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Motte Maroni - Horrorfahrt der Dämonenbahn

Motte Maroni - Horrorfahrt der Dämonenbahn

Titel: Motte Maroni - Horrorfahrt der Dämonenbahn
Autoren: Residenz
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ruft er erfreut. Er legt den Finger auf die Seite und liest vor: „Also, Plan B: Sollten versehentlich Menschen mit dem Dämon im Inkarzerator gefangen gesetzt werden, ist das zwar irgendwie blöd, aber halt nicht zu ändern!“
    Motte, Vladi und KHM finden, dass das nicht sehr beruhigend klingt.
    Onkel Schurli liest weiter: „Da jedoch der Dämon seiner Dämonenkräfte beraubt ist, kann er relativ einfach durch die Verabreichung einiger Backpfeifen oder ordinärer Ohrfeigen, im alpinen Volksmund auch ‚Haustetschen’ genannt, ruhiggestellt werden. Um die gefangenen Individuen aus dem Inkarzerator bergen zu können, müssendie außerhalb befindlichen Menschen rund um den Inkarzerator tanzen und dabei folgende Beschwörungsformel leiernd deklamieren: ‚Daemon guxtnit bledunthumm ergo rennbled umatum!’ Diese Formel hält den Dämon für kurze Zeit im Bann des geöffneten Inkarzerators, und die mit ihm gefangenen Menschen können halbwegs gefahrlos geborgen werden. Punktum!“ Onkel Schurli klappt das Buch lautstark zu. „Motte, Vladi, Käfer! So kann und so muss es einfach klappen!“
    Er bezieht wieder seinen Posten am Seil, Vladi und KHM atmen auf. Motte postiert sich neben dem Dämonenloch, um den Meier möglichst schnell aus der Gefahrenzone bugsieren zu können. Er wirft seiner Oma Fini einen tapferen Blick zu. „Wir müssen es einfach riskieren, Oma, zu viel steht auf dem Spiel!“
    Oma Fini streicht ihrem Enkel grimmig entschlossen über den Kopf. „Ich fürcht mich nicht so leicht, Bub, ich hab schließlich eine Geisterbahn.“ Dann zwinkert sie Motte zu und säuselt sehr verliebt ins Loch: „Komm, mein stolzer Dämon, ich bin bereit! Hol mich in dein Reich, und wenn du zu deinem zukünftigen Weibe gehst, vergiss den Meier nicht!“
    Aus dem Loch dampft es heftig. „Ich komme, geliebte Fini, ich komme, um dich zu holen! Harharharhar!“
    Es beginnt zu blubbern und noch grässlicher zu stinken,es dampft und blitzt, Gewürm quillt aus dem Dämonenloch, dann macht es einen lauten Knall, Motte wird kurz geblendet – und dann steht der Dämon vor ihm und Oma Fini. In seiner ganzen scheußlichen Pracht. Unter seinen rechten, borstigen Arm hat er den Meier geklemmt, von dem gelbgrüner Schleim tropft.
    „Prostmahlzeit!“, ruft der Meier fröhlich, und Motte brüllt: „Jetzt!“

Plan C
    Onkel Schurli schreit „Auslassen!“, der Dämon erschrickt und lässt den Meier fallen. Motte schießt nach vorne, um den Meier zur Seite zu stoßen, doch da rasselt mit einem ordentlichen Karacho der umgedrehte Wagen von der Decke und begräbt den Dämon, den Meier und Oma Fini unter sich. KHM hat das Seil nicht rechtzeitig losgelassen und baumelt zappelnd am Seilende von der Decke.
    „Onkel Schurli, die Lampe!“, brüllt Motte.
    „KHM, komm zum Herrli!“, brüllt Vladi.
    Der Dämon unter dem Wägelchen beginnt nach einer Schrecksekunde zu wüten und zu fauchen, das Wägelchen ruckelt und droht umzufallen. Schon kann man die Füße des Dämons mitsamt den khakifarbenen, spitzenund leicht aufgerollten Zehennägeln erkennen, seine Krallen schieben sich unter dem Wagenrand durch.
    „Schnell“, schreit Motte, „Onkel Schurli, mach schon! Wir brauchen den Lichtstrahl, um das DCU zu aktivieren!“
    „KHM!“, schreit Vladi. „Lass dich fallen, ich fang dich auf!“
    Das Wägelchen wackelt und zittert, hektisch fingert Onkel Schurli an der Lampe herum, der Dämon hebt das Wägelchen an – im allerletzten Moment gelingt es, den Strahl der Taschenlampe auf die Klunker von KHMs Leibriemen zu richten. Der Lichtstrahl bricht sich farbenfroh in den winzigen Kristallen, die sofort bunte Lichtpunkte an die Wände der Geisterbahn werfen.
    „Pfau, wie in der Disco!“, denkt Motte.
    Es scheppert lautstark, aus dem Inneren des nunmehr aktivierten DCU ertönt wütendes Geheul, gleich darauf hört man jemanden die Slim-Shredder-Siegesfanfare trällern, begleitet von erbärmlichem Wimmern. „Es scheint zu klappen!“, ruft Motte Onkel Schurli zu.
    Vladi blickt besorgt zur Decke der Geisterbahn; dort baumelt noch immer sein prächtiger Mistkäferbulle KHM, zappelt mit vier seiner sechs Beinchen und traut sich nicht, das Seilende loszulassen. Aus dem Inneren des DCU ertönt nun Kampfeslärm. Dumpf hört Motte dieStimme seiner Oma, die den Dämon mit Wörtern beschimpft, welche hier aus Gründen des Jugendschutzes nicht wiedergegeben werden können, es ertönt ein heftiges Klatschen. „Aber, gnädige Frau!“, hört Motte den
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