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Motte Maroni - Horrorfahrt der Dämonenbahn

Motte Maroni - Horrorfahrt der Dämonenbahn

Titel: Motte Maroni - Horrorfahrt der Dämonenbahn
Autoren: Residenz
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Schurli. „Dann lass uns doch so ein Ding bauen! Vladi, schau dich um, ob du hier irgendetwas finden kannst, das als Seil zu gebrauchen ist!“ Er krempelt die Ärmel hoch und dreht sich zum Dämonenloch um. Da steht seine Mutter und schickt Kusshändchen zum Dämon hinunter. Aus dem grünen Dampf ertönen ein Wimmern und eine ölige Stimme, die unablässig singt: „Herzilein …“
    * Ausgesprochen wird das „DiSsiJu“, ist englisch und klingt irgendwie schnittiger! Anmerkung des Autors.

Plan B
    In erstaunlich kurzer Zeit ist das DCU fertiggestellt. Es besteht aus einem verbeulten pinkfarbenen Geisterbahnwägelchen, als Hauptteil. Die aus der Wand gerissene Werwolf-Verdrahtung gibt den antidämonischen Leukoplastasehemmer, die Ersatzbatterien für Onkel Schurlis Taschenlampe sind die Elektrizitätsquelle. Sie dienen gemeinsam mit KHMs berühmten Klunkern – von denen sich dieser nur sehr schwer und unter grimmigem Knurren und Schnappen getrennt hat –, als Lichttransformator. Den Startimpuls für den Transformator wird ein Lichtstrahl von Onkel Schurlis Taschenlampe geben. Mittels des Seils, das Vladi und der nunmehr schmucklose KHM gefunden haben, wird das verdrahtete und umgedrehte Wägelchen per Flaschenzugneben dem Dämonenloch an die Decke der Geisterbahn gehievt. Der Plan ist, den herauskriechenden Dämon unter dem DCU zu fangen, sobald Oma Fini und der Meier sich durch einen gewagten Sprung zur Seite in Sicherheit gebracht haben.
    Die Vorbereitungen sind beendet. Onkel Schurli, Vladi und KHM halten das Seil fest im Griff, um das Wägelchen an der Decke zu fixieren, Motte schleicht zu Oma Fini ans Dämonenloch, um ihr flüsternd zu erklären, was nun passieren soll. „Na, endlich!“, zischt Oma Fini. „Ich rede mir den Mund fusselig, während der damische Dämon wie ein Blöder Süßholz raspelt! Ich weiß schon gar nicht mehr, was ich sagen soll!“
    Aus dem Loch säuselt der Dämon gerade über die Vorzüge von strammen Damenwaden. Er vermutet, dass die Damenwaden von Oma Fini sicher genauso stramm sind wie das Abendrot über einem Berggipfel, das sich im Morgentau spiegelt. „Waden wie Kirschblüten!“, ruft der Dämon, der Meier trällert dazu: „Only you!“
    Oma wird dem Dämon jetzt vorgaukeln, ganz schrecklich verliebt zu sein. Sie wird ihm verklickern, dass sie sich nicht Schöneres vorstellen kann, als ihn zu heiraten, dass sie nur auf ihn gewartet hat und dass sie sich gerne gegen den Meier umtauschen lassen wird. Der Dämon möge nur bitte so freundlich sein, mitsamt dem Meieraus dem Loch zu kommen, den Meier abgeben, damit er endlich ungehindert seine Braut Fini, die ja genauso heißt wie seine Mutter, in die Arme schließen kann.
    Der Dämon denkt natürlich nicht im Geringsten daran, den Meier freizugeben. Er führt seinerseits nichts anderes als das pure Böse im Schilde, Verzweiflung hin oder her. Er benötigt Oma Fini ausschließlich, um den Meier zum Schweigen zu bringen. Eines, meint er, ist klar: Wenn jemand den Meier in Schach halten kann, dann die gestrenge und resch klingende Oma Fini. Und zweitens hätte er dann nicht nur ein Opfer gefunden, sondern gleich zwei! Kein schlechter Schnitt! Er ist unheimlich stolz auf seinen teuflischen Plan. Diabolisch lachend reibt er sich die krallenbewehrten Hände. „Bald ist Ruhe! Bis in alle Ewigkeit, Jüngster der Meiers!“
    Der Meier zieht gekonnt eine Augenbraue hoch. „Na, wenn Sie meinen, Herr Senft! Ich persönlich bin ja kein Freund der Stille!“, näselt er den Dämon an, der ganz kurz an sich selber zweifelt, aber schnell wieder zu alter Form zurückfindet.
    „Du wirst schon sehen, du vorlauter Wicht!“, dröhnt er und winkt mit seinen Klauen. Den Meier beeindruckt das nicht. Er gähnt herzhaft und stimmt ein neues Lied an: „Weiße Chrysanthemen schenk ich dir …“
    Kurz wird der Dämon unsicher. Fast 2000 Jahre hat er gewartet, nun soll er seine Beute einfach wieder freigeben? Sicher nicht! Bloß zu singen soll sie aufhören …
    Oben, in der Geisterbahn, gibt es währenddessen ein kleines Problem. Onkel Schurli hat nämlich plötzliche Zweifel. Er ist sich nicht sicher, ob es dem Meier gelingen wird, rechtzeitig zur Seite zu springen, bevor der zum Inkarzerator umgebaute Geisterbahnwagen auf den Dämon knallt und ihn einsperrt. Er überlässt das Seil Motte, Vladi und KHM, die ganz schön ins Schwitzen kommen, und blättert hektisch in seinem Buch herum. „Ah, da haben wir es ja! Der sogenannte ‚Plan B’!“,
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