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Mr. VIP - Nix Romeo und Julia! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Lust und Leidenschaft... (German Edition)

Mr. VIP - Nix Romeo und Julia! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Lust und Leidenschaft... (German Edition)

Titel: Mr. VIP - Nix Romeo und Julia! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Lust und Leidenschaft... (German Edition)
Autoren: Edna Schuchardt , Ednor Mier
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Gehrich musste mit den Nerven tatsächlich am Ende sein, denn er folgte Julias Aufforderung beinahe augenblicklich. Ja, er stieß sogar erleichtert die Luft aus, als sie hinters Steuer gerutscht war und den Wagen in den fließenden Verkehr einfädelte. Das ging ganz ohne Hupkonzert und Reifenquietschen ab und als sie etliche Minuten später erst in und dann wieder aus dem Kreisel herausfuhren, hatte auch niemand um sein Leben gefürchtet. Besser noch, Julia nutzte sogar die richtige Ausfahrt. Als sie kurz darauf die Autobahn erreichten und auf dem Weg Richtung Gerona unterwegs waren, entspannte Julia sich und begann, leise vor sich hinzusummen.
    „Na gut“, ließ Thorben sich mit seidiger Stimme vernehmen. „Diese Runde geht an Sie. Aber bilden Sie sich bloß nicht ein, dass Sie jetzt den Boss spielen können.“
    Julia beschloss, sich nicht provozieren zu lassen. Sie sah ihn an. Ihr Lächeln war so falsch wie Kathrins goldener Modeschmuck. Völlig irritiert wandte Thorben den Blick ab und schwieg für den Rest der Fahrt.
     
    *
     
    Julia war es nur recht, dass Thorben die Klappe hielt. So konnte sie in Ruhe über das nachdenken, was ihnen beiden bevorstand. Sie war gespannt darauf, den privaten José Fermentos kennen zu lernen. War er wirklich so nett, wie die Medien immer behaupteten oder in Wahrheit ein ausgemachter Stinkstiefel? Ihr Blick wanderte zu Thorben Gehrich, der angestrengt aus dem Fenster starrte. Es war eine alte Feindschaft, die schon seit rund fünfundzwanzig Jahre zwischen ihnen brannte. Begonnen hatte sie schon während der Studienzeit, als ihre damalige Freundin mit Thorben und seinem älteren Bruder im Schlepptau am Langener Waldsee aufgetaucht war und Julia den älteren Bruder als ihren neuesten Lover präsentiert hatte. Während Dieter Gehrich sich als sympathische Frohnatur entpuppte, hatte Thorben Julia mit einer Arroganz behandelt, die ihr Krallen und Reißzähne wachsen ließ. Nur Rita zuliebe hatte Julia damals ihren Zorn beherrscht. Als sie Thorben einige Tage später zusammen mit irgendwelchen Typen in einer Frankfurter Disco zufällig über den Weg gelaufen war und er sie vor eben diesen Typen mit einer absolut frech-herablassenden Bemerkung verspottet hatte, war Julia der Kragen geplatzt. Sie hatte ihm unverblümt gesagt, was sie von ihm hielt und zur Bekräftigung auch noch so heftig gegen das Schienbein getreten, dass ihm die Tränen in die Augen geschossen waren.
    Danach war Julia stets bestrebt gewesen, Thorben aus dem Wege zu gehen und nachdem feststand, dass die Sache zwischen Rita und Dieter länger dauern würde, hatte Julia sich diskret von den beiden zurückgezogen. Kurz vor dem Ende ihres Studiums hatte sie dann die Nachricht erhalten, dass die zwei geheiratet hatten, womit für Julia der Fall abgehakt gewesen war. Doch das Schicksal ist eine dumme Kuh. Irgendwie waren sich Thorben und sie beruflich immer wieder begegnet und diese Treffen waren fast nie ohne Streitereien abgegangen. Ihre tiefempfundene gegenseitige Abneigung war auch schuld daran, dass sie sich hartnäckig siezten obwohl man in ihrem Metier meist die vertraulichere Anrede benutzte. Aber Julia wäre damals genauso wie heute bei einem „Du“ die Zunge abgefallen.
     
    Julias Gedanken rissen ab, als das Hinweisschild Gerona am Straßenrand auftauchte. Sie nahm die Ausfahrt nach Estartit, Ampuriabrava, während Thorben neben ihr vernehmlich zu schnarchen begann.
    Die Costa Brava zeigte sich von ihrer schönsten Seite. Ein klarblauer Himmel spante sich über der katalanischen Landschaft. Überall blühte und grünte es in üppigster Pracht und das Meer war so blau, dass man meinen könnte ein verrückter Maler hätte unzählige Liter kobaltblaue Farbe hineingeschüttet.
    Die Finca del Vent lag etwa einen Kilometer von der pittoresken Kleinstadt entfernt, eingebettet in Mais- und Tomatenfelder, deren Pflanzen dicke Früchte trugen. Vor den aus groben Findlingen gemauerten Häusern standen Kübel, bepflanzt mit riesigen Oleanderbüschen, Fächerpalmen und Oliven- und Zitronenbäumchen. Die Wände waren zum Teil so von Bougainvilleas und Passionsblumen überwuchert, dass man dazwischen kaum noch die kleinen, mit hölzernen Jalousien geschützten Fenster erkennen konnte. Magere Hunde und Katzen dösten im Schatten alter Traktoren.
    Der Anblick der Finca verschlug Julia kurzfristig den Atem. Das Haupthaus war ebenfalls aus Feldsteinen erbaut. Umgeben von einem Park schien es in der heißen Mittagssonne zu
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