Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Muttertier @N Rabenmutter

Muttertier @N Rabenmutter

Titel: Muttertier @N Rabenmutter
Autoren: Nives Mestrovic , Sonja Liebsch
Vom Netzwerk:
nächste Veranstaltung im Mario’s. In knapp drei Wochen würden wir die Ausstellung von Marios Kumpel Cosimo mit einer Vernissage eröffnen. Cosimo hatte schon einige Male Bilder bei Mario ausgestellt. Ich mochte seinen Stil und freute mich darauf, nun mit ihm persönlich arbeiten zu dürfen.
     
    Das nächste Event, das mir bevorstand, war jedoch der Besuch von Hanna, Franziska und Lieschen. Ich freute mich sehr auf die drei, war jedoch auch ein wenig nervös, weil ich Lieschen nur dieses eine Mal bei Hanna getroffen hatte. Dennoch hatte ich an diesem Nachmittag das Gefühl gehabt, sie schon seit Ewigkeiten zu kennen. Lieschen sollte im Gästezimmer schlafen, Hanna und Franziska auf einer großen Matratze im Spielzimmer. Voll Vorfreude machte ich unser Haus besuchsbereit. Am Freitag tätigte ich einen Großeinkauf, als wollte ich eine ganze Kompanie verköstigen. Auch Jan und Till freuten sich auf unsere Gäste. Gleich nach dem Mittagessen liefen sie zur nächsten Blumenwiese und pflückten einen riesigen Sommerstrauß für die drei Frauen. Danach fuhren sie mit ihren Rollern auf dem Gehweg hin und her und hielten Ausschau nach dem lang ersehnten Besuch. Seit wir in Mönchengladbach gewesen waren, hatten Till und Franziska ein paar Mal miteinander telefoniert. Ich freute mich, dass die Kinder sich gut verstanden. Überhaupt hatte ich das Gefühl, niemals von Hanna getrennt gewesen zu sein. Einzig die Tatsache, dass ich ihren Mann Marc nicht kennengelernt hatte, machte mir bewusst, dass mir ein wichtiger Teil ihres Lebens fehlte. Es stimmte mich traurig, dass ich ihr in ihren schwersten Stunden nicht hatte beistehen können. Dennoch waren wir uns jetzt so vertraut wie zu unseren besten Schulzeiten. Mit dem Unterschied, dass wir beide gereift waren. Sie war weniger dominant, ich weniger nachtragend. Dadurch war alles viel entspannter als früher.
    »Wann kommen die denn endlich?« Till war ungefähr zum 27. Mal an diesem Nachmittag ins Haus gelaufen, um sich nach dem Verbleib der Gäste zu erkundigen.
    »Ruf doch mal an, Mama.«
    »Till, ich rufe Leute nicht im Auto an. Das kann einen Unfall verursachen. Sie werden schon kommen.«
    »Und wann kommen Hagen und Paul?«
    »Um sechs, wenn Papa auch da ist. Und dann wird gegrillt.«
    »Kommt Arthur auch?«
    »Ja, Arthur ist gestern aus Singapur wiedergekommen und Jupp kommt auch.«
    »Wer ist denn Jupp? Hat Hagen jetzt etwa ein Haustier? Dann will ich auch eins. Das ist gemein!«
    »Ruhig, Brauner! Jupp ist kein Haustier, sondern ein alter Freund von Lieschen, der in Allensbach wohnt. Sie wollte ihn während ihres Besuchs hier gern treffen, und deshalb habe ich ihn gleich für heute Abend mit eingeladen.« Tills Gesichtszüge entspannten sich.
    »Was ist denn das für ein komischer Name – Jupp?«
    »Eigentlich heißt er Joseph, aber bei uns in Mönchengladbach sagt man zu Joseph nur Jupp. Hier würde man ihn Sepp nennen.«
    »Sie kommen! Sie kommen! Oh nein!!!« Aufgeregt kreischend stürzte Jan zur Haustür herein, um uns die Neuigkeiten zu verkünden. Sofort stürmte Till auf die Straße, um Hanna dramatisch winkend in eine riesige Parklücke einzuweisen. Jan hüpfte auf dem Gehweg neben dem Auto auf und ab und rief »Hallo! Hallo!« Lieschen winkte den Jungs vom Beifahrersitz fröhlich zu, Franziska schlief und Hanna schwitzte bei dem Versuch, das Auto zu parken, ohne Jan und Till dabei zu überfahren. Als es ihr endlich gelungen war, stieg sie aus und schnappte sich die Jungs.
    »Hey, ihr Sackgesichter! Seid ihr lebensmüde? Was glaubt ihr wohl, macht eure Mama mit mir, wenn ich ihre Augensterne überfahre? Lasst euch erst mal drücken!« Leicht verlegen ließen sie sich von Hanna umarmen. Inzwischen war auch Lieschen ausgestiegen. Wir begrüßten uns wie alte Freunde. Auch die Kinder umarmten sie, als würden sie sie schon ewig kennen. Die schlafende Franziska wurde von Hanna ins Haus getragen, wir anderen folgten mit dem Gepäck.
    »Ich freu mich so, dass ihr hier seid! Die Jungs waren heute auch schon ganz aus dem Häuschen. Ich schlage vor, wir trinken erst mal ein Glas Sekt, und dann zeige ich euch, wo ihr schlaft.« Ich entkorkte die Sektflasche und goss drei Gläser ein. Die Jungs bekamen Apfelschorle.
    »Also noch mal ganz offiziell: Herzlich Willkommen!« Die Gläser klirrten zum Auftakt eines wunderbaren Wochenendes. Als Franziska aufwachte, spielten die Kinder im Garten, wir Frauen saßen auf der Terrasse und plauderten. Das heißt, Hanna und Lieschen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher