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My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht

Titel: My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht
Autoren: Beatrix Mannel
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möchte auch auftrumpfen, ihr das Maul stopfen. Ich möchte einfach mal, dass alle mich beneiden. Also denke ich ganz fest an Sonny und Ix, unterdrücke das leise Zittern in meiner Kehle und sage: »Da täuschst du dich aber gewaltig. Meine Aufgaben gehen doch etwas über das Putzen hinaus!«
    Gut, das klang zwar ziemlich geschwollen, doch sie ist neugierig geworden.
    Â»Ach ja, und womit beschäftigst du dich denn dann?« Sie dreht sich wieder zu den anderen und tippt sich mit dem Zeigefinger an die Stirn, als sei ich total irre.
    Ja, ich muss wirklich irre sein, denn ich tu’s. Ich lüge Isa an. »Ich arbeite dort als Choreografin.«
    Isa schluckt. Ich sehe es ganz genau. Ihre Mädels kommen näher.
    Â»Soll das ein Witz sein?« Isa lacht hohl und macht eine Pause nach jedem Ha. »Ha - ha - ha. Choreografin!«
    Â»Ne, kein Witz.« Ich muss stark bleiben. Ich kann jetzt nicht mehr zurück. Schau nur, wie dich alle anglotzen, ermahne ich mich. Die warten nur darauf, dass Isa wieder über dich siegt.
    Â»Ich bin Jeffs neue Assistentin«, entgegne ich und grinse vielsagend, so als wäre ich die Busenfreundin von diesem Jeff, dem ich in Wahrheit nur zweimal in der Schule begegnet bin. Ich sagte: »Hi Jeff«, er sagte: »Hi Niiliieh.«
    Aber das werde ich Isa natürlich nie auf die Nase binden. Stattdessen rattere ich leicht gelangweilt die Facts herunter, als hätte ich die Story schon oft erzählt.
    Â»Jeff ist vor einem halben Jahr vom Broadway nach
Deutschland gekommen, um an der Starlight-Stage-Musical-School zu unterrichten. Der Mann braucht immer eine Assistentin. Seit Anfang April bin ich das. Noch Fragen?«
    Â»Echt?«, entfährt es Katharina, aber sie wird von den anderen sofort mit einem Ellenbogenschubser zum Schweigen gebracht.
    Â»Und warum hast du das nicht gleich gesagt?«, fragt Isa, die ihre Felle davonschwimmen sieht.
    Â»Warum sollte ich?«, sage ich lässig und gehe in das Schulgebäude. Ich drücke mir die Daumen, dass es gleich schellt und Isa mich nicht weiter ausfragen kann.
    Aber leider geht mein Wunsch nicht in Erfüllung. Isa stürmt hinter mir her und ihre Anhängerinnen gleich mit.
    Ich bleibe abrupt stehen, sodass Isa fast in meinen Rücken rennt. Ich drehe mich um und habe eine Eingebung. »Und was hast du dort eigentlich gemacht, Isa?«
    Isas weißer Teint verfärbt sich rötlich. »Ich... ich bereite mich auf meine Karriere als Musicaldarstellerin vor.«
    Das ist wie ein Dolchstich mitten ins Herz. Wie kann Isa sich auf eine Karriere vorbereiten, von der ich nur allerheimlichst unter der Bettdecke träume?
    Â»Oh!« Mehr bringe ich nicht über die Lippen, und ich ärgere mich, dass ich nicht den Mumm habe, so etwas zu sagen wie: Ach, nehmen sie da jetzt auch kleine Tonnen? Denn Isa hat einen Speckring um die Taille, den sie ignoriert, und weil sie das tut, tun es auch alle anderen.
    Mama würde mich sofort auf Wasser und Karotten setzen, weil eine Tänzerin ihrer Meinung nach nicht anders aussehen darf als eine zarte Fee. Bei mir ist das jedoch nicht nötig, denn ich nehme nie zu und kann essen, was ich will, weil das harte Training alle Kalorien verbrennt.
    Â»Was heißt hier ›Oh‹?« Isa klingt verärgert, sie muss unbedingt
das letzte Wort haben, sonst verliert sie das Gesicht vor ihrer Gang.
    Diesmal rettet mich die Klingel, und ich presche die steile Marmortreppe hoch zu unserem Klassenzimmer, das wie ein Adlerhorst hoch oben im Gebäude klebt. Meistens renne ich mit Ix um die Wette und fast immer gewinne ich. Tanzen sorgt auch für eine gute Kondition.
    Ich sitze ganz hinten neben Ix und seinem Freund Vincent, Isa und ihre Mädels müssen vorne sitzen, weil sie so viel quatschen. Ich kann’s mir nicht leisten, nicht aufzupassen, denn jede schlechte Note lässt Mama blass werden und seufzen. Und das ist noch schwerer zu ertragen als ihre Herumkommandiererei.
    Ix wirft mir einen fragenden Blick zu, offensichtlich hat er gesehen, dass Isa mit mir gesprochen hat.
    Ich nicke, und er versteht sofort, was das bedeutet. Er dreht den Daumen nach oben, als hätte ich eine Spitzenleistung vollbracht.
    Leider beobachtet unser Mathelehrer Herr Härtel diese Geste. »Felix, würdest du uns kurz erläutern, was dieses Rumgefuchtel zu bedeuten hat?«
    Ohne auch nur mit der Wimper zu zucken oder etwa rot zu werden, sieht ihn Ix
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