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Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins

Titel: Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins
Autoren: Elton Alexander Duszat
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Sie neben mir?«, frage ich die erstaunten Autofahrer.
    »Eine große blaue Robbe«, bekomme ich zur Antwort.
    »Natüüürlich, eine blaue Robbe, in einer Polizeikontrolle! Sind Sie sicher, dass Sie nichts getrunken haben?«
    Anders würden die Gags fürs Late-Night-Programm auch nicht funktionieren.
    Bei der Kontrolle haben wir tatsächlich einige erwischt, die nicht alles dabeihatten. Führerschein, Fahrzeugpapiere, Erste Hilfe-Koffer, Warndreieck. Es hat richtig Spaß gemacht, »Polizist« zu sein und im Verkehr für Recht und Ordnung zu sorgen. Menschen zu belehren, das hat mich gekickt, obwohl ich sonst vieles auch nicht so genau nehme. Bei der Aktion haben der blaue Piet und ich den Autofahrern rechtsgültige Verwarnungen aufgedrückt, also besser gesagt, die Polizisten haben das getan. Das geht halt nur bei »1, 2 oder 3«. Jeder kennt eben die Sendung, es ist für alle ein Klassiker ihrer Kindheit. Da ist es einfach, die Menschen zu animieren, mitzumachen. Alle haben uns erlaubt, ihre »Vergehen« im Kinderfernsehen zu zeigen. Das wäre für das Erwachsenenfernsehen nicht so leicht gegangen. So eine süße blaue Robbe an meiner Seite macht vieles einfacher.
    Piet läuft einfach so über die Straße, und schon muss man lachen. Wenn er sich bewegt, ist das ein schwerfälliges Gewatschel, wie ich es bisher nur von mir kannte. Leider kann ich aber kein Kostüm abstreifen.
    Ich freu mich sehr, dass ich den Schritt ins Kinderfernsehen gewagt habe. Kinder kann man nicht verarschen. Die entscheiden sich entweder, samstagmorgens »1, 2 oder 3« zu schauen oder lieber wieder zu Papi und Mami ins Bett zu springen und die müden Eltern zu nerven. Kinder sind entweder begeistert und gefesselt, oder sie sind es nicht. Ich kann nun also beim ZDF, wenn es denn läuft, gleich zwei Gruppen glücklich machen: die Kinder, weil ich gut bin, und die Eltern, weil sie ausschlafen können, denn »1, 2 oder 3« läuft morgens um halb neun. Ich bin wirklich nervös. Kinder sind die härtesten Kritiker überhaupt.
    Aber jetzt bin ich erst mal nervös, weil ich in wenigen Minuten den letzten Punkt in meinem Buch setze. Das Buch ist geschrieben, das Mutter sich gewünscht hat. Oder nicht? Ich werde es merken, wenn ich sie das nächste Mal treffe …



Elton dankt
    Ich bin es noch mal. Ich habe lange überlegt, ob ich meinem Buch ein Nachwort geben soll.
    Warum soll ich jetzt noch etwas sagen, wenn ich doch eben über 200 Seiten Zeit hatte, alles loszuwerden, was ich loswerden wollte? Das ist doch, wie wenn ich, nachdem ich einen Film angeschaut habe, die Inhaltsangabe auf dem DVD-Cover lese. Wie wenn ich, nachdem ich ein Bier getrunken habe, ein Glas dafür hole. Wie wenn ich, nachdem ich Sex hatte, meine Frau ins Bett rufe. Welchen Sinn hat also ein Nachwort? Vielleicht am Ende nachholen, was ich am Anfang nicht gemacht habe? Meine Leser begrüßen? Hallo.
    Warnen vor den Folgeschäden, die die Lektüre meines Buches haben kann? Achtung!
    Mich bedanken, dass sich der Leser für das Buch entschieden hat? Danke.
    Hallo! Achtung! Danke!
    Irgendwie ein blödes Nachwort. Aber besser, als keinen Übergang zu haben zu dem, was ich eigentlich hier noch loswerden möchte. Ich wollte mich noch ein bisschen bedanken.
    Danke an meine Familie, an die Älteren und Jüngeren, an alle gleich. Ihr seid das Wertvollste überhaupt, denn ihr seid, wie ich bin, ihr seid einfach mein Leben. Danke an meine großartige Frau.
    Danke dir, Stefan, danke für die Chance, die du mir vor Jahren gegeben hast. Ohne dich wäre alles nicht so gekommen, wie es heute ist. Du bist wirklich der Einzige, der Schuld daran hat, dass ich verdammt noch mal jedes Jahr auf’s Neue mit dir beim Turmspringen in bedauernswerten Figuren ins Wasser plumpse. Danke auch, Martin, du warst crazy genug, mir eine Chance zu geben. Danke, Jörg. Du bist so etwas wie mein Fernsehvater, mein Blake Carrington. Möge die See da draußen noch so rau sein, auf dich kann ich mich verlassen. Danke, Ralf. Danke für deine Strukturen und dafür, dass du mir zur Seite stehst. Danke, Ilka. Du bist der weibliche Sonnenschein in meinem beruflichen Umfeld, und Sonne kann ich verdammt noch mal gut gebrauchen. Danke, Jungs, ich nenn euch hier jetzt nicht beim Namen, aber all ihr, die ihr mit mir arbeitet, mit mir spielt, grillt, streitet und feiert. Ihr seid alle sowieso die Besten, und ihr seid eine ganze Menge. Ihr macht alle einen tollen Job. Danke, St. Pauli, meine erste Liebe.
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