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Mr. VIP - Nix Romeo und Julia! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Lust und Leidenschaft... (German Edition)

Mr. VIP - Nix Romeo und Julia! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Lust und Leidenschaft... (German Edition)

Titel: Mr. VIP - Nix Romeo und Julia! Turbulenter, witziger Liebesroman - Liebe, Lust und Leidenschaft... (German Edition)
Autoren: Edna Schuchardt , Ednor Mier
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Lust hatte sie überhaupt keine, aber es war besser mit José übers Meer zu schippern, als sich mit Thorben anzuschweigen. „Hört sich gut an.“
    „Der Wetterbericht hat Gewitter vorausgesagt“, meinte Thorben, der sich bisher nicht geäußert hatte.
    José winkte ab.
    „Das ist unmöglich!“ Er lachte unbeschwert. „Sieh dir den Himmel an und glaube einem erfahrenen Seemann. Wir haben das schönste Bootswetter. Du hast wahrscheinlich die Voraussage für Lloret und Ampuriabrava gehört.“
    Thorbens Miene verfinsterte sich.
    „Erzähl keinen Unsinn!“, fuhr er den Sänger unbeherrscht an. „Jeder weiß, wie schnell das Wetter hier um diese Zeit umschlagen kann. Wenn sie schon Warnungen herausgeben, sollte man darauf hören und nicht versuchen, es besser zu wissen.“
    Noch während er sprach, wurde ihm klar, dass er einen etwas gemäßigteren Ton hätte anschlagen müssen. Auf diese aggressive Art ließ sich ein Macho wie José jedenfalls nicht überzeugen.
    „Beleidigt, weil wir dich nicht dabeihaben wollen?“, fragte er spitz, worauf Thorben ungeduldig die Luft ausstieß.
    „Nein, nur besorgt“, erwiderte er gereizt und wegen seiner fehlenden Diplomatie auf sich selbst ärgerlich. „Immerhin gefährdest du nicht nur dein Leben sondern du gefährdest vor allem Julias Leben.“
    Josés Miene drückte Arroganz und Ärger zugleich aus.
    „Wofür hältst du mich eigentlich?“ Der Ärger machte seine Stimme rau. „Für einen Idioten, der nicht weiß, was er tut? Nimm dich in Acht, Thorben Gehrich. Ich lasse mich nicht ungestraft beleidigen.“
    Thorben kniff die Lippen zusammen. Er hätte es sich denken können, dass José so reagierte. Der Sänger war ein echter Macho, heißblütig und selbstverliebt. Für einen solchen Mann war es ein absoluter Tiefschlag, wenn man im Beisein seiner Angebeteten irgendwelche Zweifel oder Kritik an seiner Person äußerte.
    Mit einem letzten Blick, der Thorben symbolisch in den Erdboden rammte, wandte José sich um, reichte Julia seinen Arm und ging mit ihr davon. Thorben sah ihnen vor Zorn mit den Zähnen knirschend hinterher.
     
    *
     
    Sie hatten sich für vierzehn Uhr verabredet. Wegen der starken Sonnenreflexion auf das Wasser zog Julia vorsichtshalber ein Longshirt und eine leichte Leinenhose an und setzte den Strohhut auf, den José ihr am ersten Tag geschenkt hatte. Er freute sich, als sie ihm damit entgegentrat.
    „Bildschön.“ Seine Blicke umfassten ihre Erscheinung und diesmal erkannte Julia darin pures Verlangen. „Ich gelange immer mehr zu der Überzeugung, dass ich alles tun muss, dich hier zu behalten.“
    Julia rettete sich in ein Lachen, von dem sie hoffte, dass es unbekümmert klang und kletterte auf den Beifahrersitz des Cabrios, das José heute aus der riesigen Garage geholt hatte. Beim Wegfahren sah sie Domingo und Dominga, die trotz der kurzen Zeit, die sie nun hier lebten, unzertrennlich waren. Hund und Katze lagen einträchtig nebeneinander im Gras und verträumten den Nachmittag. Sie wackelten nicht mal mit den Ohren, als der Wagen einige Meter entfernt an ihnen vorbeifuhr.
    Das Boot lag in einem winzigen Hafen, San Pedro de Pescadores, der wiederum zu einem so kleinen Fischerdorf gehörte, dass es in keiner Karte des Landes verzeichnet ist. Man gelangte über eine kurvenreiche, schmale Landstraße dorthin. Diese war gerade so breit, dass ein Auto darauf passte. Julia betete die ganze Fahrt über, dass ihnen bitte, bitte kein Fahrzeug entgegenkam.
    Ein paar Fischer saßen auf den Felsen, die weit ins Meer hineinragten und flickten ihre Netze. Als sie das Summen des Cabrios hörten, ließen sie ihre Arbeit liegen und starrten zu dem Paar hinüber, das gerade aus dem Wagen stieg. Julia blieb einen Moment stehen, um den Anblick, der sich ihren Augen bot, in sich aufzunehmen. José hatte es jedoch eilig an Bord zu kommen. Er rief den Fischern einen Gruß zu, dann zog er Julia hinter sich her zu der schmalen Treppe, die zu dem Steg führte, an dem ein schnittiges Motorboot festgemacht war.
    „Schade, wenn wir noch etwas Zeit hätten, wäre ich mit dir nach Ampuriabrava gefahren“, meinte er, während er Julia voran an Bord kletterte. „Dort liegt seit gestern meine Yacht. Zwölf Meter lang, hochseetauglich, mit allem Luxus, den du dir wünschen kannst.“
    José drehte sich um, packte Julia um die Hüften und hob sie von der wackeligen Leiter herunter ins Boot.
    „Sie lag fast ein halbes Jahr im Trockendock“, berichtete er dabei weiter.
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