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Mr. Joenes wundersame Reise

Mr. Joenes wundersame Reise

Titel: Mr. Joenes wundersame Reise
Autoren: Robert Sheckley
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weißt du? Du und ich, Joenes, wir haben es hinter uns gebracht, wir wissen !Obwohl ich glaube, daß du auf dem falschen Dampfer bist, sage ich dir, halt durch und erzähle alles, was läuft.
    Du wirst mir fehlen, Mann, also nimm‘s nicht so schwer.«
    Joenes verlieh ähnlichen Gefühlen Ausdruck.
    Lum segelte danach zu den Fidschis, wo seine Ideen auf überaus fruchtbaren Boden fielen. Bis heute ist Fidschi immer noch das Zentrum des Lumis-mus, und die Fidschianer sprechen ein Englisch nicht mit dem Akzent unseres Joenes, sondern so wie Lum es immer sprach. Die meisten Experten halten dies für die reinste und direkteste Form des Englischen überhaupt.
    Die erstaunlichsten Erkenntnisse der Lum‘schen Philosophie können in seinen eigenen Worten wie-dergegeben werden, so wie sie auch im Buch von Fidschi nachzulesen sind:
    Paß auf, alles geschah so, wie es geschah nur wegen der Maschinen.
    Deshalb sind Maschinen etwas Böses, Schlimmes. Sie bestehen auch aus Metall.
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    Daher ist Metall noch schlimmer. Ich finde, es ist das Böse an sich.
    Sobald wir das verdammte Metall endlich los sind, geht es endlich wieder richtig gemütlich rund.
    Dies war nur ein Teil der Lehren Lums, das versteht sich wohl von selbst. Er hatte auch einige interessante Theorien über das Bedürfnis und die Notwendigkeit von Drogen und ekstatischer Freude (»Man muß drauf sein!«); über Idealverhalten (»Niemand soll einem anderen auf den Schlips treten!«); über die Grenzen, die eine Gesellschaft achten sollte (»Sie sollen niemanden ausgucken und fertig machen!«); über die Notwendigkeit von guten Manieren, Toleranz und Respekt (»Man soll niemanden in die Pfanne hauen!«); über die Bedeutung von objektiv nachprüfbaren und bewertbaren Daten (»Die echten Dinge mag ich am liebsten!«); über Kooperation innerhalb einer sozialen Struktur (»Ist schon richtig dufte, wenn alle auf dem gleichen Trip sind!«) und viele andere Dinge, sämtliche Aspekte des Lebens betreffend. Diese Beispie-le wurden dem Buch von Fidschi entnommen, in dem man alle Lehren Lums und seine sämtlichen Anmerkungen nachlesen kann.
    In jenen frühen Tagen der Neuen Welt zeigten die Fidschianer das größte Interesse für Lums Theorie über das Böse im Metall. Der Herkunft und Geschichte nach ein abenteuerlustiges und weitgerei-301
    stes Volk, setzten sie sehr oft in großen Flotten die Segel und unternahmen unter der Führung Lums weite Reisen, um Metall zu vernichten, wo immer sie es fanden.
    Auf ihren Expeditionen warben die Anhänger weitere Jünger der Lum‘schen Lehre. Sie trugen die Vernichtung von Metall durch den Pazifik bis nach Australien, und von dort reisten sie weiter bis an die Küste Amerikas. Ihre Bemühungen und Erfolge wurden in zahllosen Legenden und Liedern festgehalten und der Nachwelt hinterlassen, vor allem ihre Arbeit auf den Philippinen und auf Neu-seeland, wo ihnen die Maoris hilfreich beistanden, wurde in jeder erdenklichen Form gewürdigt. Erst gegen Ende des Jahrhunderts, lange nach Lums Tod, konnten sie ihre Arbeit in Hawaii abschlie-
    ßen und befreiten auf diese Weise die Pazifischen Inseln von neun Zehnteln des gesamten Metallbe-stands.
    In der Blüte des fidschianischen Einflusses be-herrschten diese mutigen Männer viele der Inseln, die sie betraten. Doch sie waren zahlenmä-
    ßig zu wenige, um die Herrschaft zu festigen. Für eine Weile herrschten die Fidschianer in Bora Bora, Raiatea, Huahine und Oahu; doch die dort ansässige Bevölkerung sog sie auf oder vertrieb sie. Außerdem beherzigten viele Fidschianer Lums ausdrücklichen Befehl hinsichtlich aller Inseln, die nicht zu Fidschi gehörten: »Tut eure Arbeit und dann nichts 302
    wie weg; hängt auf keinen Fall herum und geht den Leuten auf den Geist.«
    So endete das fidschianische Abenteuer.
    Im Gegensatz zu Lum hinterließ Joenes keinerlei philosophische Schriften. Er hat sich nie öffentlich zum Metall geäußert, jedoch hatte er selbst dazu eine indifferente Einstellung. Er mißtraute jeglichen Gesetzen, während er jedoch gleichzeitig zu-gab, daß dafür eine Notwendigkeit bestand. Für Joenes nahm ein Gesetz das Schöne aus dem Leben des Menschen, der sich daran hielt. Wenn sich die Natur solcher Menschen änderte, was unweiger-lich geschehen würde, dann änderte sich auch die Natur der Gesetze, glaubte Joenes. Träte dies ein, dann müßte man neue Gesetze und neue Gesetzes-macher finden.
    Joenes lehrte, daß der Mensch auf jeden Fall und mit aller Kraft um Tugend
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