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Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Mrs Murphy 03: Mord in Monticello

Titel: Mrs Murphy 03: Mord in Monticello
Autoren: Rita Mae Brown
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Porsche übertönte die Besorgnis der Tiere.
    »Ach du heiliger Strohsack!« Harry erblickte den Porsche, der direkt auf sie zusteuerte.
    Warren versuchte, seine Frau durch Winken aufzuhalten, aber Fair, der viel stärker war, hob Warren hoch und schleuderte ihn nach hinten, sodass sie ihn nicht sehen konnte. Ansley riss das Steuer herum, wobei sie fast eine Ecke des Stalls mitnahm, und bog in einen Feldweg ein. Sekunden später folgten Rick und Cooper in ihren Streifenwagen, dass der Kies nur so spritzte. In der Ferne waren weitere Sirenen zu hören.
    »Kann sie auf dem Weg entkommen?«, fragte Harry, als sie um die Tür spähte.
    »Wenn sie die enge Kurve kriegt und auf der Traktorstraße um den See fährt, ja.« Warren zitterte.
    Harry starrte auf den Staub. »Warren, Warren«, schrie sie gegen den Lärm an. »Wie hat sie es herausbekommen?«
    »Sie hat die Tagebücher gelesen, als Kimball sie durchhatte. Sie hat den Tresor aufgeschlossen, bloß um mir eins auszuwischen, und ihm die Papiere gegeben, und dann hat sie sich hingesetzt und sie selbst gelesen.«
    »Hattest du sie nicht versteckt?«
    »Ich habe sie im Tresor verwahrt, aber Ansley hat sich nie sehr für den Familienstammbaum interessiert. Ich dachte, dass sie die Papiere nie lesen würde, und ich konnte ja nicht ahnen, dass -«
    Er sprach den Satz nicht zu Ende, weil die Verstärkungswagen seine Worte übertönten.
    Harry lief zu dem Feldweg.
    »Nicht, Mom, vielleicht kommt sie wieder zurück«, warnte die Katze weise.
    Die Sirenen verstummten. Katze und Hund, die viel schneller waren als ihre Menschenpartner, sausten den Feldweg entlang und bogen um die Ecke.
    »Oh -« Tucker brach ab.
    Schaudernd sah Mrs Murphy Ansley in dem Porsche ertrinken, der in den See geschlittert war. Rick Shaw und Cooper hatten ihre kugelsicheren Westen und ihre Schuhe abgeworfen und waren getaucht, aber es war zu spät. Als die anderen an den See kamen, war von dem teuren Porsche 911 nur noch das Heck zu sehen.

 
66
     
    Die prachtvolle Bibliothek von Eagle’s Rest roch nach verloschenen Kaminfeuern und frischem Tabak. Harry, Mrs Hogendobber, Mim, Fair, Deputy Cooper und Warren, der gefasst und in sich gekehrt war, hatten sich am Kamin versammelt.
    »Meinen Jungs habe ich es schon vorgelesen. Ich habe ihnen zu erklären versucht, dass der Wunsch ihrer Mutter, sie vor dieser – Neuigkeit zu schützen« – er blinzelte heftig –, »ein Fehler war. Die Zeiten haben sich geändert, aber egal, wie falsch Ansleys Einstellung zu Schwarzen war, egal, wie falsch wir alle dachten und denken, sie hat aus Liebe gehandelt. Es ist wichtig für die Jungs zu wissen, dass ihre Mutter sie geliebt hat.« Er konnte nicht fortfahren und schob Harry das dunkelblaue Buch hin.
    Sie schlug die Seite auf, die mit einem stockfleckigen Bändchen markiert war. Mrs Murphy und Tucker, die sich zu Harrys Füßen kuschelten, waren so still wie die Menschen.
    Warren winkte Harry aufmunternd zu und ging. An der Tür blieb er stehen. »Die Leute reden. Ich weiß, dass es manche freuen wird, die Randolphs gedemütigt zu sehen. Einige werden meine Jungs aus purer Gehässigkeit Nigger nennen. Ich möchte, dass ihr die Wahrheit erfahrt, zumal ihr mit Kimball gearbeitet habt. Und – und ich danke euch für eure Hilfe.« Er legte die Hand über die Augen und ging durch den Flur.
    Danach blieb es einen langen, sehr langen Augenblick still. Harry betrachtete die kühne, klare Handschrift mit den Schnörkeln, die aus einer anderen Zeit stammte, einer Zeit, als die Handschrift noch kultiviert wurde und der gegenseitigen Mitteilung diente.
    Das Tagebuch mit den darin steckenden Briefen hatte Septimia Anne gehört, dem elften Kind von Patsy Jefferson und Thomas Randolph. Septimias Brief an ihre Mutter war entweder verloren gegangen oder befand sich im Besitz von jemand anderem, aber Patsys Antwort, 1834 geschrieben, war interessant, weswegen Harry damit begann. In dem Brief erinnerte Patsy an einen entsetzlichen Skandal im Jahre 1793, drei Jahre nachdem sie Thomas Mann Randolph geheiratet hatte, im selben Jahr, in dem sie für 2000 Dollar Edgehill erworben hatten. Die Plantage war damals 1500 Morgen groß gewesen. Auch Sklaven waren bei dieser langwierigen Transaktion gekauft worden.
    Thomas Mann Randolphs Schwester Nancy hatte sich auf eine Affäre mit dem Mann einer anderen Schwester eingelassen, der noch dazu ihr Cousin war. Dieser Dritte im Bunde war Richard Randolph. In Glynlyvar in Cumberland County, wo Nancy
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