Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Titel: Mrs Murphy 04: Virus im Netz
Autoren: Rita Mae Brown
Vom Netzwerk:
Freundin war«, sagte Harry.
    »Warum hätte ihre Mutter bei so einem Trick mitmachen sollen?« Mim war verblüfft. Aber Mim war ja auch gesichert in ihrer gesellschaftlichen Stellung.
    »Weil sie niemanden wissen lassen wollte, was Aysha wirklich machte. Vielleicht passte es nicht ins Bild«, erwiderte Harry.
    Little Marilyns Augen wurden weit. »Wo war sie dann, und was hat sie gemacht?«, fragte sie.

 
43
     
    Little Marilyn übergab Rick Shaw die Briefe noch am selben Abend. Als er kam, verpflichtete er alle zu Stillschweigen. Mim wollte wissen, was er zu unternehmen gedenke, was dabei herauskommen könne, und er antwortete schließlich: »Das weiß ich nicht genau, aber ich werde alles tun, um dahinterzukommen. Ich schiebe das nicht auf die lange Bank, da können Sie sich auf mich verlassen.«
    »Mir bleibt nichts anderes übrig.« Sie schürzte die Lippen.
    Nachdem er gegangen war, löste sich die Gruppe auf, um nach Hause zu gehen. Little Marilyn zog Harry still beiseite und fragte nervös: »Wärst du mir sehr böse – und glaub mir, ich würde es verstehen –, aber wenn nicht, hättest du was dagegen, wenn ich Blair frage, ob er mit mir nach Richmond zum Konzert fährt?«
    »Nein, überhaupt nicht.«
    »Weißt du, ich bin nicht sicher, wie es mit euch steht – nein, so wollte ich es nicht ausdrücken, aber -«
    »Ist schon in Ordnung. Ich weiß es auch nicht genau.«
    »Hast du ihn gern?« Sie merkte nicht, dass sie ihre Hände verkrampfte. Es fehlte nicht viel, und sie hätte sie gerungen.
    Harry holte tief Luft. »Er ist einer der bestaussehenden Männer, die mir je vor die Augen gekommen sind, und ich mag ihn. Ich weiß, dir gefällt sein lockiges Haar.« Sie lächelte. »Aber Blair ist zurückhaltend, gelinde gesagt. Er mag mich, aber ich glaube nicht, dass er in mich verliebt ist.«
    »Weshalb dann der Streit auf der Party?«
    »Zwei Hunde um einen Knochen. Ich frage mich, ob es um mich ging oder nicht vielmehr um Besitzansprüche.«
    »Oh Harry, du bist zynisch. Ich glaube, beide haben dich sehr gern.«
    »Sag mir, Marilyn, was bedeutet es für einen Mann, eine Frau gernzuhaben?«
    »Ich weiß, was sie sagen, wenn sie was von dir wollen -« Little Marilyn hielt inne. »Und sie kaufen dir Geschenke, sie geben sich alle Mühe, sie tun alles, um deine Aufmerksamkeit zu erringen. Aber ich bin keine Expertin in Sachen Liebe.«
    »Wer ist das schon?« Harry lächelte. »Miranda vielleicht.«
    »Sie hat George jedenfalls um den Finger gewickelt.« Dann hellte sich Little Marilyns Miene auf. »Weil sie wusste, dass der Weg zum Herzen eines Mannes durch den Magen geht.«
    Beide lachten, worauf Mim und Mrs Hogendobber sich nach ihnen umdrehten.
    »Wie könnt ihr in so einer Situation lachen?«, fuhr Mim sie an.
    »Das löst die Spannung, Mutter.«
    »Such dir eine andere Methode.«
    Little Marilyn flüsterte Harry zu: »Ich könnte sie prügeln. Das würde bestimmt helfen.«
    Harry flüsterte zurück: »Unterstützung wäre dir gewiss.«
    »Mutter meint es gut, aber sie kann einfach nicht aufhören, allen zu sagen, was sie und wie sie es zu tun haben.«
    »Wollt ihr beide wohl nicht so tuscheln!«, befahl Mim.
    »Wir haben über hohe Absätze als Waffe gesprochen«, schwindelte Harry.
    »Oh.«
    Little Marilyn nahm den Faden auf. »Nach all den Gewalttaten – Schüsse, Erdrosseln – unterhalten wir uns darüber, was wir tun würden, falls uns jemand angreift. Also, einfach die Schuhe ausziehen und ihn mit dem Absatz aufs Auge schlagen. So fest du kannst.«
    »Grauenhaft. Oder ihn auf den Hinterkopf schlagen, wenn er rennt«, fügte Harry hinzu.
    »Harry.« Mim starrte auf Harrys Füße. »Sie tragen doch nur Turnschuhe.«
    »Erinnerst du dich an Delphine Falkenroth?«, fragte Miranda Mim.
    »Ja, das ist doch die, die gleich nach dem Krieg als Mannequin nach New York gegangen ist.«
    »Als sie einmal ein Taxi anhielt, ist ihr ein Mann zuvorgekommen und hineingesprungen. Delphine sagte, sie hat sich an der Tür festgehalten und mit ihrem hohen Absatz so oft auf seinen Schädel eingeschlagen, dass er geflucht hat wie ein Besenbinder, aber er hat ihr das Taxi überlassen.« Sie machte eine kurze Pause. »Natürlich hat sie ihn geheiratet.«
    »Ach, so hat sie Roddy kennengelernt? Das hat sie mir nie erzählt.« Mim genoss die Geschichte.
    Harry flüsterte wieder mit Little Marilyn. »Der Pfad der Erinnerungen. Ich hole jetzt Mrs Murphy und Tucker und mache, dass ich nach Hause komme.«
    Sobald sie zu Hause
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher