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Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies

Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies

Titel: Motte Maroni - Angriff der Schrebergartenzombies
Autoren: Christoph Mauz
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Geräusche, welche die drei Maronis von sich geben, verursachen Mina eine Gänsehaut. „Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht!“, brummt sie. Sie fährt das Giganto-Audio-Gadget aus und ruft die Zauberformel von ihrem mentalen Harddrive ab. In die linke Hand nimmt sie den versilberten, sehr spitzen Zahn, den sie, wie alle Maronis, um den Hals trägt. Jetzt ist sie bereit. „Ich muss sie nur einzeln erwischen!“, denkt Mina und wartet auf Ihre Chance.

Befreiungsschlag
    Im Vereinsgarten der Schrebergartenkolonie „Zur fidelen Reblaus“ herrscht reges Treiben. Die Zombies Eins, Zwo und Drei schleppen Gartenmöbel und decken Gartentische. Prebichl schneidet Stücke von einem Seil. Gottkönig Korschinak hat sich bereits an die Heimorgel gesetzt, die seine Zombies ihm auf dem Rasen aufgestellt haben, und spielt ein paar Fingerübungen. Aus dem gekippten Kellerfenster dringt grüner Dampf ins Freie. Mina Maroni fällt es schwer, ihre Beobachtungen zu begreifen, aber immerhin ist sie Ruckizucki Mina und als solche nicht so leicht zu irritieren.
    Mina macht sich bereit, da ihr Neffe Motte in greifbarer Nähe dabei ist, einen Tisch abzuwischen. Vorsichtigblickt sie sich um. Als sie sicher sein kann, dass ihr niemand zusieht, hechtet sie aus ihrem Versteck, noch im Sprung schnappt sie Motte am Hosenbund, der fällt um wie ein Stück Holz, nur dass Holzstücke im Fallen keine seltsamen Geräusche von sich geben. Sie zieht ihren wie in Zeitlupe zappelnden Neffen am Hosenbund hinter den Wacholderbusch. Dort aktiviert sie das auf geringste Lautstärke eingestellte Giganto-Audio-Gadget, piekt Motte mit dem Silberzahn in den Allerwertesten und zischt: „Ka mate koe i te kai hikareti!“ Mottes lindgrünes Gesicht wird blass, er verdreht die Augen, sodass die Pupillen nicht mehr sichtbar sind, stöhnt: „Öha!“ und fällt vornüber. Mina erschrickt. Sie rüttelt Motte, und wirklich: Er bewegt sich. „Hallo, Tante Mina!“, röchelt er. „Was ist los?“ Tante Mina schickt ihm einen Superbrain-power-Strahl, um ihn vollends munter zu kriegen. Wie vom Blitz getroffen richtet sich Motte auf. Er ist wieder putzmunter und ganz der Alte. „Tolles Outfit, Tante Mina!“, sagt er anerkennend.
    Mina hat zwar Wichtigeres zu tun, die Lage ist ernst, aber sie freut sich über das Kompliment ihres Neffen. Ist lange her, dass jemand ihr Kostüm bewundert hat.
    Motte hat die Situation schnell begriffen. „Wir müssen aufpassen“, flüstert er, „Der Vladi und der Onkel Schurli stehen immer noch unter der Fuchtel von diesem Giftzwergda drüben, der im weißen Anzug, an der Heimorgel.“
    „Wir müssen irgendwie den Langen unschädlich machen!“, flüstert Mina. „Den mit dem Saugnapfpfeil an der Stirn!“ Sie deutet auf Prebichl, der soeben mit einer Kabelrolle kämpft. Da wankt Vladi am Wacholderbusch vorbei. Offensichtlich müssen auch Zombies aufs Klo. In letzter Sekunde rollen sich Mina und Motte zur Seite. Als Vladi in den Garten zurückstapfen will, verspürt er einen stechenden Schmerz im Gesäß, hört leise, aber seltsame, Musik und die Zauberformel: „Ka mate koe i te kai hikareti!“ Sein lindgrünes Gesicht wird blass, und er kippt vornüber. Nach einer Dosis Superbrainpower kann auch Vladi seiner Mutter ein Kompliment machen: „Mama, dein Fummel ist ja voll retro! Urcool!“
    Mina umarmt ihren Sohn stürmisch. Dann wiederholt sie ihr Begehr, den Langen, also Prebichl, unschädlich zu machen. Die Gelegenheit dazu ergibt sich früher als erhofft. Prebichl, durch die plötzliche Abwesenheit von „Zombie Zwo“ und „Zombie Drei“ verunsichert, ist nicht ganz bei der Sache. Es gilt, die großen Glasschalen mit dem dampfenden Gebräu auf den Tischen zu verteilen. Hilfe von Korschinak kann er nicht erwarten. Der ist zu beschäftigt damit, im weißen Smoking eine eindrucksvolle Erscheinung zu sein. Außerdem übt er wie-der die Melodie, die in Kombination mit dem „Gebräu“ aus den Schrebergärtnern Zombies machen soll. Dabei darf man ihn nicht stören.
    Prebichl läuft hektisch hin und her, schleppt Krüge und merkt nicht, dass plötzlich Mina hinter ihm materialisiert. Er hört nur noch das Schnalzen von Minas Bullenpeitsche, spürt, wie sich etwas um seine Beine wickelt, er wackelt, er wankt und fällt kopfüber in die Schale. Dabei nimmt er unfreiwillig einen tiefen Schluck. Reflexartig richtet er sich auf, sein Gesicht verfärbt sich lindgrün. Mina sieht ihn streng an, packt ihn an der Schulter, dreht ihn um
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