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Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Mrs Murphy 04: Virus im Netz

Titel: Mrs Murphy 04: Virus im Netz
Autoren: Rita Mae Brown
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Wenigstens musste ich mir nicht mehr sein Gejammer anhören, was passieren würde, wenn er erwischt wird.«
    Mrs Murphy streckte die Pfote mit ausgefahrenen Krallen aus. »Aysha, willst du etwa zusehen, wie deine Mutter die ganze Schuld auf sich nimmt?«
    »Ich hasse Katzen«, fauchte Aysha die kleine Tigerkatze an, die ihre Pläne durchkreuzt hatte.
    »Tja, die hier war schlau genug, Ihnen das Handwerk zu legen«, sagte Cynthia sarkastisch.
    »Das genügt.« Rick wollte Mutter und Tochter aufs Revier bringen, um sie einzulochen. Er deutete auf den Streifenwagen. Da sie Rücken an Rücken gefesselt waren, erwies sich das Gehen als schwierig.
    »Haben Sie Hogan Freely auch getötet?«, fragte Harry Ottoline.
    »Ja. Erinnern Sie sich, als wir in Market Shifletts Laden waren? Hogan sagte, er wolle noch spät arbeiten und auf den Computer einhämmern. Mit seinem Verstand hätte er glatt -«
    »Mutter, sei still!«, stieß Aysha stotternd hervor.
    »Aber wenn Hogan nun hinter mein System gekommen wäre?«, sagte Ottoline mit der Betonung auf »mein«.
    »Es gibt kein System, Mutter. Norman hat die Bank bestohlen. Hogan hat ihn bedroht. Er hat Hogan getötet, und seine Komplizin in der Bank hat ihn getötet. Kerry war seine Partnerin. Er hat mich betrogen.«
    »Tatsächlich?« Ottolines Augenbrauen schnellten in die Höhe. Sie überlegte einen Moment, dann wechselte ihr Tonfall, da sie Ayshas verzweifeltem Gedankengang folgte. »So ein elender Wurm!«
    »Aysha, wir wissen, dass du in der Anvil-Bar gearbeitet hast. Das kannst du nicht leugnen«, erklärte Harry, die noch immer innerlich kochte vor Wut, als sie ihnen zum Streifenwagen folgte.
    »So?«
    Ottoline fuhr geschwind fort und brabbelte, als könne sie damit die Anwesenden von der Fährte ablenken: »Ich musste etwas tun. Ich meine, wo meine Tochter, eine Gill, in so einem Lokal arbeitete. Sie durchlief natürlich nur eine Phase, aber denkt nur, wie das ihre Chancen auf eine gute Partie hätte ruinieren können, wenn sie wieder nach Hause käme, was sie früher oder später natürlich tun würde. Deswegen bat ich sie, Postkarten zu schreiben, als ob sie noch in Europa wäre. Den Rest habe ich besorgt. Sie hatte sich ja von Marilyn und Kerry abgesetzt, sie wussten also nicht genau, wo sie war. Gefälschte Postkarten zu verschicken war nicht weiter schwierig, und Ayshas Ruf blieb unbefleckt. Ich weiß nicht, warum junge Leute diese rebellischen Phasen durchlaufen müssen. Meine Generation hat das nie getan.«
    »Sie hatten den Zweiten Weltkrieg. Das war Rebellion genug.«
    »So alt bin ich nicht«, korrigierte Ottoline Harry eisig.
    »Meine Damen, das sind nette Geschichten. Fahren wir aufs Revier, da können Sie Ihre Aussagen machen und Ihren Anwalt anrufen«, drängte Rick.
    Frank Kenton folgte Cynthia. Als er die Tür ihres Streifenwagens öffnete, bedachte er Aysha mit einem langen, eindringlichen Blick.
    Sie starrte trotzig zurück.
    »Ich werde dich in der Hölle schmoren sehen.« Er lächelte.
    »Das gefällt mir, Frank. Diese Ironie – du als Moralapostel.« Aysha lachte ihm ins Gesicht.
    »Erniedrige dich nicht so weit, mit dem zu sprechen«, fauchte Ottoline.
    »In San Francisco hat sie sich ausgiebig erniedrigt«, brüllte Frank Ottoline an. »Lady, wir wären alle besser dran gewesen, wenn Sie keine Mutter gewesen wären.«
    Ottoline zögerte, ehe sie versuchte, auf den Rücksitz des Streifenwagens zu klettern. Rick hielt den Wagenschlag auf. So, wie den beiden Frauen die Handschellen angelegt waren, konnten sie nicht in den Wagen gelangen.
    »Das ist unmöglich.« Aysha äußerte das Naheliegende.
    »Sie haben recht.« Rick schloss die Handschellen auf.
    Im Nu spurtete Aysha auf die Bäume zu.
    »Stehen bleiben, oder ich schieße!« Rick ließ sich auf ein Knie fallen, während er seinen Revolver zog.
    Cynthia ließ sich ebenfalls fallen, die Pistole schussbereit.
    Tucker stieß sich ab und sprintete hinter Aysha her. Einen Menschen zu überholen war für einen so schnellen kleinen Hund nicht schwer. Sie machte vor Aysha kehrt, gerade als Rick einen Warnschuss abgab. Harry wollte den Hund zurückrufen, hielt es jedoch für unklug, Tuckers Endspurt zu unterbrechen. Aysha blickte eben über die Schulter, als Tucker sich vor sie hinhockte. Sie stolperte über den kleinen Hund und stürzte auf die Erde.
    Cynthia, jünger und schneller als Rick, war fast bei Aysha angekommen, als diese sich wankend aufrappelte.
    »Der verdammte Köter!«
    »Nehmen Sie die
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