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Myriams letzte Chance

Myriams letzte Chance

Titel: Myriams letzte Chance
Autoren: Luzie Bosch
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Hat Jonas sich bei dir gemeldet?“
    â€žNee. Aber sie sind ja erst heute Morgen aufgebrochen.“
    Jonas war Toris Freund und seit Kurzem waren auch Hannes und Hannah ein Paar. Die Jungen waren in den ersten Ferienwochen auf einer Freizeit mit ihrem Fußballverein.
    â€žUnd? Blutet euch das Herz?“, fragte Ayla spöttisch. „Zwei Wochen ohne eure Liebsten, wie sollt ihr das bloß aushalten!“
    â€žAch Quatsch.“ Hannah lachte. „Meine Allerliebsten sind doch hier.“
    â€žGenau. Solange wir fünf zusammen sind, ist alles perfekt“, stimmte ihr Tori zu.
    â€žSechs“, korrigierte Hannah sie sofort und wurde rot. Myriam fragte sich, ob es Ärger oder Verlegenheit war.
    â€žÃ„h, natürlich.“
    Weil Tori vorne ritt, konnte Miriam ihren Gesichtsausdruck nicht sehen, aber sie war überzeugt davon, dass sie eine Grimasse zog.
    Tori hatte sich nicht versprochen, da war sich Myriam sicher. Tori hatte genau das gemeint, was sie gesagt hatte. Myriam zählte nicht mehr. Sosehr Myriam sich auch bemühte, sie gehörte nicht mehr richtig dazu.
    Myriam zog die Schultern zusammen und machte sich ganz steif. Wenn Tori dabei war, war es immer am schlimmsten. Die anderen Pferdemädchen ignorierten Myriam manchmal, aber zumindest ließen sie sie in Ruhe. Tori jedoch konnte es einfach nicht lassen, ihre Giftpfeile auf Myriam abzufeuern.
    Fräulein Wunderbar nannte sie Myriam hinter ihrem Rücken, weil Myriam in der Schule die Klassenbeste war. Na und? Ihr letztes Zeugnis hätte eben einen Schnitt von 1,0 gehabt, wenn sie die beiden Arbeiten zum Schluss nicht völlig verhauen hätte. Na ja, verhauen war vielleicht der falsche Ausdruck. Aber eine Zwei minus in Mathe und eine Drei plus in Latein waren für Myriams Verhältnisse katastrophale Noten. Schuld an den schlechten Noten war natürlich nur das blöde Turnier gewesen. Das Turnier, wegen dem Myriam es sich mit allen verscherzt hatte …
    Myriam schüttelte den Kopf und verdrängte die unschönen Gedanken. Wenigstens Hannah hielt nach wie vor treu zu ihr. Die Freundin schaute sie von der Seite an und lächelte ihr zu. Myriam lächelte zurück und beschloss nicht zum ersten Mal, Toris Sticheleien keine Aufmerksamkeit zu schenken.
    Auf einer Lichtung im Wald machten sie Rast. Tori hatte einen Kuchen mitgebracht. Ayla holte Saftpäckchen aus der Tasche und verteilte sie. Sina zauberte vier kleine Geburtstagskerzen hervor und steckte sie in den Schokoladenkuchen.
    â€žIch weiß, es müssten eigentlich dreizehn sein“, entschuldigte sie sich, während Tori die Kerzen anzündete. „Aber mehr hab ich nicht gefunden. Immerhin ist es eine Kerze für jedes Jahr der Sunshine Ranch. Happy birthday , Ayla!“
    â€žHerzlichen Glückwunsch!“, „Alles Gute!“, riefen die anderen durcheinander.
    Aylas Geburtstag war gestern gewesen, aber da hatte sie nur mit ihrer Familie gefeiert. Heute waren endlich die Pferdemädchen an der Reihe.
    â€žDu musst die Kerzen auspusten“, sagte Tori, nachdem sie Ayla gratuliert hatten. „Und dir dabei etwas wünschen.“
    Ayla fixierte die Kerzen aus schmalen Augen. „Also gut.“
    Dann blies sie die Backen auf und pustete wie ein Weltmeister. Drei Kerzen gaben sofort den Geist auf, die vierte flackerte noch einmal auf, bevor sie ebenfalls erlosch.
    â€žSuper!“, meinte Tori. „Hoffentlich hast du dir keinen Blödsinn gewünscht.“
    â€žNö!“ Ayla strahlte.
    â€žUnd?“, fragte Tori neugierig.
    â€žVerrat ich doch nicht“, sagte Ayla. „Sonst geht es nicht in Erfüllung.“
    â€žWir haben natürlich auch ein Geschenk für dich“, warf Juliana ein. „Hoffentlich gefällt es dir, wir haben alle zusammengelegt.“ Sie zerrte ein großes rundes Paket aus ihrem Rucksack.
    â€žEin Fußball“, sagte Ayla sofort. „Ein zarter Wink mit dem Zaunpfahl, dass ich mit dem Reiten aufhören soll.“
    Die anderen lachten. „Nun pack doch mal aus!“, rief Sina.
    Es war ein schwarzer Military-Reithelm, wie ihn auch Sina, Tori und Juliana trugen. Hannah und Myriam hatten das Modell in Grau. Nur Ayla war bisher mit einem ziemlich abgeschabten englischen Samthelm geritten. Spießerhut, nannte sie ihn spöttisch.
    Ihrer türkischen Familie war Aylas Reitbegeisterung ein Dorn im Auge. Aylas Eltern akzeptierten zwar
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