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My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht

Titel: My Story - Streng geheim - Traumtaenzer gesucht
Autoren: Beatrix Mannel
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auf keinen Fall rauskriegen, dass Mama dort als Putzfrau arbeitet! Isa würde mir mit ihren ach so witzigen Sprüchen das Leben zur Hölle machen!«
    Â»Ãœbertreibst du da nicht ein bisschen?«
    Â»Nicht die Bohne. Isa ist schrecklich!«
    Â»Ich finde sie eigentlich ganz nett.« Ix wird leicht rosa.
    Â»Isa?« Ich fasse es nicht. Isa ist so nett wie giftige Skorpione oder Würgeschlangen oder Todesspinnen …
    Â»Wenn du willst, dass sie dich nicht mit Fragen löchert, dann musst du ihr zuvorkommen, die Flucht nach vorn antreten.« Ix grinst mich an.
    Endlich scheint er kapiert zu haben, wie wichtig es für mich ist, Isa eine gute Story aufzutischen.

    Â»Was meinst du mit ›Flucht nach vorn antreten‹?«
    Â»Ich meine, du musst ihr mit einer völlig irren Erklärung kommen.«
    Â»Irre passt vielleicht zu dir, aber nicht zu mir! Ich bin Nele, schon vergessen? Und das Letzte, was ich möchte, ist, zum Thema von irgendwelchem Klassentratsch zu werden.«
    Â»Weiß ich doch, aber du kannst dich nicht immer in Mauselöchern verkriechen, oder?« Ix streckt sich, sodass ich freien Blick auf seine hellblau gestreiften Boxershorts habe, denn er trägt seine Jeans prinzipiell auf halbem Oberschenkel.
    Â»Ich will mich nicht in einem Mauseloch verkriechen, ich möchte nur Isas Neugier ausbremsen. Du weißt doch, dass sie sich immer über mich lustig macht.«
    Â»Ich finde, du übertreibst ziemlich. Eigentlich kann Isa ganz nett sein.«
    Ich habe schon länger das dumpfe Gefühl, dass Ix Isa heimlich bewundert. Er würde mir so etwas natürlich nie sagen, auch wenn wir uns schon seit dem Kindergarten kennen. Wir waren zusammen mit Sonny in der Glückskäferchengruppe. Er hat mittags heimlich meinen Brokkoli gegessen und ich seine Fischstäbchen, so etwas schweißt zwar für die Ewigkeit zusammen, heißt aber nicht, dass Jungs über alles mit dir reden.
    Komischerweise ist ihm noch nie aufgefallen, dass ich an seinen Songtexten ganz gut erkennen kann, was ihn beschäftigt. Und in seinem letzten Songtext ging es um einen Jungen, der heimlich ein Mädchen anhimmelt, das ihn gar nicht beachtet, ganz egal was er für tolle Sachen macht.
    Zuerst, für einen winzigen Moment, habe ich mich gefragt, ob er mich damit meint. Aber als ich dann zu der Zeile kam, in der es hieß: »das blonde Gift, das meine Adern
trifft«, da wurde mir klar, dass er mich nicht gemeint haben kann, denn meine Haare haben die Farbe von Ackererde an einem matschigen Märztag.
    Er sieht mich immer noch erwartungsvoll an, aber ich kann beim besten Willen nichts Nettes über Isa sagen.
    Â»Wie auch immer, ich brauche eine gute Story für Isa. Aber die Wahrheit kann und will und werde ich ihr nicht verraten.«
    Ix lässt wieder die Luft durch die Lücke in seinen Zähnen entweichen, dann springt er auf.
    Â»Mensch Nele, hast du mir nicht neulich erzählt, dass in diesem Sommer zum ersten Mal ein Vorbereitungskurs an der Musicalschule angeboten wird? Du könntest Isa sagen, dass du dich dafür angemeldet hast!«
    Stimmt, der Vorbereitungskurs. Aber die Sache hat einen Haken.
    Â»Isa glaubt mir nie im Leben, dass ich auf eine Bühne will. Das klingt fast genauso wahrscheinlich, als würde Angela Merkel eine Zweitkarriere als Go-go-Girl planen.«
    Ix lacht prustend. »Stimmt.«
    Sein »Stimmt« haut voll in meinen Bauch. Ich wollte mich zwar über mich lustig machen, aber eigentlich hatte ich gehofft, dass mein alter und bester Freund Ix den Kopf schüttelt, mich tröstet und sagt, ich würde mal wieder wahnsinnig übertreiben. Oder dass er vielleicht so etwas sagt wie: »Nele, genau du solltest auf die Bühne.« Jungs! Total unsensibel!
    Zum Glück wird in diesem Augenblick die Tür aufgerissen. Laura und Lila stürmen herein und werfen sich auf ihren Bruder.
    Â»Ixi, spiel mit uns!«, kreischt Laura, und Lila brüllt: »Jaaa. Du sollst der böse Wolf sein und uns fressen!«
    Ix schüttelt den Kopf. »Ihr seht doch, dass ich Besuch
habe.« Lila und Laura werfen mir einen kurzen Blick zu. »Na gut«, meint Lila dann gönnerhaft, »Nele kann die böse Hexe sein, wenn sie will!«
    Â»Ich habe euch doch gesagt, dass ihr Felix in Ruhe lassen sollt!« Felix’ Mutter steht im Türrahmen und lächelt uns entschuldigend zu.
    Ich mag Ix’ Mutter, sie ist genau
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