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Motte Maroni - Horrorfahrt der Dämonenbahn

Motte Maroni - Horrorfahrt der Dämonenbahn

Titel: Motte Maroni - Horrorfahrt der Dämonenbahn
Autoren: Residenz
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meckert Oma Fini.
    Onkel Schurli holt tief Luft, um sich Gehör zu verschaffen, da ruft Motte laut und deutlich ins grüne Gewaber: „Hör mal, du Schleimscheißer! Erlösung ist nicht! Jedenfalls nicht sofort. Würdest du wieder ein Mensch werden wollen, eventuell? Ein richtiger Mensch, und ohne den Meier?“
    Aus dem Loch seufzt es seelenvoll.
    „Ist das ein ‚Ja’?“, will Motte wissen.
    „Ja!“, jubelt es aus dem Loch. „Ist es!“
    „Na, bitte“, sagt Motte und blickt beifallheischend in die Runde. „Damit hätten wir das Problem ja gelöst! Der Dämon wird ein Mensch, der Meier kehrt heim, und alle sind aus dem Schneider.“
    Onkel Schurli seufzt und furcht sorgenvoll die Stirne.
    „Was ist?“, fragt Motte. „Warum freust du dich nicht, dass ich die rettende Idee hatte?“
    „Es gibt da ein klitzekleine Schwierigkeit“, erklärt Onkel Schurli. „Zum Menschen zu werden ist für einen Dämon niemals einfach und für die beteiligten Menschen selten erfreulich.“
    „Wieso?“, ruft Vladi. „Was muss man denn tun? Wie wird denn ein Dämon zum Menschen?“
    „Üblicherweise durch Heirat, meine Lieben. Oder aber durch ein Menschenopfer!“
    „Ein Menschenopfer?“ Motte, Vladi und KHM sind von den Socken.
    Oma Fini grinst süffisant: „Na, dafür hätt ich ein paar Kandidaten!“
    Onkel Schurli will gar nicht wissen, wen Oma Fini meint. Aber er ist in seinem Element, vor Aufregung bekommt er rote Bäckchen. „Nun, da ein Menschenopfer wohl kaum in Frage kommt“, doziert er mit einem Seitenblick auf Oma Fini, „so denke ich, wir sollten eher auf eine Heirat hinverhandeln. Ich kann nämlich kein Blut sehen!“
    Motte blickt Onkel Schurli entgeistert an. So kompliziert hat er sich das nicht vorgestellt. Er hat gehofft, das Problem wäre durch das Murmeln eines Zauberspruchs lösbar. „Heiraten? Wen soll er denn heiraten? Wer in aller Welt wird außer dem Meier mit einem Dämon fertig?“, ruft Motte.
    Onkel Schurli reißt die Augen auf, ein Grinsen macht sich auf seinem Gesicht breit.
    Oma Fini protestiert: „Ich weiß genau, was du denkst, Schurlibub! Du bist wohl vollends von allen guten Geisternverlassen! Ich heirat doch keinen Dämon! Ich weiß ja nicht einmal, wie der ausschaut!“
    „Aber Mama!“, ruft Onkel Schurli. „Der Dämon würde doch zum Menschen werden, wenn du ihn heiratest.“
    „Ach so?“, höhnt Oma Fini. „Und warum heiratest du ihn dann nicht?“
    Onkel Schurli blickt verwirrt. „Weil er schon verheiratet ist!“, protestiert Vladi empört.
    „Beruhigt euch!“, beschwichtigt Motte. „Was viel wichtiger ist: Ich hab eine Idee!“
    „Eine Idee?“, rufen Oma Fini, Vladi und Onkel Schurli wie aus einem Munde.
    „Eine Wahnsinns-Idee!“, versichert Motte und strahlt übers ganze Gesicht. „Dafür brauchen wir als Allererstes die Oma!“
    Oma Fini stutzt. „Und für was braucht ihr mich, wenn ich fragen darf?“
    „Du musst den Dämon becircen.“
    Onkel Schurli bekommt einen Lachanfall, während Vladi keine Idee hat, was das Wort „becircen“ bedeuten soll.
    „So viel wie betören“, erklärt Motte. „Na, sie soll dem Dämon schöne Augen machen, damit er glaubt, sie will ihn heiraten. Flirten soll sie mit ihm!“
    Onkel Schurli glaubt, vor Lachen gleich platzen zu müssen, Vladi und KHM klopfen ihm auf den Rücken,damit er Luft bekommt. Oma Fini aber beachtet ihren keuchenden Sohn nicht. Sie richtet sich würdevoll auf, streicht ihr Haar glatt und denkt einen Moment scharf nach. Es ist schon eine Zeitlang her, dass sie jemanden betört hat. Aber sie hat immer noch ein paar Tricks drauf und außerdem, und wenn sie will, das süßeste Lächeln zwischen Praterspitz und Donauturm. Sie zieht ihr geblümtes Kleid zurecht, beugt sich über das Dämonenloch und setzt das süßeste Lächeln auf. Dumm nur, dass sie keine Idee hat, was sie sagen soll. So beschließt sie, einfach zu sagen, was ihr gerade durch den Kopf geht.
    „Können Sie Rad fahren?“, ruft sie.
    „Hä?“, antwortet es aus der grün wölkenden Tiefe.

Dämonen-Dekonstruktion
    „Na, ob Sie Rad fahren können, mit einem Fahrrad halt!“, stammelt Oma Fini und könnte sich vor Ärger in den Hintern beißen. „Ich bin so eine blöde Urschel!“, denkt sie verärgert. „Wie ein Backfisch, wie ein nervöser, benehme ich mich, dabei bin ich die Fini Maroni! Reiß dich zusammen, Fini!“
    „Gnädigste, Radfahren ist eine meiner größten Leidenschaften, da bin ich ganz sicher!“, säuselt es aus
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