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Muttertier @N Rabenmutter

Muttertier @N Rabenmutter

Titel: Muttertier @N Rabenmutter
Autoren: Nives Mestrovic , Sonja Liebsch
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du noch, wie du mir immer Kakao gemacht hast, wenn ich krank war?
     
    Von: Maxi
    Gesendet: Dienstag, 11. August 2009, 10:32
    An: Hanna
    Betreff: AW: Planung und Kinder schließen sich
aus – Kolumne Kindersegen
    Anlage: Kindersegen.doc
     
    Oh Gott, ihr Armen!
    Ich weiß, wie das ohne familiäre Unterstützung mit Kindern ist. War auch schon öfter total verzweifelt, weil der eine mit 40 Grad Fieber im Bett lag und der andere zur Musikschule musste. Aber irgendwie geht es immer weiter, und manchmal kommt ein Engel und hilft, so wie Angelikis Mama bei dir.
    Ich wünsche Franziska gute Besserung und dir starke Nerven. Wir freuen uns sehr auf euren Besuch. Kommt Lieschen auch mit?
    Und ich habe noch eine neue Kolumne für dich.
    Ich hoffe, sie gefällt dir.
     
    Liebe Grüße und eine dicke Umarmung,
    Maxi
     
    Anlage:
     
    Kindersegen
     
    Seit ich Kinder habe, fällt mir eines immer mehr auf: Wir Familien sollten am besten unter uns bleiben. Ist schon klar, dass Kinder wichtig sind und so. Dagegen sagt ja niemand etwas. Aber alles zu seiner Zeit und an seinem Ort.
    Wann die rechte Zeit ist, kann ich noch nicht mit Sicherheit sagen. Hier halte ich mich vorsichtshalber an die Zeiten, in denen ich als Kind Klavier üben durfte: von acht Uhr bis zwölf Uhr und von 15 Uhr bis 18 Uhr. Da kann man nichts falsch machen, da darf man mit Kind in der Öffentlichkeit gesehen werden.
    Über den richtigen Ort führe ich derzeit eine Liste. Sie ist noch nicht vollständig, aber es sticht geradezu ins Auge, dass es wesentlich mehr Orte gibt, an denen Kinder nicht erwünscht sind, als andersherum. Kinderspielplätze sind angemessen, auch in Tierparks sind Kinder zum Großteil willkommen. Im Wald? Das ist so ein Grenzbereich. Die Ruhigen ja, die Lebhaften stören doch sehr das Nistverhalten seltener Tierarten. Cafés oder Restaurants gehen mit einem Kind, sofern es während der Dauer des Besuchs auf seinem Stuhl verweilt. Ab zwei Kindern jedoch ist es angemessener, sein Essen zu Hause einzunehmen. Ist ja auch preiswerter. Bis vor Kurzem hat man auch gern das Argument angeführt, dass man Kinder doch nicht in verrauchte Lokale mitnehmen solle, der Gesundheit wegen. Da man ja nun in Gaststätten nicht mehr rauchen darf, muss man sich auch nicht mehr hinter falscher Fürsorge verstecken und kann ganz offen zugeben, dass man nach einem anstrengenden Arbeitstag am Abend einfach Ruhe braucht und Kinder da absolut kontraproduktiv wirken. Ich frage mich, warum man nicht konsequenterweise zu Hause bleibt, wenn man sich nach Ruhe sehnt?
     
    Na gut, verzichten wir halt für ein paar Jahre auf überteuerte Restaurants. Es gibt ja noch viel mehr Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. Museen zum Beispiel, da lernen die Kinder gleich was. Jeder, der das schon mal mit zwei normal aufgeweckten Kindern versucht hat, wird frustriert abwinken. Langsam verstehe ich, warum es immer heißt, dass man mit Kindern verblödet. Es liegt nicht daran, dass Kinder nicht aufgeschlossen und interessiert gegenüber Kunst, Literatur und Musik sind. Vielmehr dürfen sie am kulturellen Leben nicht teilhaben, weil Kinder die dort herrschende Ordnung stören. Man soll sich bitteschön in den vorgesehenen Zonen (s.o.) aufhalten und keine Grenzen überschreiten.
     
    Als Begründung für die vorherrschende Intoleranz gegenüber Kindern wird gern angeführt, dass Kinder früher doch ganz anders waren. Dass sie heute lauter, frecher, rücksichtsloser, einfach störender sind. Das stimmt. Ohne Einschränkung. Jedoch leben die Kinder auch in einer anderen Gesellschaft als wir früher. Es sind nicht nur die Eltern, die unsere Kinder prägen. Jeder bestimmt mit, wie sich unsere Gesellschaft entwickelt. Auch die Kinderlosen beeinflussen das Verhalten unserer Kinder. Vergangene Woche waren wir im Schwimmbad. Unser dreijähriger Sohn hielt vier erwachsenen Menschen die Tür auf. Nicht einer sagte Danke. Wie oft wird er noch Türen aufhalten und wie oft wird er in seinem Leben Danke sagen? Wenn wir wollen, dass Kinder sich positiv entwickeln, müssen wir alle daran mitwirken. Und das geht doch am besten, wenn Kinder auch teilhaben am gesellschaftlichen Leben.
     
    Von: Hanna
    Gesendet: Mittwoch, 12. August 2009, 21:33
    An: Maxi
    Betreff: Es muss abwärts gehen, damit es wieder
aufwärts gehen kann
     
    Vielen Dank für deine geniale Kolumne.
    Franziska ist wieder fit. Meine Zweifel am Projekt habe ich auch mittlerweile überwunden. Ich kann mir zwar nicht erklären, warum kein
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