? Als wäre Marlon mitten unter uns.« Clip Arnsteins Gesicht wurde weich. Er nickte bedächtig und warf Myron aus den dunklen Rehaugen einen väterlichen Blick zu. »Sie reißen Witze, um den Schmerz nicht an sich ranzulassen«, sagte er ernst. »Das verstehe ich.«
    Dr. Joyce Brothers.
    »Was kann ich für Sie tun, Mr Arnstein?«
    »Sie haben als Basketballprofi nicht ein einziges Spiel gemacht, oder, Myron?«
    »Nein. Das wissen Sie doch.«
    Clip nickte. »Ihr erstes Vorbereitungsspiel. Im dritten Viertel. Sie hatten schon achtzehn Punkte gemacht, gar nicht schlecht für einen Rookie in seinem ersten ernsthaften Test. Und dann hat das Schicksal zugeschlagen.«
    Das Schicksal in Gestalt des riesigen Burt Wesson von den Washington Bullets. Ein Zusammenstoß, ein stechender Schmerz, und dann war alles vorbei.
    »Tragische Geschichte«, sagte Clip.
    »Mhm.«
    »Hat mir immer leidgetan, dass ausgerechnet Ihnen das passiert ist. Wirklich jammerschade.«
    Myron warf Calvin Johnson einen Blick zu. Der wirkte abwesend, er hatte die Arme verschränkt, und seine glatten schwarzen Züge waren still wie ein Teich. »Mhm«, sagte Myron wieder.
    »Deshalb möchte ich Ihnen eine zweite Chance geben.«
    Myron war sich sicher, dass er sich verhört hatte. »Wie bitte?«
    »Wir haben einen Platz frei im Team. Ich möchte Sie unter Vertrag nehmen.«
    Myron wartete ab. Er sah zu Clip. Dann sah er zu Calvin Johnson. Keiner der beiden lachte. »Wo ist sie?«, fragte Myron.
    »Was?«
     »Die Kamera. Es muss so eine Sendung mit der versteckten Kamera sein, stimmt's? Die mit Ed McMahon? Ich bin ein großer Fan von ihm.«
    »Das ist kein Witz, Myron.«
    »Es muss ein Witz sein, Mr Arnstein. Ich habe zehn Jahre lang nicht ernsthaft gespielt. Mein Knie ist völlig kaputt gewesen. Daran erinnern Sie sich doch noch?«
    »Nur zu gut. Aber wie Sie selbst gerade sagten, ist das zehn Jahre her. Ich weiß, dass Sie in der Reha waren, um wieder in Form zu kommen.«
    »Und Sie wissen auch, dass ich ein Comeback versucht habe. Das war vor sieben Jahren. Und das Knie hat nicht gehalten.«
    »Vielleicht war das noch zu früh«, erwiderte Clip. »Sie haben doch gerade gesagt, dass Sie wieder spielen.«
    »Hobbymäßig am Wochenende. Das ist nicht das gleiche wie die NBA.«
    Clip tat den Einwand mit einer Handbewegung ab. »Sie sind in Form. Sie wollten sogar die Muskeln spielen lassen.«
    Myron kniff die Augen zusammen und ließ den Blick von Clip zu Calvin Johnson und wieder zurück zu Clip schweifen. Ihre Mienen waren neutral. »Warum kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren«, fragte Myron, »dass ich irgendwas nicht mitkriege?«
    Endlich lächelte Clip. Er warf Calvin Johnson einen Blick zu. Calvin Johnson erwiderte das Lächeln etwas forciert.
    »Vielleicht sollte ich mich weniger ...«, Clip zögerte und suchte nach dem Wort, »... undurchsichtig ausdrücken.«
    »Das könnte ein Anfang sein.«
    »Ich hätte Sie gern im Team. Ob Sie spielen oder nicht, interessiert mich dabei nur am Rande.«
    Wieder wartete Myron ab. Als niemand fortfuhr, sagte er: »Das kommt mir immer noch ziemlich undurchsichtig vor.«
     Clip stieß einen langen Seufzer aus. Er ging zur Bar, öffnete so einen kleinen Kühlschrank, wie man sie in Hotelzimmern findet, und nahm eine Dose Yoo-Hoo-Schokomilch heraus. Sie hatten Yoo-Hoos besorgt. Hm. Clip war gut vorbereitet. »Trinken Sie das Zeug immer noch?«
    »Ja«, sagte Myron.
    Er warf Myron die Dose zu und schenkte etwas aus einer Karaffe in zwei Gläser. Eins davon reichte er Calvin Johnson. Er deutete auf die Sitze am Fenster. Genau über der Mittellinie. Sehr hübsch. Dazu viel Beinfreiheit. Sogar der zwei Meter große Calvin konnte sich halbwegs ausstrecken. Die drei Männer saßen nebeneinander und blickten in die gleiche Richtung; auch wieder seltsam für eine geschäftliche Besprechung. Da saß man sich an einem Schreibtisch oder einem Konferenztisch gegenüber. Stattdessen saßen sie Schulter an Schulter und sahen den Arbeitern beim Verlegen des Basketballbodens zu.
    »Prost«, sagte Clip.
    Er nippte an seinem Whiskey. Calvin Johnson hielt seinen in der Hand. Myron befolgte die Gebrauchsanweisung auf der Dose und schüttelte sein Yoo-Hoo.
    »Soweit mir
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