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Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins

Titel: Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins
Autoren: Elton Alexander Duszat
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meines Lebens. Drei Tage haben wir uns vorbereitet und alles dafür gegeben, das beste Sperma unseres Lebens zu produzieren. Nun hatte ich damals schon einen Sohn. Schon mal ein richtiger Nachteil für mich. Ich hatte das beste Sperma meines Lebens nämlich schon verschossen. Für mich konnte es von Anfang an also nur um das zweitbeste gehen. Also gesund essen, viel Eiweiß, nicht rauchen, nicht trinken und immer gut Luft am Sack, das waren so die besten Tipps. Ich bin deshalb tagelang mit einem Kaftan ohne was drunter rumgelaufen. Simons Taktik war eine ganz andere. Er setzte auf irgendwelches chinesisches Zeug, und ich weiß, dass er Tigerschwänze gefuttert hat. Ich will gar nicht wissen, wie die geschmeckt haben.
    Beim Finale ging es dann also in eine gekachelte Toilette beim Arzt. Das gesamte Produktionsteam saß vor der Türe. So zehn Leute, würde ich sagen. Ich im Klo, weiße Kacheln um mich rum, mein Kleiner in meiner Hand und zehn lachende Gestalten vor der Tür.
    Sorry, vertippt, noch mal von vorne.
    Ich im Klo, weiße Kacheln um mich rum, mein Großer in meiner Hand und zehn lachende Gestalten vor der Tür. Ich konnte sie hören. Eine wirklich sehr geile Situation, selten hatte ich so einen Spaß an der Selbstbefriedigung. Aber ich weiß nicht wie, ich habe es geschafft. Ich wollte mich umdrehen, zur Seite rollen und vor Erschöpfung und Glückseligkeit einschlafen. Aber es war niemand da, den ich fragen konnte, ob ich gut war, und außerdem wartete draußen der Doktor. Das habe ich mir zumindest so erhofft. War aber leider nicht so. Ich musste zuerst vorbei an zehn grinsenden Vollidioten, um den Becher dann einer nicht weniger schmunzelnden Sprechstundenhilfe zu geben.
    Für alle, die meinen, beim Fernsehen zu sein habe etwas von einem Traumjob, kann ich sagen: Nein, dem ist nicht so. Zumindest nicht an diesem Tag. Ich habe mich benutzt gefühlt. Wichsen als Arbeit. Ich hatte quasi Sex für Geld mit mir selbst. Ein komischer Wettbewerb war das.
    Simons Sperma war übrigens zeugungsfähiger, meins war dafür mehr. Bleibt die Frage, was den Frauen im Zweifel lieber ist. Den Wettbewerb habe ich jedenfalls verloren. Simon war zu Recht stolz.
    Wir haben bei »Elton vs. Simon« sehr viel von uns preisgegeben. »Wer bekommt schneller einen Steifen, wenn er einen Porno schaut?« zum Beispiel, auch darauf habe ich mich eingelassen . Wenn ich so drüber nachdenke, dann scheint mir wirklich nichts zu blöd gewesen zu sein. Das Thema Sperma und die Pornoerektion waren die beiden Themen, auf die ich am meisten angesprochen worden bin. »Elton, wie krass bist du denn? Wie kann man nur so was machen, Alder?« Es war ganz einfach. Ich habe mir eine enge Lycra-Hose angezogen, mich zusammen mit Simon vor einen Porno gesetzt, ein Kameraobjektiv wurde auf meinen Lümmel gerichtet, und alle haben gespannt gewartet, wann sich endlich etwas regt. Klingt bescheuert, und das war es auch. Ich habe damit aber gar kein Problem. Ist doch ein sehr lustiger Wettbewerb. Warum sollte ich da nicht mitmachen? So was wollen die Leute doch sehen. Das sind doch alles so Kinderspiele, die kennt man doch aus der eigenen Jugend, und damit sind das dann wohl eher Jugendspiele, auch wenn die Bundesjugendspiele in meiner Jugend eigentlich etwas ganz anderes waren. Aber das tut nichts zu Sache, mir kann jedenfalls keiner erzählen, dass das nicht jeder mal erlebt hat. Ich sag nur Engtanz, das Highlight einer jeden Party in meiner Jugend. Endlich konnte ich dem Mädel, das ich irgendwie geil fand, so nah sein, wie ich es mir in einsamen Nächten zu Hause im Bett ausgemalt hatte, und was ging dann in meinem Kopf vor?: »Jetzt bloß keinen Steifen kriegen, Elton. Das merkt die doch, wie peinlich.« So ein Blödsinn aus heutiger Sicht, die fand das natürlich geil, hatte ja auch Gefühle und war froh, dass einer bei ihr mal eine Reaktion zeigte. Was für uns beide auf der Tanzfläche ein intimer Moment war, war für die Luschen am Rand der Tanzfläche, die keine zum Engtanzen abbekommen hatten, das Partyspiel zum Weglachen. Da wurde auf die Beulen im Schritt geschaut, Wetten wurden abgeschlossen, gegrölt und gelacht. Ja, und heute mach ich das für meine Zuschauer. Was früher gut war, kann doch heute nicht schlecht sein. Nach diesem Motto bestreiten Kollegen ihr ganzes Berufsleben. Also haben wir für »Elton vs. Simon« daraus ein Spiel gemacht. Ist doch lustig. Zumindest dachten wir das, und auf dem Papier hat es sich lustig gelesen. Aber im
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