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Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr!
Autoren: Alfred Bekker
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in das Kameraauge, das ihn im zentralen Leitstand der ALLISON erfasste. »Wir werden eine Menge Glück brauchen, um das hier zu überleben. Die Konvoipositionen sind im Datenstrom enthalten. Wir brechen in einer halben Stunde auf. Yamamoto Ende.«
    Commander Leslie erhob sich aus seinem Kommandantensessel.
    »Die nächsten Angreifer-Schiffe erreichen uns frühestens in einer Dreiviertelstunde«, meldete Lieutenant Barus.
    »Dann übergeben Sie die Schiffssteuerung an das Ruder.«
    »Schiffssteuerung übergeben.«
    Leslie atmete tief durch und wandte sich an Moss Triffler. »Konvoi-Daten für die Schiffssteuerung übernehmen!«
    »Ja, Sir«, kam die Bestätigung von Triffler.
    Der diensthabende Rudergänger schaltete die Ionentriebwerke hoch. Ein sonores Brummen durchdrang das ganze Schiff während der Aufwärmphase.
    »Sir, wir werden den Rendezvouspunkt gar nicht ereichen, wenn nicht endlich Verstärkung eintrifft«, meinte Chip Barus.
    Er hat recht. Aber ist es nicht deine Aufgabe als Captain, jetzt trotzdem Euphorie zu verbreiten? , ging es Leslie durch den Kopf. »Wir werden unser Bestes tun, auch wenn es nicht gut aussieht!«
     
     
    Abseits vom aktuellen Schlachtgeschehen trieb ein Raumboot nahezu führungslos durch das All.
    Lieutenant Robert Mutawesi hatte die Steuerung der SOLAR DEFENDER 11 auf seine Kommandantenkonsole gelegt. Aber die meisten Funktionen des Ruderprogramms waren blockiert.
    Eine ganze Salve schwerer Treffer hatte die SOLAR DEFENDER 11 hinnehmen müssen. Jetzt war sie so gut wie manövrierunfähig. Nur noch wenige Steuerdüsen und der Antigrav funktionierten. Das Haupttriebwerk war zerstört.
    Die Situation war verzweifelt.
    Offenbar hatten die Msssarrr die SOLAR DEFENDER nicht mehr als gegnerische Einheit auf ihrer Liste möglicher Ziele. Da das Raumboot nur noch sehr eingeschränkt manövrieren konnte, stellte es keine Gefahr dar, solange nicht ein Diskusschiff den Fehler beging, sich ihm von der Geschützseite her zu nähern.
    Etwa die Hälfte der Geschütze funktionierten noch, die anderen waren über die Feuerleitsoftware nicht mehr ansprechbar. Es war wohl durch die Treffer zu Überspannungen und Schäden am Bordrechner gekommen.
    Mutawesi hatte Crewman Rajid Vitranjan den Befehl gegeben, sich des Problems anzunehmen und eine Überbrückung zu schalten. Mutawesi konnte die nötigen Berechnung auch ohne Rechner anstellen. Falls man tatsächlich einem Msssarrr-Schiff zu nahe kam, war es wichtiger, ein paar Geschütze mehr zur Verfügung zu haben, als genau zielen zu können. Letzteres war Gauss-Geschützen ohnehin nur bedingt möglich.
    Aber Vitranjan sah das wohl mehr oder weniger als Beschäftigungstherapie an und reagierte gereizt. Auch Crewman Clintor saß mit missmutigem Gesicht in seinem Schalensitz und hatte die Arme vor der Brust verschränkt.
    Dass Mutawesi die Funktionen des Rudergängers – wie zuvor schon während des Gefechtes die Kontrollen der Waffensteuerung – an sich gerissen hatte, gefiel ihm überhaupt nicht.
    »Eins wollte ich Ihnen schon lange sagen, Captain«, meldete sich Clintor schließlich zu Wort, während Mutawesi versuchte, aus den sehr eingeschränkten Steuermöglichkeiten noch das Beste zu machen. Schließlich wollte er wenigstens verhindern, dass die SOLAR DEFENDER allzu schnell in Richtung Sonne dümpelte.
    Bis die SOLAR DEFENDER in den kritischen Bereich kam, konnte es beim gegenwärtigen Tempo einen ganzen Tag dauern, wenn man nichts unternahm, denn das Schiff hatte gerade beschleunigt, bevor es durch ein paar schwere Treffer außer Gefecht gesetzt worden war. Unglücklicherweise gab es keine Bremsmöglichkeiten mehr und niemand konnte vorhersagen, wie lange die Schlacht noch andauern würde. Es war so schnell nicht mit Rettung zu rechnen. Eine Rückkehr zum Flottenverband war undenkbar. Andere Star-Corps-Schiffe, an die man hätte andocken und sich ins Schlepp nehmen lassen können, waren weit und breit nicht mehr vorhanden. Allenfalls ihre Trümmer erschienen hier und da als kleine Fanale auf dem Ortungsschirm, weil die Metallteile das Sonnenlicht reflektierten.
    Mutawesi fluchte entnervt vor sich hin. Die Bordelektronik wollte sich einfach nicht so modifizieren lassen, wie er das als notwendig ansah. »Was wollten Sie mir sagen, Clintor?«
    »Sie sind ganz bestimmt der Beste hier an Bord.«
    »Wollen Sie mich auf den Arm nehmen?«
    »Nein, Sir.«
    »Dann unterlassen Sie es, mir Zensuren zu geben. In den zwei Jahren, in denen ich Fähnrich war,
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