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Myron Bolitar 03 - Der Insider

Myron Bolitar 03 - Der Insider

Titel: Myron Bolitar 03 - Der Insider
Autoren: Harlan Coben
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Gesprächspartner hatten ihn auch gehört. Er wurde rot vor Verlegenheit.
    Clip legte ihm die Hand auf die Schulter. »Ich habe das ganz ernst gemeint, Myron. Sie hätten es weit bringen können. Ganz nach oben.«
    Myron nahm einen großen Schluck Yoo-Hoo. Schluss mit dem Nippen. »Tut mir leid, Mr Arnstein. Ich kann Ihnen nicht helfen.«
    Das Stirnrunzeln war wieder da. »Was?«
    »Ich habe zu tun. Ich bin Sportagent. Ich muss mich um meine Klienten kümmern. Ich kann nicht einfach alles stehen und liegen lassen.«
    »Sie bekommen das Spieler-Mindestgehalt. Das sind fast zweihunderttausend Dollar. Und es sind nur noch ein paar Wochen bis zu den Playoffs. Bis dahin behalten wir Sie auf jeden Fall.«
    »Nein. Meine Tage als Basketballspieler sind vorbei. Und ich bin kein Privatdetektiv.«
    »Aber wir müssen ihn finden. Vielleicht ist er in Gefahr.«
    »Tut mir leid. Ich bleibe beim Nein.«
    Clip lächelte. »Und wenn ich Ihnen das Angebot versüße?«
    »Nein.«
    »Fünfzigtausend Dollar Bonus bei Vertragsunterzeichnung.«
    »Tut mir leid.«
    »Greg könnte morgen wieder auftauchen, und Sie könnten das Geld trotzdem behalten. Fünfzig Riesen. Und ein Anteil an den Playoff-Geldern.«
    »Nein.«
    Clip lehnte sich zurück. Er starrte in seinen Drink, tauchte einen Finger hinein, rührte um. Seine Stimme klang desinteressiert. »Sie sind doch Agent, ja?«
    »Ja.«
    »Ich verstehe mich sehr gut mit den Eltern von drei Jungs, die in der ersten Runde gedraftet werden. Wussten Sie das?«
     »Nein.«
    »Nehmen wir mal an«, sagte Clip langsam, »ich garantiere Ihnen, dass einer davon bei Ihnen unterschreibt.«
    Myron spitzte die Ohren. Ein Spieler aus der ersten Runde des Drafts. Er versuchte, gleichgültig zu wirken - so wie Frosty -aber sein Herz raste. »Wie würden Sie das denn anfangen?«
    »Das lassen Sie mal meine Sorge sein.«
    »Es klingt unsauber.«
    Clip schnaubte. »Myron, jetzt spielen Sie nicht den Klosterschüler. Sie tun mir diesen Gefallen, und MB SportsReps kriegt einen Spieler aus der ersten Runde des Drafts. Garantiert. Unabhängig davon, wie die Sache mit Greg ausgeht.«
    MB SportsReps. Myrons Unternehmen. Myron Bolitar, daher das M B . Repräsentiert Spottler, daher das SportsReps. Zusammen MB SportsReps. Myron hatte sich den Namen selbst ausgedacht, aber bislang hatte ihn noch keine große Werbeagentur unter Vertrag nehmen wollen.
    »Sagen wir hunderttausend Dollar Bonus bei Vertragsab-schluss«, sagte Myron.
    Clip lächelte. »Sie haben viel dazugelernt, Myron.«
    Myron zuckte die Achseln.
    »Fünfundsiebzigtausend«, sagte Clip. »Und das nehmen Sie sowieso, also versuchen Sie gar nicht erst, den Bauernfänger reinzulegen.«
    Die beiden Männer gaben sich die Hand.
    »Ich hab dann noch ein paar Fragen zu Gregs Verschwinden«, sagte Myron.
    Clip stützte sich auf beide Armlehnen, stand auf und sah auf Myron herab. »Calvin wird alle Ihre Fragen beantworten«, sagte er und nickte seinem Manager zu. »Ich muss jetzt gehen.«
    »Und wann fang ich mit dem Training an?«
    Clip wirkte überrascht. »Training?«
     »Ja, wann soll ich anfangen?«
    »Wir haben heute Abend ein Spiel.«
    »Heute Abend?«
    »Klar«, sagte Clip.
    »Ich soll heute Abend aufs Spielfeld?«
    »Wir spielen gegen die Celtics, unser altes Team. Calvin sorgt dafür, dass Sie bis dahin ein Trikot haben. Um sechs ist die Pressekonferenz, in der wir auch bekannt geben, dass Sie bei uns unterschrieben haben. Seien Sie rechtzeitig da.« Clip ging zur Tür. »Und tragen Sie auf jeden Fall diese Krawatte. Die gefällt mir.«
    »Heute Abend?«, wiederholte Myron, aber Clip war schon fort.

2
    Als Clip die Loge verlassen hatte, erlaubte sich Calvin Johnson ein kleines Lächeln. »Ich hab Ihnen ja gesagt, dass es komisch wird.«
    »Wirklich urkomisch«, stimmte Myron zu.
    »Sind Sie fertig mit Ihrem nahrhaften Schokoladengetränk?«
    Myron setzte die Dose ab. »Ja.«
    »Dann wollen wir Sie mal für Ihr großes Debüt ausstatten.«
    Calvin Johnson ging mit federnden Schritten und in extrem gerader Haltung voraus. Er war schwarz, zwei Meter groß, schlank, wirkte dabei aber nicht hager oder unproportioniert. Er trug einen olivefarbenen Anzug von Brooks Brothers. Maßgeschneidert. Dazu eine perfekt gebundene Krawatte und perfekt polierte Schuhe. Sein krauses Haar wich bereits zurück, so dass seine große Stirn auffällig glänzte. Als Myron sich an der Duke University eingeschrieben hatte, war Calvin in seinem letzten Studienjahr an der North
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