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Msssarrr!

Msssarrr!

Titel: Msssarrr!
Autoren: Alfred Bekker
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Krisenstab tagte. Er bestand aus einem Dutzend hochrangiger Personen aus den Spitzen von Politik und Militär der Solaren Welten.
    Abgesehen von Rudenko gehörte natürlich auch Hans Benson, der Vorsitzende des Hohen Rates dazu. Die Opposition im Rat wurde durch das Ratsmitglied Julio Ling vertreten.
    Zuletzt traf Rendor Johnson ein. Der hagere, grauhaarige Mann mit den leuchtend blauen Augen war der frischgebackene Direktor des Geheimdienstes. Die Galaktische Abwehr, kurz GalAb, hatte gerade die größte Krise ihrer Geschichte hinter sich. Johnsons Vorgängerin Blana Pavoris waren gravierende Versäumnisse und Korruption vorgeworfen worden. Insbesondere hatte Pavoris Einrichtungen der GalAb für Industriespionage einiger großer Unternehmen zur Verfügung gestellt und sich das teuer bezahlen lassen. Der Skandal war aufgeflogen und hatte insgesamt zwanzig hochrangigen GalAb-Beamten den Job gekostet.
    Rendor Johnson war um seinen neuen Job nicht zu beneiden. Rudenko war ebenfalls gefragt worden, ob er an der Position interessiert wäre, hatte aber abgelehnt. Es war dem Admiral bewusst, dass es Jahre dauern würde, bis die GalAb wieder ihr altes Ansehen zurückerobert hatte und in den Augen der Solaren Bürgerschaft wieder zu einer respektablen Institution wurde, die für die Sicherheit aller einen wichtigen Beitrag leistete.
    Wahrscheinlich wäre es das Beste gewesen, den ganzen Verein einfach zu schließen , ging es Rudenko durch den Kopf, als er Rendor Johnson auftauchen sah. Wer diesen Job übernimmt, ist entweder ein Genie oder ein Narr. Mal sehen, zu welcher Kategorie Johnson gehört.
    Johnson hatte zuvor in der planetaren Polizei des Mars gedient und war dort nach nur zehn Jahren zum Supervising Director aufgestiegen. Einer, der mit korrupten Strukturen aufgeräumt und aus der Polizei des Mars eine saubere Truppe gemacht hatte. Jetzt erwartete man ebenfalls, dass er mit eisernem Besen kehrte. Die Merkur-Krise erwischte die Abwehr gerade auf dem falschen Fuß.
    Johnson setzte sich und schlug die Beine übereinander.
    »Die gegenwärtige Lage lässt sich knapp zusammenfassen: Sie ist katastrophal«, erklärte Hans Benson, der Vorsitzende des Hohen Rates der Solaren Welten, bleich wie die Wand. Er wandte sich an Rudenko. »Wann können wir mit Verstärkung rechnen?«
    »Stündlich müssten Einheiten eintreffen.«
    »Unser Problem ist die Situation an der New-Hope-Front«, mischte sich Johnson ein.
    »Ich wusste gar nicht, dass wir dort bereits eine Front haben«, sagte Julio Ling mit sarkastischem Unterton. »Meines Wissens hat es dort bis jetzt lediglich ein paar Zusammenstöße mit kleineren Kridan-Verbänden gegeben.«
    »Wir haben Erkenntnisse darüber, dass ein groß angelegter Angriff der anderen Seite auf den New-Hope-Sektor bevorsteht«, erklärte Johnson. »Darum sind wir gezwungen, auch dort Verbände vorzuhalten. Alles, was das Star Corps sonst noch aufzubieten hat, wird derzeit zusammengezogen und hat Order, ins Sol-System zu fliegen.«
    »Kommt das alles nicht etwas zu spät?«, fragte Ling.
    Rudenko hob die Augenbrauen. »Wem sagen Sie das? Aber es war zu Beginn der Krise nicht so ganz einfach, gewissen Leuten den Ernst der Lage klarzumachen.«
    »Ich bitte Sie, Admiral! Gegenseitige Vorwürfe bringen uns nicht weiter«, erwiderte Benson, auf dessen Stirn tiefe Furchen erschienen waren. »Wir stehen vor der schwersten Krise in der Geschichte der Solaren Welten. Mitten in unserem Hauptsystem macht sich eine fremde Macht breit, während wir gleichzeitig an der Grenze zum Niemandsland extrem bedroht werden.«
    »Wie wäre es denn, wenn unsere Xabong-Verbündeten mal zeigen würden, dass Bündnistreue nicht nur eine Einbahnstraße ist«, meldete sich Jana Kandowar zu Wort, die im Hohen Rat Abgeordnete für Alpha Centauri war.
    »Sie verkennen die Kräfteverhältnisse«, erwiderte Rudenko gelassen. »Die Kampfkraft der Xabong-Flotte kann uns in diesem Fall nur bedingt helfen. Es sind übrigens bereits Kontingente nach New Hope unterwegs.«
    »Wir müssen weiter versuchen, mit den Msssarrr Kontakt aufzunehmen«, forderte Julio Ling.
    »Wollen Sie ihnen die Hälfte der Erde anbieten oder etwas in der Art?«, höhnte Jana Kandowar und verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich glaube kaum, dass es eine Basis der Verständigung gibt.«
    »Vielleicht ist dieser Weg aber einer Totalzerstörung des Sol-Systems vorzuziehen«, gab Julio Ling zu bedenken.
    »Wenn Sie sich als Hirnspender für die Rituale dieser
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