Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht

Titel: My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht
Autoren: Beatrix Mannel
Vom Netzwerk:
so, wie eine Mutter sein sollte: klein und pummelig, trägt nie peinliche Klamotten, und sie hält jeden Pups, den ihre Kinder von sich geben, für großartig. Sie schimpft selten, und immer gibt es Süßigkeiten und all die Sachen, die meine Mutter niemals kaufen würde: Schokoriegel und Lutscher, Schokoküsse und Gummibärchen, Chips und Kekse. Voll das Paradies. Komisch eigentlich, dass Rick, Ix und seine Schwestern trotzdem so schlank sind.
    Â»Aber Mama«, fängt Laura todernst an und dreht ihre kleinen Patschhändchen nach oben, »uns war seeehr langweilig und dann hast du sooo lange mit Tante Ulli telefoniert und dann sind wir halt zu Ixi.«
    Â»Jaja.« Felix’ Mutter lacht. »Und dann und dann und dann. Und jetzt spiele ich Uno mit euch, aber nur wenn ihr bei drei oben im Esszimmer seid!« Sie dreht sich um und rennt die Kellertreppe hoch.
    Â»Eins...«, ruft sie. Laura und Lila schauen sich kurz verdutzt an, dann rennen sie los. »Zweiii...«
    Ix schließt grinsend die Tür. »Der böse Wolf und die böse Hexe …«
    Â»Ich wünschte, ich hätte auch Geschwister«, seufze ich. Vielleicht würde Mama mich dann mehr in Ruhe lassen, füge ich in Gedanken hinzu, weil es gemein wäre, das laut auszusprechen.
    Â»Manchmal nerven die zwei mich tierisch, dabei sind die
beiden ja noch Gold gegen Rick.« Er stöhnt theatralisch. »Apropos nerven, ich glaube, ich habe da eine Idee, was Isa angeht.«
    Ich sage nichts und schubse ihn ein bisschen, damit ich auch auf dem Sitzsack Platz habe.
    Â»Was kannst du am allerbesten?«, fragt er mich und rutscht ein paar Zentimeter.
    Â»Keine Ahnung.« Das meine ich ernst. Ich finde nicht, dass ich irgendwas wirklich gut kann, ich bin in allem nur mittelmäßig.
    Er stöhnt laut. »Mann, Nele, manchmal nervst du genauso wie die Zwillinge. Also«, er verdreht die Augen, »was trainierst du fast jeden Tag?«
    Â»Tanzen? Aber das habe ich dir doch schon gesagt, dass ich darüber auf keinen Fall mit Isa sprechen werde. Dann muss ich ihr von Mama erzählen und das geht niemanden was an.«
    Â»Oh Nele, du bist so was von dämlich...«
    Â»Vielleicht hörst du endlich mal auf, in Rätseln zu sprechen!«
    Â»Okay. Klartext: Wir sagen Isa, dass du als Choreografin an der Starlight-Stage-Musical-School arbeitest.«
    Â»Wie bitte? Was ist denn das für ein Blödsinn! Ich bin 14 Jahre alt und arbeite als Choreografin? Das ist der Witz des Jahrhunderts!«
    Â»He, wieso? Kann man da keine Assistenz machen?«
    Â»Doch, schon.« Ich komme ins Grübeln. Zurzeit unterrichtet Jeff in den zweiten Klassen Modern Dance und er hat alle paar Monate eine neue, sehr junge Assistentin. Der Job ist heiß begehrt, obwohl er mit Tanzen nur wenig zu tun hat.
    Ich sehe seine Assistentinnen immer telefonieren und mit Aktenordnern herumlaufen. Aber das weiß Isa ja nicht.

    Â»Du meinst, ich soll volle Kanne lügen?«
    Ix zuckt mit seinen breiten Schultern, dass seine Kapuze wackelt. »Klar.«
    Â»Aber als Assi vom Choreografen muss man sich doch wenigstens ein bisschen auskennen.«
    Ix stöhnt. »Nele, echt, du bist so was von anstrengend. Du beherrschst doch diesen ganzen Ballettkram im Schlaf, oder?«
    Â»Aber Modern Dance ist etwas ganz anderes als klassisches Ballett.«
    Â»Oh Mann! Ich geb’s auf.«
    Â»Ich bin im Lügen eben nicht so geübt wie du.«
    Â»Was soll das denn jetzt heißen?« Ix starrt mich mit funkelnden Augen an.
    Â»Nichts. Tut mir leid.«
    Â»Mensch, das ist doch keine große Sache. Du sagst Isa das mit der Assistenz, sie ist beeindruckt und lässt dich in Ruhe. Fertig. Wo ist da ein Problem?«
    Â»Das wäre so, als würdest du behaupten, dass du neuerdings Songs für Bushido schreibst.«
    Â»Nee, für den niemals!« Er schüttelt sich und wir grinsen uns beide an. Ich weiß, dass er Bushido schrecklich findet, und er weiß, dass ich’s weiß.
    Â»Okay, ich denk drüber nach.«
    Ix faltet seine Hände wie zum Gebet und hebt sie dramatisch gen Himmel. »Gott sei Dank!«
    Und dann spielt er mir seinen neuesten Song vor. »Wach auf.«
    Wach auf
Mir geht’s scheiße, aber DAS will keiner wissen.
Ja, ja, so geht’s doch allenallenallenallen

Wir sind die gedissten Nissen
Beschissenbeschissenbeschissen
Hör auf, dein Leben zu verschwenden
Atme ein, atme
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher