Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins

Titel: Muehsam ernaehrt sich das Eichhoernchen - Zum Glueck bin ich keins
Autoren: Elton Alexander Duszat
Vom Netzwerk:
wir ihn noch mal erziehen müssten. Ich hab immer zu ihm gesagt, wenn du es mal zu etwas bringst, dann vergiss die Leute »unten« nicht. Klingt jetzt blöd, aber ihr wisst, was ich meine. Ich war mit meinem Mann oft bei Live-Sendungen dabei und habe mitbekommen, wie das Buffet beim NDR schon leergefuttert war, wenn die Kabelträger zum Essen kamen. Das tat mir immer weh. Das hab ich Alexander mit auf den Weg gegeben, dass er drauf achten soll, dass alle etwas vom Kuchen abbekommen. Und ich glaube, dass macht er ganz gut.
    Mark & Tilo:
    Sie sind also Fan?
    Mama Duszat:
    Na was heißt Fan? Wir sind stolz. Wisst ihr, er hat ja am 2. April Geburtstag. Die Wehen haben bei mir allerdings schon am 1. April eingesetzt. Ich wollte das aber nicht. Er sollte nicht am 1. April zur Welt kommen. Also habe ich meine Wehen verdrängt, und wir sind erst nach Mitternacht ins Krankenhaus gefahren. Wenn ich mir das heute überlege, wäre es ja vielleicht doch schön, wenn er am 1. April geboren wäre. Er ist doch ein lustiges Kerlchen, da wäre es doch schön, wenn er ein Aprilscherz wäre. Aber gut. Wir sind froh, dass er da ist. Ich erinnere mich immer gern an ein Lied von Rolf Zuckowski, das wir immer gehört haben, als er klein war: »Schön, dass du geboren bist. Wir hätten dich sonst sehr vermisst.« Ja, das hätten wir. Wir erfreuen uns jeden Tag an Alex ander.
    Mark & Tilo:
    Jeden Tag?
    Mama Duszat:
    Ja, jeden Tag. Wir finden gut, was er macht. Von Anfang an. Und als er bei »TV total« angefangen hat, waren wir sehr stolz. Das haben wir immer geschaut und fanden das gut. Aber ich hab zu Alexander gesagt, er soll keine Witze über Kinder, Alte und Kranke machen. Das klappt leider nicht immer, aber ich sag ihm dann auch, wenn mir etwas nicht gefällt. Er muss ja gehorchen, schließlich bin ich seine Mutter!
    Mark & Tilo:
    Und was war das Letzte, was Ihnen von ihm nicht so gefallen hat?
    Mama Duszat:
    Ganz ehrlich? Ich weiß nicht, ob er singen sollte! Seinen WM–Song »Wir werden wieder Weltmeister sein«, den finde ich wirklich nicht so gut. Das hört sich doch alles gleich an. Gesanglich ist das vielleicht ja gar nicht sooo schlimm, singen können ja viele nicht. Aber der ganze Song an sich ist schon arg mau. Ich bin jetzt mal gespannt, ob er besser schreiben als singen kann. Ich freu mich auf sein Buch.
    Mark & Tilo:
    Danke für das Gespräch, auf Wiederhören.

Schneckenpenis
    Seit zwei Tagen kann ich Mutter nicht erreichen. Sie geht nicht ans Telefon. Meine Frau und die Kinder sind oben bei ihr im Alten Land, wie sich die Gegend meiner alten Heimat Jork nennt, südlich der Elbe in Hamburg gelegen, wunderschön idyllisch und das größte Obstanbaugebiet Mitteleuropas. Ich soll einfach ein paar Tage meine Ruhe haben. Mutter wünscht sich, dass ich ein Buch schreibe. Doch vor mir liegt ein Stapel DVDs. Ob ich endlich mal Inglourious Basterds anschaue und überprüfe, ob Christoph Waltz den Oscar zu Recht gewonnen hat, statt ein Buch zu schreiben? Oder die Jungs anrufe, den Grill anwerfe und den Pokerkoffer raushole? Irgendwie bin ich nervös. Was soll ich denn schreiben? Was habe ich denn zu erzählen? Hat Mutter recht, dass es eine ganze Menge ist? Sie hatte die Idee, und ich fand sie cool – zumindest am Anfang. Leider habe ich dann meinem Manager von Mutters Schnapsidee erzählt, und er fand sie super. Er hatte sofort so großartige Argumente parat wie »ein Buch macht was her«, »der oder der hat auch eines geschrieben« und »überhaupt Kohle und so«. Der hat gut reden, der muss sich ja auch nicht den Hintern platt sitzen und im 2-Finger-Such-System wochenlang auf seine Tastatur einkloppen. Ich bin jetzt schon genervt. Mein Textprogramm hat wirklich an jedem zweiten Wort was auszusetzen und reibt mir das mit roten Strichen schön unter die Nase. Das erste Blatt sieht aus wie mein letztes Diktat. Aber jetzt habe ich den Salat. Wenn sonst jemand mit einer fragwürdigen Idee um die Ecke kommt, sitze ich das einfach aus. Doch jetzt kam sie blöderweise von meiner Mutter, und noch blöderer Weise hab ich mich irgendwie spontan auf die Sache eingelassen. Und wer auch eine Mutter hat, weiß, was das bedeutet: Keine Chance!
    »Die Leute interessiert es doch, wie du das alles machst«, hat sie gesagt.
    Aber was mache ich denn überhaupt!?
    »Und du erzählst ja auch nie was. Schreib doch mal auf.«
    Um es kurz zu machen: Das Ganze wurde zum Projekt erklärt. Das Blöde bei so einem Projekt ist am Anfang nur immer, dass es
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher