Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Motte Maroni - Horrorfahrt der Dämonenbahn

Motte Maroni - Horrorfahrt der Dämonenbahn

Titel: Motte Maroni - Horrorfahrt der Dämonenbahn
Autoren: Residenz
Vom Netzwerk:
uns kommt wohl keiner unbemerkt in den DCU, während wir rundherum tanzen und die Beschwörungsformel leiern!“
    „Es gibt da eine kleine Öffnung am Boden des Wägelchens …“, beginnt Onkel Schurli seinen Plan zu schildern.
    Motte hat einen Geistesblitz: „KHM!“, ruft er. Onkel Schurli nickt. Vladi und KHM halten entsetzt die Luft an. „Regt euch ab, das ist fast gar nicht gefährlich“, befindet Onkel Schurli. „An einem Faden schleusen wir den Käfer und ein kleines Röllchen mit den Hagebuttenkernen in den DCU. Er kriecht ein bisschen auf dem Dämon herum und verteilt so das Juckpulver auf dessen Körper. Das ist alles!“
    Vladi bleibt skeptisch. Er sorgt sich um KHMs Sicherheit.
    „Aber der Käfer ist doch gut in Form und sehr wendig“, beschwört ihn Onkel Schurli. „Ich verspreche ihm auch einen neuen Leibriemen, mit noch mehr Klunkern!“
    KHM wackelt begeistert mit den Fühlern.
    „Und denk an die Oma!“, ruft Onkel Schurli.
    „Und denk an den Meier!“, ruft Motte.
    KHM wirft sich in eine heldische Pose.
    Da gibt Vladi den Widerstand auf. „Er ist so verständig, mein Käferking!“, schnieft er und erklärt KHM noch einmal genau seine Mission. KHM ist wild und zu allem entschlossen. Seine Fühler stehen stramm vom Kopf, seine Miene ist nun die eines Elitekampfkäfers. Seufzendhebt Vladi seinen KHM auf das DCU und seilt ihn durch das Loch ab, das Röllchen mit Hagebuttenkernen benutzt er dabei als Spule. Grün und stinkend dampft es aus dem DCU. Als KHM gelandet ist, irgendwo zwischen Dämon und Oma Fini, zupft er dreimal am Faden. Das ist das Zeichen für Vladi, das Röllchen durch die winzige Luke zu stopfen. „Alles Gute, kleiner Freund!“, denkt Vladi, dann klettert er vorsichtig wieder vom DCU. Binnen einer Minute bricht im Inneren des DCU die Hölle los. „Uarrrrrghhhhh!“, brüllt der Dämon. „Mich beißt es am Gesäß und auch am Rücken!“
    Oma Fini höhnt: „Waschen! Nicht kratzen!“
    Und der Meier holt lautstark Luft.
    Draußen in der Bahn beginnen Motte, Onkel Schurli und Vladi wieder rund um das Wägelchen zu tanzen und die seltsame Beschwörungsformel zu leiern: „Daemon guxtnit bledunthumm ergo rennbled umatum! – Daemon guxtnit bledunthumm …“ Endlich öffnet sich das kleine Türchen, und Oma Fini und der Meier kriechen zerrupft, aber glücklich in die Freiheit.
    „Rache!“, tobt es im Inneren des Wägelchens. „Wenn ich euch zwischen die Finger kriege!“
    Während rundherum die Wiedersehensfreude groß ist, ist Vladi in ernster Sorge um seinen Käfer. Nur mit Mühe können ihn die anderen zurückhalten, das DCU zu entern,um nach seinem Käfer zu schauen. Kurz bevor Vladi sich losreißen kann, taumelt KHM aus der Luke ins Freie. Seine Fühler sind leicht verbogen, und er humpelt ein wenig, aber sonst scheint er gesund. Erschöpft schleppt sich der tapfere Käfer in sein Gurkenglas und beginnt, sanft zirpend, zu schnarchen. Vladi kann nicht verhindern, dass ihm Freudentränen über die Backen kullern, was vom klebrig-glitschigen Meier mit kameradschaftlichem Schulterklopfen belohnt wird. Das T-Shirt kann Vladi später nur mehr entsorgen, denn die Abdrücke, welche die glibberige Meierhand darauf hinterlassen hat, die kriegt kein Waschmittel der Welt wieder weg!
    Motte ist so glücklich und erleichtert wie lange nicht. Oma Fini küsst Onkel Schurli laut schmatzend ab, der Meier hebt wieder an, die Slim-Shredder-Siegesfanfare zu schmettern, da beschleicht Motte eine gruselige Frage. Er besieht sich das wütend wackelnde DCU und fragt in die Runde: „Was machen wir jetzt eigentlich mit dem Dämon?“
    Onkel Schurli greift zu seinem Buch, der Meier verstummt vor Schreck mit offenem Mund, Vladi blickt auf den schnarchenden KHM, aber Oma Fini winkt ab. Sie lächelt verschmitzt: „Kinder, Kinder, ihr macht euch Sorgen! Denkt einmal scharf nach: Hat eure Oma eine Geisterbahn oder hat sie keine Geisterbahn? Na?“

MDCU
    Die Saisoneröffnung im Wiener Wurschtelprater ist immer ein großes Ereignis. Alt und Jung genießen den beginnenden Frühling und den sogenannten Praterrummel. Es duftet nach Langos, Bratwurst und blühenden Bäumen. Von den halsbrecherischen Hochschaubahnen ertönt schrilles Kreischen, aus den Autodromen wummern schwere Technobeats, und der Mecki-Express nimmt begeisterte Kleinkinder mit auf die gemütlich zuckelnde Reise. Beim Minigolf schubsen sich ältere Herren in karierten Shorts, sie bezichtigen einander des Mogelns.
    Auch vor der frisch
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher