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MPU - was man wissen muss

MPU - was man wissen muss

Titel: MPU - was man wissen muss
Autoren: Horst Uwe u Ziegler Lenhart
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Zahlen zu erklären und zu entschuldigen. Wenn sowieso fast jederdurchfällt und man gar keine Chance hat, bin ich vor mir selbst und meiner Umgebung auch entschuldigt.
Die Medien greifen solche Informationen gerne auf, um über „vermeintliche Missstände“ berichten zu können, ohne dass der Hintergrund sauber recherchiert wird.
Außerdem gibt es einen Trend – um nicht zu sagen eine Strategie – bei unseriösen MPU-Vorbereitern, zu versuchen, so viel Angst vor der MPU zu machen, dass der Betroffene bereit ist, viel Geld für die Angebote zu zahlen, da er ja sonst gar keine Chance hat, seine Fahrerlaubnis wiederzubekommen.
    Betroffene brauchen sich nicht vor vermeintlich hohen Durchfallzahlen zu fürchten. Die realen Zahlen liegen deutlich niedriger und die MPU zu bestehen ist kein Hexenwerk, das man nur mit teuren Vorbereitungsmaßnahmen bestehen kann.
Wirksamkeitsergebnisse der MPU
    Im Jahr 2010 wurde durch den Verband der Technischen Überwachungsvereine VdTÜV und den darin zusammengeschlossenen Trägern von amtlich anerkannten Begutachtungsstellen zusammen mit der Uni Bonn eine Studie zur Bewährung von einmalig und wiederholt mit Alkohol im Straßenverkehr auffällig gewordenen Kraftfahrern nach einer MPU durchgeführt. Untersucht wurde die Verkehrsbewährung von 1.600 Personen, die zwischen November 2005 und Oktober 2006 eine MPU in den beteiligten Organisationenabsolvierten. Das Ergebnis wurde über einen Zeitraum von drei Jahren anhand von Eintragungen aus dem Verkehrszentralregister (VZR) beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) überprüft. Die alkoholauffälligen Fahrer mit MPU-Teilnahme wurden mit Fahrern verglichen, die im gleichen Zeitraum nur mit einer Ordnungswidrigkeit (Alkoholfahrt unter 1,1 Promille) aufgefallen waren und nach einem einmonatigen Fahrverbot wieder fahren durften, ohne eine MPU machen zu müssen.
    Bei Auswertung der Ergebnisse zeigte sich, dass sich die Rückfallquote aller betrachteten MPU-Fallgruppen, die noch einmal in unterschiedliche Untergruppen aufgeteilt waren (positiv und Kursempfehlung § 70 sowie erstmalig und wiederholt auffällige Fahrer), sich weder untereinander noch von den Rückfallquoten der Ordnungswidrigkeiten-Gruppe (OWi) wesentlich unterschieden. Die MPU-Gruppen haben also nicht schlechter abgeschnitten als die OWi-Gruppe, die ja keine MPU machen musste, weil hier keine besondere Rückfallgefahr angenommen wird. Im Einzelnen zeigten die Gruppen folgende Rückfallergebnisse:
Alkohol
Erstauffällig
Wiederholt
MPU
positiv
6,5 % (21/325)
8,3 % (27/326)
§ 70
8,0 % (25/312)
6,8 % (20/296)
OWi
8,2 % (261/3180)


Anordnung einer MPU: Der Betroffene hat ein echtes Problem
Das Problem Alkohol
    Wer im Rahmen des „sozial Üblichen“ trinkt, erreicht Blutalkoholkonzentrationen von 1 bis 1,3 Promille – und ist dann schon ordentlich betrunken. Blutalkoholkonzentrationen von 1,5 und mehr Promille erreichen (und dann noch Auto fahren) nur diejenigen, die „gut im Training“ sind, also regelmäßig über einen längeren Zeitraum große und deutlich über dem sozialen Maß liegende Mengen zu sich nehmen.
    Eine Analogie zum Sport illustriert diese Problematik anschaulich: Nehmen wir einen Marathonlauf: Ohne entsprechendes Training startet man und nach wenigen Kilometern wird man erschöpft und total kaputt aufhören und stehen bleiben. Nur ein gut trainierter Läufer ist überhaupt in der Lage, einen Marathonlauf zu beenden. Je besser er trainiert ist, umso leichter steckt er die enormen Belastungen weg. Das Training für einen solchen Marathonlauf kann ganz unterschiedlich aussehen. Man kann jeden Tag trainieren und laufen, man kann seine Laufeinheiten aber auch komprimieren und an bestimmten Tagen besonders viel trainieren. Ohne eine gewisse Größenordnung schafft man jedoch nicht die Grundlage dafür, einen solchen Lauf absolvieren zu können.
    Eine sehr hohe Trinkmenge, die 1,6 Promille und mehr entspricht, stellt – ähnlich einem Marathonlauf – eine riesige körperliche Belastung dar. Ein untrainierter Alkoholtrinker hört deutlich unter einem Promille auf zu trinken, weiler sich körperlich sehr unwohl fühlt. Die Personen, die wegen einer Alkoholauffälligkeit mit hoher Promillezahl zu einer MPU müssen, sind keine normalen Gelegenheitskonsumenten, die mal zum Essen oder bei einer Feier ein paar Gläser Bier oder Wein mehr als üblich zu sich nehmen.
    Auf den Punkt gebracht
    Bei einer Alkohol-MPU sollte sich jeder klar darüber sein, dass sein bisheriger
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