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Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Titel: Mrs Murphy 04: Virus im Netz
Autoren: Rita Mae Brown
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war, rief sie Cynthia Cooper an, die bereits über die gefälschten Stempelfarben informiert war.
    »Coop, mir ist was eingefallen.«
    »Ja?«
    »Sind Sie bei Hassett gewesen, um festzustellen, ob sich jemand daran erinnert, dass Kerry die Pistole gekauft hat?«
    »Das war mit das Erste, was ich getan habe, nachdem Hogan ermordet wurde.«
    »Und?«
    »Die Papiere stimmten überein, die Registriernummer des Führerscheins war identisch.«
    »Aber der Verkäufer -«
    »War in Urlaub. Einen Monat Camping in Maine. Müsste inzwischen zurück sein.«
    »Sie gehen natürlich noch mal hin.«
    »Sicher – aber ich hoffe, es wird nicht nötig sein.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Streng geheim.«

 
44
     
    Cynthia Cooper hatte nicht damit gerechnet, dass Frank Kenton ein gut aussehender Mann war. Sie wartete in der Ankunftshalle des Flughafens und hielt ein Schild mit seinem Namen hoch. Als ein großer, eleganter Mann auf sie zukam, einen Ohrring im linken Ohr, dachte sie, er wolle sie um eine Auskunft bitten.
    »Deputy Cooper?«
    »Mr Kenton?«
    »Der bin ich.«
    »Ah – haben Sie Gepäck?«
    »Nein. Nur meine Tasche hier.«
    Als sie zum Streifenwagen gingen, entschuldigte er sich dafür, dass er so gereizt war, als sie ihn das erste Mal angerufen hatte. Er sei barsch gewesen, aber sein Zorn habe nicht ihr gegolten. Sie erwiderte, sie habe vollstes Verständnis.
    Als Erstes fuhr sie mit ihm zu Kerry McCrays Haus. Rick Shaw erwartete sie, und als die drei zur Haustür gingen, kam Kerry, unmittelbar gefolgt von Kyle, herausgeeilt, um sie zu begrüßen.
    Frank lächelte sie an. »Ich habe Sie noch nie im Leben gesehen.«
    »Danke. Danke.« Tränen traten ihr in die Augen.
    »Lady, ich habe doch gar nichts getan.«
    Als Frank und Cynthia in den Streifenwagen stiegen, atmete Cynthia aus. »Teils bin ich froh, dass Kerry nicht Malibu ist, und teils bin ich enttäuscht. Man erhofft sich immer einen einfachen Fall – haben Sie Hunger? Vielleicht sollten wir eine Essenspause einlegen, bevor wir weitermachen.«
    »Gute Idee.« Mrs Hogendobber winkte, als Cynthia am Postamt vorbeifuhr. Die Polizistin wendete und hielt an. Sie rannte ins Postamt.
    Miranda lächelte. »Hi, wie geht’s Ihnen heute Morgen?«
    »Gut. Und selbst?«
    »Ein bisschen müde.«
    »Wo sind Harry und der Zoo?«
    »Sie ist mit Little Marilyn, Aysha und Ottoline in Ash Lawn.«
    »Herrje, was macht sie da, und was macht Aysha dort? Norman ist kaum unter der Erde.«
    Mrs Hogendobber runzelte die Stirn. »Sicher, aber Aysha sagt, sie wird verrückt, wenn sie bloß zu Hause rumsitzt, deswegen ist sie hingefahren, um ihre Sachen zusammenzupacken und auch die von Laura Freely. Marilyn hat zwei Fremdenführerinnen verloren, sie ist in Verlegenheit. Deswegen bat sie Harry, ihr für einen Tag auszuhelfen, weil sie sich dort so gut auskennt. Harry hat mich gefragt, und ich sagte, das geht in Ordnung. Natürlich ist sie keine William-and-Mary-Absolventin, aber zur Not tut’s auch eine vom Smith College. Little Marilyn muss ganz schnell eine Handvoll neuer Fremdenführerinnen anlernen.«
    Cynthia stand mitten im Postamt. Sie sah aus dem Fenster zu Frank in dem klimatisierten Wagen, dann wieder zu Mrs Hogendobber. »Mrs Hogendobber, ich muss Sie um einen Gefallen bitten.«
    »Selbstverständlich.«
    »Rufen Sie Little Marilyn an. Sprechen Sie mit niemandem außer ihr. Sie muss Aysha dort festhalten, bis ich komme.«
    »Ach du liebe Zeit. Kerry ist gegen Kaution draußen. Daran habe ich gar nicht gedacht.« Ihre Hand, heute mit matt glänzendem mokkafarbenem Nagellack geschmückt, fuhr an ihr Gesicht. »Das erledige ich sofort.«
    Dann flitzte Cynthia in Market Shifletts Laden, kaufte zwei hausgemachte Sandwiches, Getränke und Mirandas Pfirsichpastete.
    Sie sprang in den Streifenwagen. »Hier, Frank. Wir haben unsere Pläne geändert. Halten Sie sich fest.« Sie schaltete die Sirene ein und raste die 240 entlang, schoss über die Kreuzung und bog rechts ab auf die 250, um nach ein paar Kilometern auf die I-64 zu stoßen.
    »Die Pfirsichpastete wird Ihnen schmecken«, erklärte sie Frank, dem die Augen aus dem Kopf quollen.
    »Bestimmt – aber ich warte lieber.« Er lächelte matt.
    Sobald sie auf der I-64 in östlicher Richtung fuhr, sagte sie: »Es geht ungefähr fünfundzwanzig Kilometer geradeaus, dann kommen wir wieder auf kurvige Straßen. Ich weiß nicht, wie stabil Ihr Magen ist. Wenn er aus Eisen ist, dann essen Sie.«
    »Ich warte lieber. Wo fahren wir hin?«
    »Ash
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