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Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Titel: Mrs Murphy 04: Virus im Netz
Autoren: Rita Mae Brown
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Huckstep Aysha gefunden?«, fragte Susan.
    »Oh«, sagte sie lächelnd, »ich bin wohl vom Thema abgekommen. Er muss unsere Kfz-Meldestelle angezapft haben, oder er hat die Dateien der staatlichen Einkommensteuer angezapft. Der Mann war ohne Zweifel ein Computergenie.«
    »Man stelle sich vor, dieser Geist hätte im Dienste des Herrn gewirkt«, grübelte Mrs Hogendobber.
    »Miranda, das ist ein interessanter Gedanke.« Herbie verschränkte die Arme. »Da wir gerade von seinem Geist sprechen: Ich frage mich, was ihn bewogen hat, nach ihr zu suchen.«
    »Die Liebe. Er hat sie noch immer geliebt. Trotz allem«, behauptete Blair fest. »Das konnte man an dem Tag sehen, als er nach Ash Lawn kam. Manche Männer haben ein masochistisches Verlangen nach dieser Sorte von Bestrafung.«
    »Das werden wir nie genau wissen.« Cynthia fand Blairs Interpretation ein bisschen arg romantisch.
    »Manche packt es eben auf diese Weise«, fügte Kerry wehmütig hinzu.
    »Schätze, er wurde immer einsamer, und -« Susan hielt inne. »Spielt wohl keine Rolle. Aber ich kapier immer noch nicht, wie er darauf kam, sie in Ash Lawn zu suchen.«
    »Ja, das ist merkwürdig.« Little Marilyn erinnerte sich an seinen Besuch.
    »Ich habe den Verdacht, dass Aysha mit ihrer Herkunft geprahlt hat, das alte Virginia-Laster. Vermutlich hat sie erzählt, sie sei oder werde demnächst Fremdenführerin in Monticello oder Ash Lawn oder dergleichen. Ich bezweifle, dass wir es jemals erfahren werden; denn sie schweigt wie ein Grab.« Cynthia schüttelte den Kopf. »Wenn Ottoline sich nicht ständig verplappern würde, hätten wir nicht mal genug Informationen, um einen Fall zu konstruieren.«
    »Armer Norman, das perfekte Rädchen in ihrem Getriebe.« Kerrys Augen trübten sich.
    »Warum konnte Mike seinen Plan nicht verwirklichen?«, fragte Little Marilyn.
    »Ein Mann wie er hatte bestimmt keine Freunde in einer Bank. Er brauchte einen Partner, der entweder welche hatte oder gesellschaftlich anerkannt war. Ich nehme an, der ursprüngliche Plan sah vor, dass Aysha in einer Bank arbeitete«, bemerkte Mim scharfsinnig.
    »Aysha hatte beschlossen, es ohne ihn durchzuziehen«, sagte Cynthia. »Als er aufkreuzte, erzählte sie ihm listig, sie hätte in der Bank einen Dummen gefunden. Das Geschäft könne sofort steigen. Obwohl Mike sie vermutlich liebte, wie Blair meint, konnte sie keine Macht über ihn ausüben, wie sie es mit Norman konnte. Und sie hatte es entschieden auf den ganzen Leckerbissen abgesehen.«
    »Ich muss dauernd an den armen Hogan denken. Wie er da in Markets Laden stand und uns erzählte – uns und Aysha –, dass er an dem Abend noch spät arbeiten wollte.« Susan schauderte bei der Erinnerung.
    »Er hat ihr mit Sicherheit einen Schrecken eingejagt. Der Nebel war reine Glückssache.« Cynthia schaute zu Blair hinüber. Er sah so gut aus, sie konnte den Blick nicht von ihm wenden.
    Little Marilyn bemerkte: »Gott sei gedankt für Mrs Murphy und Tee Tucker, sie sind die eigentlichen Heldinnen.«
    »Bildet euch bloß nichts darauf ein«, murrte Pewter.
    »Du bist ja bloß sauer, weil du die Party verschlafen hast«, sagte Mrs Murphy von oben herab und putzte sich.
    »Stimmt.« Pewter schlich auf Zehenspitzen zu den zugedeckten Schüsseln in der Küche.
    »Hat sie Reue gezeigt?«, fragte Mrs Hogendobber.
    »Kein bisschen.«
    »Ottoline sagt, Aysha wurde in eine Falle gelockt. Sie behauptet, Kerry sei die eigentliche Schuldige, wogegen sie, Ottoline, Norman umgebracht habe, um ihrer Tochter eine qualvolle Ehe zu ersparen.« Mim erhob sich und machte ein Zeichen, dass es Zeit zum Essen sei. »Aber Ottoline war ja schon immer eine dumme Gans.«
    »Von wem war das Blut auf den Satteltaschen?«, fragte Harry.
    »Was für Blut?« Mim winkte Little Marilyn zu sich. »Ich weiß nichts von Blut.«
    »Ein paar Blutstropfen auf Mike Hucksteps Satteltaschen.« Cynthia musterte ihre Hände und befand, dass sie sie vor dem Essen waschen musste.
    »Von Aysha. Sie muss eine kleine Verletzung gehabt haben.«
    Unterdessen hatten die Menschen die Küche in Beschlag genommen. Sie hätten ja gerne auf Fair gewartet, aber ihre Mägen nicht.
    Außerdem konnte man bei einem Tierarzt nie wissen, wie lange er zu tun hatte.
    Little Marilyn hatte knusprig gebratene Hühnchen mitgebracht.
    »Vergesst uns nicht«, tönte es im Chor vom Fußboden.
    Aber nein. Jedes Tier erhielt leckeres, in kleine Würfel geschnittenes Hühnerfleisch. Während die Menschen mit ihren Tellern
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